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Stadtweiher Kempten: Biberdamm wird teilweise abgebaut

Kempten

Biberdamm am Stadtweiher in Kempten wird teilweise abgebaut

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    Eine Überflutungsgefahr geht laut Stadt von dem Biberdamm am Stadtweiher aus. Deshalb ist dort jetzt ein Eingriff geplant.
    Eine Überflutungsgefahr geht laut Stadt von dem Biberdamm am Stadtweiher aus. Deshalb ist dort jetzt ein Eingriff geplant. Foto: Markus Wiedemann

    Der Biberdamm am Stadtweiher soll teilweise abgebaut werden. Das Nagetier-Bauwerk im Bereich der Schießanlage wurde wegen seiner Größe als potenzielle Gefahr eingestuft, teilt die Stadt Kempten in einer Pressemitteilung mit.

    Es bestehe die Sorge, dass ein Versagen des Damms zu erheblichen Schäden und Überschwemmungen im Bereich des Stadtweihers führen könnte, insbesondere da sich der Damm in einem Waldgebiet mit vielen kranken Bäumen befindet, die umstürzen könnten. Die Stadt Kempten mit dem Amt für Tiefbau und Verkehr und die Untere Naturschutzbehörde (UNB) sehen daher laut Mitteilung Handlungsbedarf.

    So soll der Biberdamm am Stadtweiher in Kempten abgebaut werden

    Jetzt ist geplant, den Biberdamm auf „ein für alle Seiten akzeptables Maß zu reduzieren“, wobei nicht das gesamte Bauwerk entfernt wird. Biber sind auf die überfluteten Flächen angewiesen. Um das Überleben der um diese Jahreszeit neugeborenen Jungtiere zu gewährleisten, muss ein Zugang in den Biberbau über eine Wasserfläche gesichert sein.

    Der Biber genießt zudem den höchsten EU-rechtlichen Schutzstatus. Er ist streng und besonders geschützt. Bei Eingriffen in den Lebensraum der Biber muss zuvor genau abgewogen werden, ob die Maßnahme unvermeidlich ist. Dies ist aufgrund der bestehenden Überschwemmungsgefahr hier nach Ansicht der Stadt Kempten der Fall.

    (Auch in Kaufbeuren lebt ein Biber. Er streunte am Wochenende über eine große Kreuzung. Wie sich Autofahrer verhalten sollten.)

    Wie die Stadt den Schutz der Tiere gewährleisten will

    Um die Belastung für die Tiere gering zu halten, und auch um den aktuell in den Biberbauten lebenden Nachwuchs nicht zu stören, werde der Eingriff so minimal wie möglich gehalten. Das angestaute Wasser soll so weit reduziert werden, dass bei einem Dammversagen keine unmittelbare Gefahr besteht, gleichzeitig aber ausreichend Überflutungsfläche für das Überleben des Bibers erhalten bleibt.

    Eine Wassertiefe von rund 70 bis 90 Zentimetern reiche dem Biber für eine ausreichende Lebensgrundlage aus, teilt die Stadt mit. Die Dammhöhe könne daher reduziert werden, ohne dem Biber zu schaden. Die Maßnahme wird vom Tiefbauamt durchgeführt und vom Biberbeauftragten der unter der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) überwacht.

    (Lesen Sie auch: Darum zieht ein Allgäuer Biber nach Griechenland)

    Hochwasserschutz am Stadtweiher in Kempten sicherstellen

    Um sicherzustellen, dass der Biber den Damm langfristig nicht erneut erhöht und eine größere Wassermenge staut, wird zusätzlich eine Drainage in den abgetragenen Damm eingebaut. Diese gewährleistet den notwendigen Abfluss und verhindert ein Anschwellen der Wassermenge. Die Methode sei erprobt und wird regelmäßig erfolgreich bei Problemen mit Biberdämmen angewendet, teilt die Stadt mit. Bei der kompletten Entfernung eines Dammes würde dieser in kurzer Zeit wieder durch den Biber errichtet werden.

    Die Stadt Kempten und die Naturschutzbehörde erhoffen sich durch diese Maßnahmen eine langfristige sowohl sichere als auch biberfreundliche Lösung am Stadtweiher.

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