Auf den Tiroler Straßen war am Pfingstwochenende ordentlich etwas los. Das berichtete die Polizei am Dienstagvormittag in einer Mitteilung. Grund dafür seien neben dem langen Wochenende auch die Erleichterung bei der Einreisekontrolle sowie die Lockerungen der Corona-Maßnahmen, die zum 19. Mai in Kraft traten, gewesen.
Staus und Wartezeiten am Pfingstsamstag auf der Brennerautobahn
Trotz wechselhaften und kühlen Wetters war der Besucherandrang in Tirol "weit größer als im Jahr davor", teilte die Polizei mit. Der Reiseverkehr sowie der Schwerverkehr in Verbindung mit mehreren Baustellen und Pannenfahrzeugen auf den Strecken sorgten am Pfingstsamstag auf der A13 (Brennerautobahn) in Richtung Süden für ausgedehnte Staus. Die Wartezeit bei der Ausreise nach Italien betrug laut Polizei tagsüber etwa eine Stunde.
Auch bei den Wartezeiten an der Grenze Kufstein mussten Reisende Geduld mitbringen: "Aufgrund des starken Urlauberandranges" betrug die Wartezeit dort zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Hingegen floss der Verkehr auf der A12 (Inntalautobahn) "problemlos".
Weniger Verkehr am Pfingstsonntag und Pfingstmontag in Tirol
Am Pfingstsonntag und Pfingstmontag herrschte ebenfalls reges Verkehrsaufkommen, "aber es kam zu keinerlei Behinderungen auf Tirols Straßennetz". Auch bei den Einreisekontrollen nach Tirol gab es keine größeren Wartezeiten an den Grenzen. Seit Dienstagmorgen ist auch der Schwerverkehr aus Deutschland und Italien wieder durch Tirol unterwegs. "Der Zulauf sowohl aus Italien zum Brenner und von Deutschland nach Kufstein war sehr stark", teilte die Polizei mit. Zu Staus kam es aber nicht. (Lesen Sie auch: Vom Allgäu zum Gardasee und zurück: Diese Regeln gelten auf der Reise und im Urlaub)
Zahlreiche Verkehrsunfälle am Pfingstwochenende in Tirol
Auf Tirols Straßen passierten am Pfingstwochenende zudem einige Verkehrsunfälle - teils mit schweren Folgen, aber ohne Tote. "Erfreulicherweise war zu Pfingsten 2021 wieder kein Todesopfer zu beklagen", berichtete die Polizei.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden nahm im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent (von 51 auf 34) ab. Auch die Zahl der Verletzten sank von 62 auf 40 und damit um 35 Prozent. Als Hauptursachen für die Unfälle nannte die Polizei nicht angepasste Geschwindigkeit, Vorfahrtsmissachtung, Unachtsamkeit, Alkohol und Fahrfehler. Unter den Unfallbeteiligten waren auch einige Fahrradfahrer, insbesondere Fahrer von E-Bikes. Wohl wegen des kühlen Wetters waren laut Polizei wenige Motorradfahrer unterwegs. Dementsprechen gab es am Pfingstwochenende keinen einzigen Motorradunfall in Tirol.
Verstärkte Verkehrskontrollen am Pfingstwochenende in Tirol
Die Tiroler Polizei führte laut einer Mitteilung am Pfingstwochenende verstärkt Kontrollen auf Autobahnen sowie Landes- und Gemeindestraßen durch. Vor allem Geschwindigkeit, Trunkenheit am Steuer, Sicherheitsabstand und rücksichtsloses Fahrverhalten wurden kontrolliert. "Die Zahlen der festgestellten Geschwindigkeitsdelikte, der bei den Alkoholdelikten und den Führerscheinabnahmen stiegen sehr stark an", teilte die Tiroler Polizei mit.
Es wurden insgesamt 83 Alkohol- und Drogendelikte (40 im Vorjahr), 5.614 Geschwindigkeitsdelikte (2020 waren es 3.423) und 31 Führerscheinabnahmen (14 waren es 2020) festgestellt.
Die "gravierendsten Übertretungen" waren laut der Tiroler Polizei:
- Ein Probeführerscheinbesitzer wurde auf der L 39 (Erpfendorfer Straße) mit seinem Fahrzeug mittels Laserpistole bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 Kilometern pro Stunde mit 143 Kilometern pro Stunde gemessen.
- In Innsbruck floh ein Autofahrer vor einer Zivilstreife und fuhr dabei gegen den Pfeiler einer Autobahnbrücke. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Er besaß keinen Führerschein, war leicht alkoholisiert und hatte den Wagen seines Vaters unbefugt gefahren.
- Insgesamt wurden sechs Fahrer unter Drogen (Kokain/THC) ertappt.
- Auf der B 198 (Lechtalstraße) war ein Motorradfahrer bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 Kilometern pro Stunde laut Laserpistolen-Messung mit 170 Kilometetern pro Stunde unterwegs.
- Auf der A 12 (Inntalautobahn) im Gemeindegebiet von Tulfes wurde eine Autofahrerin bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 Kilometern pro Stunde mit 210 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Frau wurde der Führerschein an Ort und Stelle abgenommen.
- In Söll ereignete sich ein Verkehrsunfall, bei dem ein Autofahrer auf der B 173 (Eibergstraße) mit seinem Fahrzeug von der Straße abkam. Das Fahrzeug überschlug sich, wobei der Mann leicht verletzt wurde. Er war laut Polizei stark alkoholisiert.
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