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Marktoberdorf
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Hans Friedrich-Ausstellung ab Samstag, 31. Mai, im Künstlerhaus Marktoberdorf

Künstlerhaus Marktoberdorf

Kunst zwischen Natur und Zerstörung: Diese neue Ausstellung ist ab Samstag im Künstlerhaus zu sehen

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    Die Werke von Hans Friedrich ziehen ins Künstlerhaus Marktoberdorf ein.
    Die Werke von Hans Friedrich ziehen ins Künstlerhaus Marktoberdorf ein. Foto: Ralf Lienert

    Erneut zieht die Ausstellungsreihe „Zu Gast im Künstlerhaus“ ins Künstlerhaus Marktoberdorf ein. Dieses Mal sind bildnerische Arbeiten aus sechs Jahrzehnten von Hans Friedrich zu sehen. Die Ausstellung, die vom Lions Hilfswerk Marktoberdorf veranstaltet wird, feiert am Freitag, 30. Mai, um 19 Uhr Eröffnung.

    „Zu Gast im Künstlerhaus“ ist eine vom Vorstand der Kunst- und Kulturstiftung Dr. Geiger-Haus initiierte Ausstellungsreihe, die einen lebendigen Austausch unter Kunstschaffenden anregen und die gezeigten Werke vor allem an einheimische Besucherinnen und Besucher vermitteln soll. Regionale Kunstschaffende bekommen die Möglichkeit, in Eigenregie mit professioneller Unterstützung im musealen Rahmen ihre Kunstwerke einem größeren Publikum vorzustellen. Im Rahmen dieses Formates waren schon Werke von den Hotter-Brüdern aus Marktoberdorf sowie von der Künstlerin Wanda Schubert-Helfferich im Künstlerhaus zu sehen. Nun zieht Hans Friedrich in das Museum ein, wie das Künstlerhaus in einer Pressemitteilung mitteilt.

    Allgäuer Künstler stellt im Künstlerhaus Marktoberdorf aus

    Hans Friedrich wurde 1939 in Nürnberg als Sohn einer Allgäuer Bauerntochter geboren. Sein Vater ist im Krieg gefallen. Nachdem zwei Wohnungen durch Bomben zerstört wurden und die Familie vor dem Nichts stand, war die Heimkehr ins Oberallgäu geboten. Seine Kindheit wurde geprägt von bitterer Armut und Verzicht.

    Nach dem Abitur in Oberstdorf studierte er von 1960 bis 1966 an der Kunstakademie in München. Zahlreiche Reisen führten ihn in ferne Länder, doch ein halbjähriger Aufenthalt in den USA gab ihm entscheidende Impulse für seine bildnerische Arbeit. Friedrich wollte ursprünglich figürlicher Maler werden, doch durch sein Studium der freien Malerei bei Prof. Geitlinger, einem gegenstandslosen Maler, nahm seine Entwicklung einen anderen Verlauf.

    Friedrich thematisiert in seinen Werken Umweltverschmutzung

    Von 2000 bis 2006 war Friedrich Präsident der Ausstellungsleitung im Haus der Kunst München und Präsident der Neuen Gruppe. Um endlose Wiederholungen zu vermeiden, hat Friedrich spätestens nach sieben Jahren den jeweiligen Bilderzyklus abgebrochen. Sein wichtigster waren die „Zeichen“-Bilder. Keine literarischen Bildergeschichten sollten erzählt werden, sondern in knapper Form setzt er rein bildnerisch das plastisch-organisch-Sinnliche gegen das flächig-geometrisch-Rationale. So steht im Zyklus seiner Schneelandschaften Natur gegen zerstörerische Technik.

    Während in den Siebzigerjahren allmählich der Begriff Umweltverschmutzung ins Bewusstsein drang, malte Friedrich 1975 sein Bild „Berg – Verletzung der Landschaft“, das bereits sehr früh die gigantische Umweltzerstörung thematisierte. Eine überdimensionale Stange, die für potente Technik steht, durchdringt sinnlos den Gipfel eines fiktiven Dreitausenders.

    Die brüchige Existenz alles Bestehenden wird in Frage gestellt. Weitere Zyklen sind entstanden, aber alle sind von dialektischem Charakter geprägt. Parallel zur Malerei sind über Jahrzehnte auch Plastiken entstanden.

    Die Ausstellung im Künstlerhaus geht von 31. Mai bis 22. Juni und wird vom Lions Hilfswerk Marktoberdorf finanziert. Unterstützung kommt zudem von der Sparkasse Allgäu und der Waldbrand Destillerie. (pm)

    Lesen Sie auch: Ein „Kulturschatz“ für Marktoberdorf: Stadt bekommt originale Sgraffiti-Platten vermacht

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