Umweltbildung

Nur Gewinner bei der Müllchallenge in den Allgäuer Alpen

Gutes tun und Spaß dabei: Die Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten trugen bei ihrem Einsatz einen recht eindrucksvollen Haufen Müll zusammen.

Gutes tun und Spaß dabei: Die Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten trugen bei ihrem Einsatz einen recht eindrucksvollen Haufen Müll zusammen.

Bild: Patron Plastic Free Peaks (Symbolbild)

Gutes tun und Spaß dabei: Die Mitarbeiter von DMG Mori in Pfronten trugen bei ihrem Einsatz einen recht eindrucksvollen Haufen Müll zusammen.

Bild: Patron Plastic Free Peaks (Symbolbild)

Schüler- und Firmenteams aus dem Ost- und dem Oberallgäu sammeln an Bergpfaden 1860 Kilogramm Abfall ein. Die meisten wollen nächstes Jahr wieder antreten.
06.12.2021 | Stand: 12:15 Uhr

„Auch für die Schüler war es schockierend, wie viel Müll zu finden war“, erzählte Nina Walter, Klassleiterin der 7a am Gymnasium Hohenschwangau. „Wir freuen uns auf nächstes Jahr!“ 400 Kilogramm haben die Ostallgäuer Teilnehmer der Challenge Müllfreies Allgäu entlang von Bergpfaden zusammengetragen, die damit erstmals nicht nur im Oberallgäu stattfand. Damit blieben sie zwar deutlich hinter ihren „Kollegen“ im anderen Landkreis zurück, die 1460 Kilogramm einsammelten. Sie waren bei ihrer Premiere aber erfolgreicher, als es einst die Oberallgäuer bei ihrem ersten Wettbewerb waren, sagte Projektverantwortlicher Thomas Mayinger vom der Betriebskrankenkasse (BKK) der Firma Bosch in Immenstadt bei der coronabedingt als online-Konferenz abgehaltenen Abschlussveranstaltung.

Müllchallenge in den Allgäuer Alpen: Aktivisten sammeln 1860 Kilogramm Abfall

Die Bosch BKK hatte den Wettbewerb im Oberallgäu ins Leben gerufen, als Angebot der Umweltbildung, wie Mayinger erläuterte. Schülerteams überboten sich dabei mit Mitarbeiterteams des Boschwerks und später von weiteren Betriebe darin, die Berge von Müll zu befreien. Durch die Ausweitung aufs Ostallgäu ist der Wettbewerb nun ein doppelter geworden: Seit sich die Firma Deckel Maho/DMG Mori aus Pfronten und Schülerteams aus Pfronten, Füssen und Hohenschwangau angeschlossen haben, treten nun Teams aus verschiedenen Firmen der beiden Landkreise gegen Schülerteams an. Den Wettbewerb der Landkreise gewann mit 1829 Teilnehmern in 103 Teams das Oberallgäu deutlich gegen die „Neulinge“ aus dem Ostallgäu, die 814 Teilnehmer in 47 Teams zusammenbrachten. In beiden Kreisen dominierten dabei die Schulvertreter deutlich: Im Ostallgäu kamen 756 Teilnehmer aus den Schulen und 58 aus Unternehmen. Insgesamt habe man alle Rekorde gebrochen, bilanzierte Projektverantwortlicher Mayinger. Allein die Teilnehmerzahl von 2643 übertraf die aus dem Vorjahr fast um 800. Sie befreiten die Landschaft von Altreifen, weggeworfenen Elektrogeräten, Eisenteilen und Altkleidern. Der Preis für den originellsten Fund ging an die 7a der Realschule Sonthofen, die eine ausgediente Heißluftfritteuse entdeckte.

"Alle sind Gewinner", sagt Pfrontens Bürgermeister Alfons Haf zur Challenge Müllfreies Allgäu

Gewonnen haben am Ende aber alle, wie der Pfrontener Bürgermeister Alfons Haf resümierte: Natur wurde von Müll befreit, die Lehrer konnten ihren Unterricht praktisch ergänzen, die Schüler wurden für ihre Teilnahme nicht nur mit „Wundertüten“ und Tombolapreisen für alle belohnt, die Sponsoren zur Verfügung gestellt hatten. Es gab auch Abenteuer bei Projektpartnern zu gewinnen. So erwartet die Klasse 7a des Gymnasiums Hohenschwangau ein spannender Tag in der Breitachklamm bei Oberstdorf, die 8a der Mittelschule Pfronten darf den Kletterwald Söllereck bei Oberstdorf besuchen und die 6a der Anton-Sturm-Mittelschule Füssen erwarten erlebnisreiche Stunden im Füssener Walderlebniszentrum Ziegelwies.

Erlöse der Challenge Müllfreies Allgäu gehen an wohltätige Projekte in Pfronten

Gewonnen haben neben mehreren Hilfsorganisationen aus dem Oberallgäu zudem diesmal auch drei sozial engagierte Vereine aus Pfronten: Aus den Spenden von DMG Mori und von Bürgermeister Haf im Rahmen der Aktion gingen jeweils 500 Euro an den Ambulanten Krankenpflegeverein, den Verein Nachbarschaftliche Unterstützung und Zeitvorsorge sowie den Verein Dahoim zur ambulanten Pflege und Tagesbetreuung.

Bereits festzustehen scheint indes, dass es auch im kommenden Jahr eine Challenge Müllfreies Allgäu geben wird, dann vielleicht mit Teams aus weiteren Betrieben und Schulen im Ostallgäu. Von denen, die heuer dabei waren, haben jedenfalls die weitaus meisten erklärt, erneut antreten zu wollen. Ausgeweitet wird dann auch der Suchbereich, wie Mayinger ankündigte: Neben Bergpfaden will man 2022 auch Gewässer von Müll und Unrat befreien. Die nötige Ausrüstung stellten dafür Sponsoren zur Verfügung.