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Krieg in der Ukraine: Starbucks, Amazon, Netflix, Adidas, McDonald's stoppen Geschäfte in Russland

Krieg in Russland

Adidas, Hugo Boss, McDonald's: Diese Unternehmen schließen ihre Läden in Russland

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    Mehr und mehr Geschäfte in Russland bleiben derzeit tagsüber geschlossen. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine haben viele Unternehmen ihre Geschäfte in dem Land eingestellt.
    Mehr und mehr Geschäfte in Russland bleiben derzeit tagsüber geschlossen. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine haben viele Unternehmen ihre Geschäfte in dem Land eingestellt. Foto: A. Pérez Meca, dpa

    Knapp zwei Wochen ist es her, dass russische Soldaten einen großangelegten Angriff auf die Ukraine starteten. Die Reaktion des Westens ließ nicht lange auf sich warten - und fiel deutlicher aus als viele erwartetet hatten.

    Die EU frohr etwa die Konten von russischen Oligarchen ein. Sie dürfen außerdem nicht mehr in die Länder des Staatenbundes einreisen. Zudem haben sie ein Verbot für die Ausfuhr von Schifffahrtsausrüstung sowie der Ausschluss dreier belarussischer Banken aus dem Kommunikationsnetzwerk Swift beschlossen. Auch die USA belgten Russland mit Sanktionen und stoppten beispielsweise den Import von Öl von dort.

    Auch Unternehmen haben Konsequenzen aus der russischen Invasion gezogen. Viele bekundeten ihre Solidarität mit Russland in Mitteilungen und auf den Sozialen Netzwerken und einige schlossen sogar sämtliche Geschäfte und Filialen in Russland - sei es aus Protest oder wegen der Sanktionen. Die Kritik an Unternehmen, die dies nicht taten, nahm zuletzt stark zu. Es folgt eine Auswahl von Firmen, die ihre Geschäfte in Russland ganz oder teilweise eingestellt haben.

    Puma, Coca-Cola und Starbucks stellen Geschäfte in Russland ein

    • McDonald's: McDonald's schließt seine rund 850 Filialen in Russland bis auf Weiteres. Bislang hatte sich der weltgrößte Fast-Food-Konzern zum Krieg in der Ukraine bedeckt gehalten, doch nun bezog Vorstandschef Chris Kempczinski Stellung. Aufgrund der Werte des Unternehmens könne man "das unnötige menschliche Leid, das sich in der Ukraine zuträgt, nicht ignorieren", erklärte er in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Der Betriebsstopp sei nötig, auch wenn McDonald's seit über 30 Jahren in Russland vertreten sei und dort täglich Millionen Kunden bediene.

    We will be temporarily closing all restaurants and pausing all operations in Russia. Click to read the message from our CEO in its entirety: https://t.co/ncoB2A8GC6 — McDonald's (@McDonalds) March 8, 2022

    • Adidas: Der Sportartikelkonzern hat seine 500 Läden in der Ukraine und in Russland sowie das dortige Online-Portal geschlossen. Das Unternehmen rechnet mit Umsatzeinbußen von 250 Millionen Euro und beschäftigt rund 7000 Menschen in der Region. Die Löhne und Gehälter könnten über liquide Mittel in den Ländern weiter bezahlt werden, sagte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer bei der Bilanzpressekonferenz. Die Kooperation mit dem russischen Fußballverband sei eingestellt worden.
    • Puma: Auch der Sportartikelhersteller Puma schließt seine Läden in Russland. Der operative Betrieb werde "vorübergehend eingestellt", teilte das Unternehmen am Samstag in Herzogenaurach mit. Puma betreibt in dem Land mehr als 90 Geschäfte, die Mitarbeiterzahl gab der Sportartikelhersteller zuletzt mit über 900 an.
    • Hugo Boss: Das Unternehmen habe seit Mittwoch seine Läden in Russland geschlossen, alle Aktivitäten im Einzelhandel und Online-Shopping in dem Land seien damit eingestellt, heißt es in einer Mitteilung.
    Boutiquen von Louis Vuitton im zweiten und dritten Stock des Warenhauses GUM sind geschlossen. Große internationale Premiummarken haben ihre Aktivitäten in Russland als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine eingestellt.
    Boutiquen von Louis Vuitton im zweiten und dritten Stock des Warenhauses GUM sind geschlossen. Große internationale Premiummarken haben ihre Aktivitäten in Russland als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine eingestellt. Foto: Alexander Sayganov/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

