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Das sind die 4 Merkmale der emotionalen Intelligenz

Persönlichkeitsentwicklung

Das sind die vier Merkmale der emotionalen Intelligenz

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    Emotional intelligenten Personen fällt zwischenmenschlicher Kontakt besonders leicht.
    Emotional intelligenten Personen fällt zwischenmenschlicher Kontakt besonders leicht. Foto: Christin Klose, dpa-tmn

    Emotionale Intelligenz spielt in vielen Bereichen des Lebens eine zentrale Rolle. Ob bei Konflikten im Alltag, Entscheidungen am Arbeitsplatz oder im Umgang mit anderen Menschen – die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, zu verstehen und gezielt darauf zu reagieren, beeinflusst, wie gut diese Situationen gemeistert werden können. Dabei stellt sich die Frage, was emotionale Intelligenz genau ist, welche Merkmale sie umfasst und wie sie gezielt gestärkt werden kann. Ein genauer Blick auf Definitionen, Kernfähigkeiten und praktische Tipps zeigt, wie wichtig sie für den Alltag ist.

    Wo hat emotionale Intelligenz ihren Ursprung?

    Das Konzept der emotionalen Intelligenz hat seinen Ursprung in den Arbeiten von Edward Thorndike im Jahr 1920 und wird seither in der Psychologie kontinuierlich weiterentwickelt. Laut der Psychologin Irén Lehner-Adam erweiterte Howard Gardner das ursprüngliche Konzept, indem er die Idee einführte, dass kognitive Fähigkeiten verschiedene Arten von Intelligenz umfassen können. Der Begriff „emotionale Intelligenz“ selbst etablierte sich jedoch erst 1995 durch den Psychologen und Wissenschaftsjournalisten Daniel Goleman. 2004 ergänzten Peter Salovey und John Mayer das Konzept durch das Trait-Modell, um deren Messbarkeit zu verbessern. Ihr „Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test“ (MSCEIT) bildet eine Grundlage für die Bewertung von emotionaler Intelligenz, wie das Lexikon der Psychologie schreibt.
    Die Forschung zur emotionalen Intelligenz untersucht die Abgrenzung von IQ und EQ und stellt die Frage, inwiefern emotionale Intelligenz durch Übung gesteigert werden kann.

    Vier Merkmale emotionaler Intelligenz nach Mayer und Salovey

    Ein aktuelles Konzept stammt von den Psychologen John Mayer und Peter Salovey, wie die SRH Fernhochschule erklärt. Sie definierten emotionale Intelligenz als die Fähigkeit, eigene sowie fremde Gefühle und Emotionen wahrzunehmen, zu unterscheiden und diese Informationen zur Steuerung des eigenen Denkens und Handelns zu nutzen. Diese Definition, die 1990 an der University of New Hampshire und der Yale University formuliert wurde, umfasst vier zentrale Charakteristika:

    • Wahrnehmung von Emotionen: Die Fähigkeit, Emotionen sowohl bei sich selbst als auch bei anderen zu erkennen.
    • Verwendung von Emotionen: Die Nutzung von Emotionen, um Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen.
    • Verstehen von Emotionen: Das Begreifen der Zusammenhänge zwischen Emotionen und Handlungen, bei sich selbst und anderen.
    • Umgang mit Emotionen: Die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu regulieren, um persönliche oder gemeinsame Ziele zu erreichen.

    Fähigkeiten Emotionaler Intelligenz

    In der Psychologie wurden die genannten Charakteristika von Mayer und Salovey weiterentwickelt. Darauf aufbauend werden die vier Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz definiert. Diese umfassen Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement, soziales Bewusstsein und Beziehungsmanagement. Laut Think Thank Magazin lassen sie sich in persönliche (Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement) und soziale Kompetenz (soziales Bewusstsein, Beziehungsmanagement) unterteilen. Persönliche Kompetenz bezieht sich auf den Umgang mit den eigenen Emotionen, während soziale Kompetenz die Interaktion mit anderen betrifft.

    Selbstwahrnehmung bedeutet, eigene Emotionen zu erkennen und zu verstehen, auch in wiederkehrenden Situationen. Das Einordnen negativer Gefühle kann helfen, emotionale Reaktionen besser zu steuern. Wer etwa bemerkt, dass er in Stresssituationen gereizt reagiert, kann lernen, dies zu ändern und sich auf Lösungen zu konzentrieren.

    Selbstmanagement beschreibt die Fähigkeit, Emotionen bewusst zu regulieren und nicht impulsiv zu handeln. Wer beispielsweise in Konflikten Ruhe bewahrt, kann vermeiden, vorschnell zu reagieren, und stattdessen konstruktiv agieren.

    Soziales Bewusstsein betrifft das Verständnis für die Emotionen anderer. Gutes Zuhören kann helfen, Gefühlslagen und Bedürfnisse besser zu erkennen. So kann man z. B. im Gespräch mit einem verärgerten Kollegen passende Lösungen finden.

    Beziehungsmanagement umfasst die Fähigkeit, Emotionen für eine klare Kommunikation einzusetzen und Netzwerke aufzubauen. Es kann helfen, Konflikte am Arbeitsplatz durch eine respektvolle Haltung zu entschärfen oder schwierige Gespräche konstruktiv zu führen.

    Sechs Tipps, um die eigene Emotionale Intelligenz zu stärken

    Emotionale Intelligenz ist in jeglichen sozialen Situationen von enormem Vorteil. Laut Asana lässt sich durch einige alltagsnahe Übungen die eigene emotionale Intelligenz verbessern.

    1. Emotionen durch Journaling und Reflexion wahrnehmen: Zuerst einmal müssen Emotionen wahrgenommen und zugelassen werden. Hier hilft regelmäßiges Schreiben über Gefühle, Werte und Ziele beim Journaling, wie z. B. das Verfassen von Morgenseiten.
    2. Achtsamkeit im Umgang mit Emotionen üben: Emotionen beobachten und analysieren, z. B. bei Frust oder Enttäuschung. Untersuchen, ob Emotionen unterdrückt oder an anderen ausgelassen werden, und mögliche Alternativen erarbeiten.
    3. Empathie durch Perspektivwechsel fördern: Bei Konflikten kann es sich lohnen, neugierig die Perspektive anderer zu hinterfragen. Wer seine Annahmen überprüft und bewusst alternative Sichtweisen einbezieht, kann seine emotionale Intelligenz so steigern.
    4. Aktives Zuhören trainieren: Während Gesprächen Aufmerksamkeit ausschließlich auf das Gesagte richten, ohne auf die eigene Antwort zu fokussieren. Am besten zeigt man auch Interesse durch offene Körpersprache, Augenkontakt und gezielte Nachfragen.
    5. Anpassungsfähigkeit stärken: In herausfordernden Situationen, wie unerwarteter Kritik im Teammeeting, hilft es, innezuhalten und die eigene Reaktion zu prüfen. Statt impulsiv zu reagieren, kann sachliches Einordnen und ein lösungsorientiertes Angebot, später darauf einzugehen, Anpassungsfähigkeit fördern.
    6. Feedback annehmen und Erfahrungen reflektieren: Kritik kann man als Möglichkeit zur Weiterentwicklung betrachten. Dafür lohnt es sich nach einer Feedbacksituation die eigenen Verhaltensmuster zu analysieren, um aus vergangenen Erfahrungen zu lernen und zukünftige Situationen besser zu bewältigen.
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