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Armin Laschet: Das ist der Unions-Kanzlerkandidat im Porträt

So tickt der NRW-Ministerpräsident

Das ist der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Porträt

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    Armin Laschet wird Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Der Politiker im Porträt.
    Armin Laschet wird Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Der Politiker im Porträt. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Archiv)

    Armin Laschet verzichtet auf große Posen und gilt seit 2017 als harmonischer "Landesvater" für Nordrhein-Westfalen. Dort führt der 59-Jährige als Ministerpräsident die deutschlandweit einzige schwarz-gelbe Regierungskoaliton an. Er scheint die Lager vereinen zu können. Laschet steht für eine liberale Integrationspolitik, galt lange Zeit als der, der auch Grüne und Union zusammenbringen könnte und blickt vor allem auf eine vielseitige politische Karriere zurück.

    Armin Laschets Lebenslauf: Niederlagen und Durchhaltevermögen

    Als der CDU-Partei-Vorsitzende 1979 der Partei beitritt, ist er noch an der Universität. Er studiert Rechts- und Staatswissenschaften in München und Bonn. Bevor es ihn in die Politik zieht, wird Laschet erstmal Journalist und arbeitet bis 1990 als Freier Redakteur beim Bayerischen Rundfunk. Dann kehrt der Sohn eines Bergmannes zurück in seine Heimatstadt und nimmt sein erstes politisches Amt als Ratsherr der Stadt Aachen ein.

    Schon 1991 wird er Vorsitzender des Bezirksverbandes Aachen. Der Startpunkt für ein wahres "Ochsenrennen" durch vielfältige politische Ämter. Von 1994 bis 1998 ist er Bundestagsabgeordneter, ab 1999 sitzt er für die CDU im EU-Parlament. Danach kehrt Laschet in das nordrhein-westfälische Landesparlament zurück und wird Deutschlands erster Integrationsminister im schwarz-gelben Kabinett.

    Nach seinem Abitur studiert Laschet Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München und Bonn. Von 1987 bis 1994 ist er als Journalist tätig. Von 1994 bis 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1995 bis 1999 Leiter und Geschäftsführer eines Verlagsunternehmens. Auf dem Foto ist der Politiker im Januar 2015 in seinem Büro im Landtag in Düsseldorf zu sehen.
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    Armin Laschet möchte auf Angela Merkel folgen und der nächste Bundeskanzler werden. In der CDU hat der gebürtige Aachener schon einige Stationen durchlaufen.

    Kein Mann der großen Posen: Armin Laschet wirkt für manche zu bescheiden

    Seine Politik beschreibt der CDU-Mann selbst als "Zuhören, entscheiden, handeln". Der dreifache Familienvater wirkt bedacht und bescheiden, für manchen zu bescheiden. Während seines Wahlkampfs für den CDU-Parteivorsitz ruft ihn sein Kollege und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, etwas beherzter voranzuschreiten: "Wahlkampf heißt auch deswegen Wahlkampf, weil die Leute sehen wollen, dass man kämpft".

    Auch in der Vergangenheit war genau das Laschets Schwachpunkt. CDU-Vorsitzender in Nordrhein-Westfalen wurde der 59-Jährige erst, als seine Partei mit Norbert Röttgen 2012 einen historischen Tiefstand erreichte. Laschet sollte die CDU wieder auf mehr als 26,3 Prozent bringen. Zugetraut haben ihm das damals nicht all seine Parteikollegen. Verhaltene 78 Prozent machten ihn 2012 zum Chef des CDU-Landesverbandes.

    Als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen ist Laschet beliebt

    Ganz anders sah das vier Jahre später aus. 2016 scheint Armin Laschet den Lohn für den langen Weg zu erhalten. Mit 96 Prozent wird er als Landeschef bestätigt und ein Jahr später als Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gewählt. 2017 können er und seine CDU-Parteikollegen die Wahl für sich entscheiden. Und die Bundes-Union blickt nach Nordrhein-Westfalen, hat Laschet doch die SPD im umkämpften Wahlgebiet abgehängt.

    Seitdem regiert Armin Laschet eigenen Worten zufolge mit "Maß und Mitte", legte beispielsweise den ersten Haushaltsplan ohne Neuverschuldung seit Jahrzehnten vor. Auch in der Bildungspolitik brachte er die geforderte Veränderung. Er schaffte das Abitur in acht Jahren ab. Bei seiner Vereidigung 2017 sagte er mit Blick auf seine Amtszeit: "Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: Was für ein Amt, was für eine Ehre - aber auch, was für eine Verantwortung". Laschet gilt als moderater Politiker und verfolgt für viele einen ähnlichen Kurs wie Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    Am 22. November 2005 trat Angela Merkel ihre erste Amtszeit als Bundeskanzlerin an. Damit wurde sie die erste Frau in diesem Amt. Angela Merkel war bei ihrem Amtsantritt 51 Jahre alt. Ihr Vorgänger Gerhard Schröder (SPD) gratuliert ihr auf diesem Bild zum Wahlsieg.
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    Laschet und Corona: Zögerlicher Kurs bringt Glaubwürdigkeit in Gefahr

    Zunächst brachte ihm diese Politik stetig steigende Umfragewerte. Doch durch die Corona-Pandemie wurde das wieder anders. Hier zeigte Armin Laschet sich skeptisch gegenüber den Beschränkungen und äußerte immer wieder Zweifel am Kurs der Bundesregierung. Sein Wunsch nach weniger strengen Maßnahmen stieß auf wenig Zuspruch aus der Bevölkerung.

    Bei der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden Anfang 2021 setzte er sich in der Stichwahl gegen seinen Konkurrenten Friedrich Merz durch. Seine Umfragewerte blieben dennoch deutschlandweit im Keller. Rund um Ostern sorgte er mit seinem Vorschlag eines harten "Brücken-Lockdowns" für Irritationen, nachdem er in den Monaten zuvor eher für Lockerungen plädiert hatte.

    CSU-Alphatier Markus Söder witterte die Chance und erklärte im April seine Bereitschaft, als gemeinsamer Unions-Kanzlerkandidat antreten zu wollen. Söder, "der Machthungrige", gegen Laschet, das "Weichei" - dieser Machtkampf hielt CDU/CSU neun Tage lang in Atem - inmitten der Corona-Pandemie. Erst, als sich der CDU-Bundesvorstand ein zweites Mal deutlich hinter seinen Parteichef stellte, gab Söder auf.

    Laschet wird Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl 2021. Der Kampf ist zu Ende - und hat gerade erst begonnen.

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