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Tödlicher Unfall auf der Schneeglocke (Silvretta): Skitourengeher stürzt mit Wechte in den Tod

Tödlicher Absturz an der Schneeglocke

Plötzlich tat sich ein Riss im Boden auf: Skitourengeher stürzt in den Tod

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    An der Schneeglocke im Silvretta ist am Samstag ein Skitourengeher mehrere hundert Meter in den Tod gestürzt.
    An der Schneeglocke im Silvretta ist am Samstag ein Skitourengeher mehrere hundert Meter in den Tod gestürzt. Foto: Imago, Eibner (Symbolbild)

    Ein Skitourengeher ist am Samstagmorgen bei einer Skitour auf die Schneeglocke in Vorarlberg abgestürzt und ums Leben gekommen. Laut Polizei war der Abbruch einer Schneewechte der Auslöser.

    Der 54-Jährige war mit einem Bekannten zusammen im Silvretta-Gebiet unterwegs. Nach einer kurzen Pause auf dem Gipfel der Schneeglocke traten die beiden Tourengeher gegen 12.50 Uhr den Rückweg zu ihrem Ski- und Gepäckdepot an, das sie unterhalb des Gipfels angelegt hatten.

    Absturz an der Schneeglocke: Große Schnee-Wechte löst sich

    Als die Beiden kurz vor ihrem Depot waren, tat sich vor dem zweiten Skitourengeher plötzlich ein Riss in der Schneedecke auf und er nahm wahr, wie sein 54-Jähriger Kamerad zusammen mit einer großen Schneewechte abstürzte. Er selbst konnte sich mit einem Sprung noch vor dem Absturz retten.

    Eine Schneewechte am Gipfelgrat im Schwarzwassertal (Kleinwalsertal). Eine Wechte ist eine stark verdichtete Schneeablage an Geländekanten.
    Eine Schneewechte am Gipfelgrat im Schwarzwassertal (Kleinwalsertal). Eine Wechte ist eine stark verdichtete Schneeablage an Geländekanten. Foto: IMAGO/imageBROKER/Robert Seitz

    Der 54-Jährige stürzte mitsamt der Schneemassen rund 400 Meter in felsdurchsetztes Gelände ab und wurde am Wandfuß auf der Ostseite der Schneeglocke, weitere 200 Meter tiefer von einem durch den Wechtenbruch ausgelösten Schneebrett begraben. Die herbeigerufene Notärztin konnte nur noch den Tod des Verunfallten feststellen.

    Mehrere tödliche Unfälle mit Skitourengehern im Allgäu und Umgebung

    In jüngster Zeit kam es im Allgäu und den Alpen zu mehreren - oft tödlichen - Unfällen. So starb etwa ein bekannter Allgäuer Ultra-Runner bei einer Skitour am Linkerskopf. Er wurde von einer Lawine mitgerissen - trotz Lawinenwarnstufe 1. Ein Eiskletterer wurde in am Geierkopf ebenfalls von einer Lawine mitgerissen und hat den Unfall nicht überlebt. In Nassereith rutschte eine 72-Jährige Wanderin auf eisigem untergrund aus, schlug mit dem Kopf auf und starb an den Verletzungen. In der Nähe der Füssener Hütte an der Nesselwängler Scharte wurde ein Skitourengeher von einer Lawine mitgerissen - er überstand den Vorfall aber mit mittelschweren Verletzungen, weil die Lawine ihn gegen einen Baum drückte und er dadurch nicht verschüttet wurde.

    Sonnig und warm: Lawinengefahr soll in den nächsten Tagen steigen

    Mit den frühlingshaften Temperaturen in Bayern und den Alpen soll die Lawinengefahr in Bayern steigen. Das teilte die bayerische Lawinenwarnzentrale mit. Das Wetter zeigte sich am Sonntag bereits sehr mild und sonnig, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete. Der Montag wird ähnlich sonnig, einzig am Bodensee und in Nordschwaben startet der Tag vorerst neblig. Die Temperaturen im Alpenvorland sind dabei "ungewöhnlich mild" bei Höchstwerten von 15 Grad.

    Auch der Dienstag zeigt sich überwiegend sonnig, bei Höchstwerten von 13 Grad. Nach einem nebligen Start in den Mittwoch sagt der DWD Sonnenschein vorher. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 und 13 Grad.

    Am Sonntag war die Lawinengefahr noch mäßig, wie die Lawinenwarnzentrale mitteilte. Mit der Sonne sollten sich aber im Tagesverlauf schon kleine bis mittlere Lockerschneelawinen von selbst lösen. (mit dpa)

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