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Ostallgäu: IG Bau Metall fordert mehr Wohnungsbau

Wohnungsnot

IG Bau Metall fordert „Wohnungsbau-Turbo“ im Ostallgäu

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    Die IG Bau Metall fodert mehr Wohnungsbau im Ostallgäu.
    Die IG Bau Metall fodert mehr Wohnungsbau im Ostallgäu. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild)

    Mehr baggern – mehr bauen: Der „Wohnungsbau-Turbo“, den sich die neue Bundesregierung vorgenommen hat, muss schnell auch im Landkreis Ostallgäu ankommen. Das fordert die IG BAU Schwaben. Für die Bau-Gewerkschaft ist klar: „Es muss jetzt einen „‚Aufschwung Wohnen“ geben. Und davon müssen auch der Kreis Ostallgäu und Bayern profitieren“, sagt der Vorsitzende der IG Bau Schwaben, Michael Jäger. Notwendig seien vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.

    Im Landkreis Ostallgäu sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 556 Wohnungen neu gebaut worden – 155 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. Insgesamt lagen die veranschlagten Bauwerkskosten für alle Wohngebäude, die 2024 im Landkreis Ostallgäu neu entstanden sind, bei rund 115,6 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung der IG Bau.

    Wohnungsbau im Ostallgäu: IG Bau fordert eine Neubau-Offensive

    Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Jede Wohnung mehr zählt. Es gibt aber auf jeden Fall Luft nach oben: Auch der Kreis Ostallgäu braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, sagt Michael Jäger. Er macht deutlich, dass dazu allerdings bei den Kosten „viel passieren“ müsse: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und günstiger gebaut wird“, sagt Jäger. Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer Wohnungsbau-Studie vom staatlichen Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel).

    Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. Ziel müsse es sein, den Neubau schlanker und damit günstiger zu machen: „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, fordert Jäger.

    IG Bau fordert effizientes Bauen – Was heißt das?

    Wer die Kosten ins Visier nehme, müsse auf den „Gebäude-Typ E“ setzen. Das „E“ stehe dabei für einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen. Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. „Damit lässt sich schon Geld sparen. Aber auch Baustoffe und damit Energie, Ressourcen und CO2. Entscheidender Kostentreiber ist allerdings die Technik – also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gilt: weniger High-End-Produkte. Das macht das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, sagt Jäger. Außerdem ließen sich durch weniger Pkw-Stellplätze und erst recht durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze enorm Kosten sparen.

    Die ARGE-Studie warne bei der Analyse der Neubaukosten auch davor, beim Lärm- und Klimaschutz zu überziehen: „Ein Beispiel sind dreifach verglaste Fenster. Die müssen nicht sein“, meint Jäger. Es sei höchste Zeit, das Label „gut & günstig“ an den Wohnungsbau zu kleben. Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. „Genau darin liegt die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen – auch im Kreis Ostallgäu“, sagt Jäger. Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen. Zudem spare auch der Staat Geld, wenn er die Bauvorschriften herunterfährt: „Sinken die Baukosten, sinkt auch die Förderung, die der Staat aufbringen muss, damit gebaut wird. So lassen sich unterm Strich mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Wohnungen fördern und neu bauen.“

    Neubau von 100.000 Sozialwohnungen jährlich gefordert

    Für bundesweit 100.000 Sozialwohnungen, deren Neubau pro Jahr dringend notwendig sei, müssten Bund und Länder mindestens elf Milliarden Euro an Fördermitteln bereitstellen. Um 60.000 bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, seien mindestens vier Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen erforderlich.

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