„Das Jagen und Töten von friedlichen Forellen ist schon zu lange traurige Tradition in Memmingen.“ Das schreibt die Tierrechtsorganisation Peta in einer Mitteilung. Wenn das jährliche Fest dauerhaft vegan ausgerichtet wird, also, ohne dass Fische getötet werden, will Peta 125.000 Euro zahlen. Kommt das für die Stadt und den Memminger Fischertagsverein in Frage?
Das haben wir Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) und Thorsten Burghart, Vorsitzender des Fischertagsvereins Memmingen, gefragt. Sie schickten uns eine gemeinsame Stellungnahme zum Peta-Angebot:
Stadt zu Peta-Kritik am Fischertag: „Er ist immaterielles Kulturerbe“
„Seit Jahren kritisiert Peta den Memminger Fischertag. Heuer kommt die Kritik in einem sympathisch-humorvollen Gewand, aber wir sehen dahinter selbstverständlich den Ernst des Themas“, steht in der Antwort. Der Memminger Fischertag sei neben dem Kinderfest das wichtigste Heimatfest. „Er ist immaterielles Kulturerbe.“
Weiter steht in der Stellungnahme: „Was den Tierschutz angeht, haben wir Vorkehrungen und Anordnungen getroffen, die von den Stadtbachfischern und Stadtbachfischerinnen peinlich genau eingehalten und vonseiten des Veterinäramts streng kontrolliert werden.“

Fischertagsverein Memmingen: „...bei Verstößen gegen Tierschutz drastische Vereinsstrafen“
Wie wird auf den Tierschutz geachtet? „Das reicht von ausreichend Wasser in den Kübeln bis zu waidgerechten Abläufen im Bach und in den Versorgungszelten.“ In den Versorgungszelten werden die Fische getötet. Auch für den Fischertag 2025 sind alle Vorbereitungen was den Tierschutz angeht, sorgfältig getroffen worden.
Auf seiner Homepage weist der Fischertagsverein die Teilnehmer auf die Regeln hin. Unter anderem steht dort auch, „dass bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz mit drastischen Vereinsstrafen, bis hin zum Ausschluss aus dem Verein, zu rechnen ist. Eine strafrechtliche Verfolgung wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ist ebenfalls möglich“.

„Kulturpflege und Heimat sind mit Geld nicht aufzuwiegen.“
Auf das Angebot von 125.000 Euro werden Stadt und Fischertagsverein nicht eingehen. Im letzten Satz ihrer Stellungnahme schreiben sie: „Insgesamt bleibt aber auch zu betonen: Kulturpflege und Heimat sind mit Geld nicht aufzuwiegen.“

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