Der Brand einer Sölde auf dem Gelände des Bauernhofmuseums in Illerbeuren Ende Februar 2020 beschäftigt weiter das Memminger Amtsgericht. Wie berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft gegen ein 35-jähriges Mitglied des Feuerwehrvereins Illerbeuren wegen fahrlässiger Brandstiftung einen Strafbefehl über 70 Tagessätze erlassen. Ihm wird die Hauptverantwortung für ein Funkenfeuer in der Nähe der Sölde zugeschrieben. Nachdem ihm der Strafbefehl zugestellt worden war, hatte der Feuerwehrmann über seinen Rechtsanwalt um Akteneinsicht gebeten. Nun hat er Einspruch eingelegt. Nach Angaben von Gerichtssprecher Nicolai Braun kommt es daher am 18. Mai zu einer Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht.
Die Staatsanwaltschaft Memmingen war zu dem Schluss gekommen, dass das Funkenfeuer Auslöser dafür war, dass das Dach des historischen Gebäudes in Flammen aufging, da an diesem Abend ein kräftiger Wind blies. Aus Sicht der Ermittlungsbehörde hätte der 35-Jährige dafür Sorge tragen müssen, dass das Feuer unter Aufsicht steht, was nicht passiert sei. Laut Polizei entstand Sachschaden in Höhe von 750.000 Euro.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich zuletzt auf zwei Personen konzentriert, die beide Mitglieder der örtlichen Feuerwehr sind. Gegen einen 25-Jährigen wurde das Verfahren letztlich eingestellt, da ihm laut Staatsanwaltschaft nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte, dass er für das Funkenfeuer die Verantwortung trägt. Anders sehe das bei dem 35-Jährigen aus. Er hätte bei dem starken Wind veranlassen müssen, dass das Funkenfeuer gelöscht wird, was nicht geschehen sei.
Die Arbeiten zur Rekonstruktion der Sölde haben unterdessen bereits begonnen.