    Starbucks will alle 130 Filialen in Russland schließen

    • Starbucks: Auch die weltgrößte Café-Kette Starbucks stoppt ihren Betrieb in Russland angesichts des russischen Angriffskrieges. "Wir haben entschieden, sämtliche Geschäftsaktivitäten in Russland auszusetzen", verkündete Starbucks-Vorstandschef Kevin Johnson in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Starbucks hat laut Analysten rund 130 Filialen in Russland, die von Lizenznehmern betrieben werden. Bereits am Freitag hatte Starbucks-Chef Johnson den Angriff Russlands auf die Ukraine als entsetzlich verurteilt.
    • Coca-Cola: Der US-Getränkeriese Coca-Cola setzt sein Geschäft in Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine aus. Das teilte das Unternehmen in Atlanta mit und sprach den Menschen in der Ukraine Mitgefühl angesichts der "tragischen Ereignisse" aus.
    • Pepsi: Der US-Getränke- und Lebensmittelkonzern Pepsico will sein Geschäft in Russland zwar stark einschränken, jedoch nicht ganz aufgeben. Das Unternehmen teilte mit, den Verkauf und die Herstellung von Softdrinks wie Pepsi, 7Up und Mirinda vorübergehend auszusetzen. Zudem werde Pepsico Investitionen sowie sämtliche Werbe- und Marketingaktivitäten in Russland stoppen. Der Konzern will aber weiterhin Artikel des täglichen Bedarfs anbieten, etwa Milchprodukte oder Baby-Nahrung, erklärte Vorstandschef Ramon Laguarta. Hier habe Pepsico eine "humanitäre" Verantwortung zu erfüllen.
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    Am 24. Februar 2021 hat Russland den militärischen Angriff auf die Ukraine gestartet. Was ist seitdem passiert? Eine Chronologie des Krieges in Bildern.
    • VW: "Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf weiteres einzustellen", hieß es am Donnerstag. Auch sämtliche Exporte der größten europäischen Autogruppe in die Russische Föderation würden "mit sofortiger Wirkung gestoppt". VW betreibt in Kaluga südwestlich von Moskau und im weiter östlich gelegenen Nischni Nowgorod eine eigene Fertigung. An den Standorten werde die Produktion jetzt vorerst beendet, teilten die Wolfsburger mit. Ebenso sollen keine Autos mehr nach Russland ausgeführt werden. "Mit der weitgehenden Unterbrechung der Geschäftstätigkeit zieht der Konzernvorstand die Konsequenzen aus der von starker Unsicherheit und den aktuellen Verwerfungen geprägten Gesamtsituation." Die Beschäftigten in Russland erhalten zunächst eine Lohnfortzahlung.
    • Lindt: Der Schweizer Schokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli stellte sein Geschäft in Russland nach anfänglichem Zögern doch ein. Firmenchef Dieter Weisskopf hatte solche Forderungen zuerst zurückgewiesen. Man stelle schließlich Nahrungsmittel, keine Waffen oder Öl her, beschied er. Kurz darauf dann die Kehrtwende: Die Geschäftstätigkeit in Russland sei neu bewertet worden, teilte das Unternehmen mit. Die eigenen Läden würden sofort vorübergehend geschlossen und sämtliche Lieferungen nach Russland eingestellt. Lindt & Sprüngli betreibt acht Läden in Russland.

    Krieg in der Ukraine: Online-Firmen reduzieren ihr Angebot in Russland

    Auch im Internet können Männer und Frauen aus Russland immer weniger Seiten und Dienste nutzen. Teilweise weil sie von der russischen Regierung gesperrt werden wie beispielsweise Facebook und Twitter. Doch auch ohne Verbot haben eingie Anbieter ihre Dienste in Russland eingestellt.

    • Amazon: Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine stoppt der weltgrößte Onlinehändler Amazon den Versand von Produkten an Privatkunden in Russland und Belarus. Der Konzern gab zudem bekannt, Nutzern in Russland bis auf Weiteres den Zugang zu seinem Streaming-Dienst Prime Video zu sperren. Darüber hinaus will Amazon dort keine Bestellungen mehr für "New World" annehmen - das einzige Videospiel, dass das Unternehmen direkt in Russland verkaufe. Amazon habe außerdem beschlossen, sowohl seinen Online-Marktplatz als auch die Cloud-Plattform AWS für neue Kunden in Russland und Belarus zu schließen.
    • SAP: Der Softwarekonzern SAP stellt sein Geschäft in Russland teilweise ein. Bestandskunden, die nicht unter die Sanktionen fallen, würden aber "im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen weiter bedient", sagte ein Sprecher von SAP mit Sitz in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
    • Netflix: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine Netflix-Sprecherin. Ab Montag wird man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden können, bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird.
    • Kino: Den neuen Batman-Film kann man in Russland ebenso wenig im Kino anschauen wie den Pixar-Film "Turning Red" (deutscher Titel: "Rot") oder die Action-Komödie "The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt" mit Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe und Brad Pitt, der in einigen Wochen in die Kinos kommen soll. Die Hollywood-Studios Disney, Warner Bros. und Universal kündigten an, die Filme nicht nach Russland zu bringen.
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