Wer wird nach der Bundestagswahl 2021 neuer Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin und tritt die Nachfolge von Angela Merkel an? Bis auf Olaf Scholz von der SPD hat bislang niemand seinen Hut in den Ring geworfen. Die Grünen wollen demnächst bekanntgeben, ob Annalena Baerbock oder Robert Habeck als Kanzlerkandidaten antreten wollen.
Unklarer ist die Lage bei der Union. Die als Konkurrenten geltenden Parteivorsitzenden Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) hatten sich ursprünglich auf einen Zeitraum zwischen Ostern und Pfingsten - also bis in sechs Wochen - geeinigt; inzwischen drängt auch Laschet auf eine sehr schnelle Klärung.
Geht es nach den Wählern selbst, wäre klar, wen sie bei einer Direktwahl - die es ja nicht gibt - zum Kanzler machen würden. Das Meinungsforschungsinstitut INSA befragte dazu im Auftrag der Bild am Sonntag am Freitag 1003 Menschen.
Klarer Sieger der Umfrage wurde CSU-Chef Markus Söder.
- Söder gewann demnach den Dreikampf gegen Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz von der SPD klar (Söder: 37 Prozent, Baerbock: 15 Prozent, Scholz: 12 Prozent, keinen davon: 25 Prozent)
- Auch im Rennen gegen Olaf Scholz und Robert Habeck hatte Söder klar die Nase vorn (Söder: 37 Prozent, Habeck: 15 Prozent, Scholz: 13 Prozent, keinen davon: 25 Prozent).
- Laschet dagegen würde hinter Baerbock und Scholz auf Platz 3 landen (Laschet: 14 Prozent, Baerbock: 18 Prozent, Scholz: 17 Prozent, keinen davon: 39 Prozent).
- Auch im Dreikampf mit Habeck und Scholz wäre Laschet abgeschlagen (Laschet: 13 Prozent, Habeck: 18 Prozent, Scholz: 16 Prozent, keinen davon: 41 Prozent).
Kanzler: Söder in Umfrage klar vor Laschet
Laschet tritt an diesem Sonntag zusammen mit CSU-Chef Markus Söder bei einer Klausur der Spitze der Unionsfraktion im Bundestag auf. Unter dem Motto "Wie gestalten wir die Zukunft?" wollen sie am Mittag mit den Abgeordneten diskutieren. Am Vormittag ist eine Aussprache zur politischen Lage mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geplant. Dabei dürfte auch die Frage zur Sprache kommen, wer besser geeignet ist, bei der Bundestagswahl im September das Kanzleramt für die Union zu verteidigen. Merkel tritt nach 16 Jahren im Amt nicht mehr an.
Dass bei dieser Gelegenheit schon der Kanzlerkandidat ausgerufen wird, ist laut Laschet aber nicht zu erwarten. "Nein", antwortete er auf eine entsprechende Frage. Der Termin sei seit Monaten geplant, die Parteivorsitzenden von CDU und CSU seien als Gäste geladen, um die Arbeit eng zu verzahnen.
Die Bundestagswahl findet am 26. September 2021 statt.