Nach dem Tod des populistischen und zunehmend autokratisch regierenden Präsidenten von Tansania, John Magufuli, haben Staats- und Regierungschefs Afrikas ihr Beileid ausgedrückt. "Afrika und die Welt hat tatsächlich einen erhabenen Anführer verloren, dessen Vision, Passion und enorme Führung die Nation von Tansania nach vorne getrieben hat", teilte erklärte Präsident Uhuru Kenyatta am Donnerstag. Ugandas Staatschef Yoweri Museveni nannte Magufuli einen "pragmatischen Anführer, der an die wirtschaftliche Ermächtigung der Menschen Ostafrikas glaubte und dafür arbeitete".
Corona in Tansania: Magufuli dementierte Existenz des Virus
Magufuli starb nach Angaben seiner Vizepräsidentin Samia Suluhu Hassan im Alter von 61 Jahren am Mittwoch an Herzversagen. Allerdings hatte zuvor eine längere Abwesenheit in der Öffentlichkeit für Spekulationen über eine mögliche Covid-19-Erkrankung gesorgt. Magufuli hatte lange die Existenz von Covid-19 in dem Land dementiert und die Gefahr durch das Coronavirus heruntergespielt. Tansania hat seit Mai 2020 keine offiziellen Corona-Zahlen mehr bekanntgegeben.
Der seit 2015 amtierende Präsident - wegen seines kompromisslosen Führungsstil auch "Bulldozer" genannt - polarisierte in dem ostafrikanischen Land mit seinen rund 58 Millionen Einwohnern. Von Befürwortern wurde er unter anderem wegen seines Führungsstils, großer Infrastrukturprojekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung unterstützt. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilten seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Corona-Pandemie.
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