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Reise nach Rom: Wie kann man persönlich vom Papst Abschied nehmen?

Tod von Papst Franziskus

Wie kann man persönlich vom Papst Abschied nehmen?

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    Rund um den Petersdom wird es voll in diesen Tagen.
    Rund um den Petersdom wird es voll in diesen Tagen. Foto: Christoph Reichwein, dpa

    Am Tag nach dem Tod von Papst Franziskus ist es voll rund um den Vatikan herum. Das liegt an drei Großereignissen, die fast gleichzeitig stattfinden. Der plötzliche, wenn auch nach schwerer Krankheit erfolgte Tod von Papst Franziskus am Montag lockt noch mehr Menschen als sonst in Vatikan-Nähe. Gerade fanden die Osterfeierlichkeiten im Vatikan statt, auch sind in ihren Ferien noch einmal mehr Urlauber als sonst nach Rom gekommen. Und schließlich läuft das vom Papst ausgerufene „Heilige Jahr der Hoffnung“, das zusätzliche Pilger anzieht. All dies ist eine logistische Herausforderung für die Behörden. Wer in diesen Tagen noch persönlich Abschied von Franziskus nehmen möchte, sollte einiges beachten.

    Zur Bewältigung der Logistik hat die italienische Regierung nun fünf Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt. Etwa 1000 Polizisten sind aktuell rund um den Vatikan im Einsatz. Die beiden großen Carabinieri, die vor den Absperrungen am Petersplatz Position bezogen haben, nehmen den Trubel gelassen. Bitten von Touristen, ein Foto mit ihnen machen zu können, bewilligen sie lächelnd. Auch eine Möwe hinter den Absperrungen nimmt das Chaos cool, sie ruht sich im Schatten einer Säule aus. Alle paar Minuten ziehen Pilgergruppen, meist mit Jugendlichen, über die Via della Conciliazione in Richtung Petersplatz. Die Teilnehmer beten das Ave Maria, singen. Am Beginn jeder Prozession wird ein Pilger-Kruzifix getragen. 

    Abschied im Petersdom: Auf den Großbildschirmen am Petersplatz werden die Besucher vorgewarnt. An diesem Mittwoch ist der Zugang zum Petersdom erst ab 11 Uhr erlaubt. Grund ist die feierliche Umbettung des Papst-Leichnams aus der Kapelle des Vatikangästehauses Santa Marta in den Petersdom am Morgen. Dort sollen sich Gläubige und Neugierige dann bis zum Begräbnis am Samstagmorgen von Franziskus verabschieden können. Franziskus Leichnam wird vor dem Hauptaltar im offenen Sarg aufgebahrt sein. Der Zugang zur Kirche erfolgt über die üblichen Eingänge in den Kolonnaden des Petersdoms.

    Kontrollen: Seit Dienstag hat die italienische Polizei rund um den Petersplatz zusätzliche Absperrungen aufgestellt, um den Besucherstrom besser zu leiten. Rucksäcke und Taschen werden kontrolliert. An manchen Stellen haben sich bereits am Dienstag lange Schlangen gebildet, die ab Mittwoch, wenn der Leichnam des Papstes für die Öffentlichkeit in Sankt Peter aufgebahrt wird, noch einmal länger werden dürften.

    Tickets und Öffnungszeiten: Der Zugang wird von Mittwoch 11 Uhr an bis Mitternacht möglich sein, Eintrittskarten sind nicht vorgesehen. Man stellt sich einfach an. Donnerstag ist der Petersdom von 7 Uhr bis 0 Uhr geöffnet, Freitag von 7 Uhr bis 19 Uhr. Am Samstag folgt die Begräbnisfeier mit Teilnehmern aus aller Welt.

    Online-Kondolenzbuch: Wer das Bedürfnis einer persönlichen Verabschiedung hat, aber nicht nach Rom kommen kann, für den hat das Vatikan-Informationsportal Vatican News auf Facebook ein digitales Kondolenzbuch eingerichtet. Auch Mails können geschickt werden (feedback@radiovatikan.de).

    Übernachtungen: Übernachtungsmöglichkeiten in Rom gibt es weiterhin. Auf den herkömmlichen Buchungsplattformen werden Übernachtungen ab 60 Euro angeboten. Zu diesem Preis muss man allerdings in Kauf nehmen, nicht im Zentrum der Stadt, sondern in der Peripherie unterzukommen. In der Innenstadt dürfte es schwierig werden, noch ein Zimmer zu bekommen.

    Busfahrten: Anders als nach dem Tod des emeritierten „bayerischen Papstes“ Benedikt XVI., der 2022 gestorben war, gibt es aus Bistümern im Freistaat bislang keine zentral organisierten Fahrten zur Beerdigung seines Nachfolgers Franziskus. Auf Anfrage erklärten dies jedenfalls die Bistümer Augsburg und Würzburg sowie die Erzbistümer München-Freising und Bamberg. Auch die jeweiligen Ortsbischöfe würden nicht nach Rom reisen, hieß es. Ausgenommen: der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Der hält sich bereits in der italienischen Hauptstadt auf und werde dort auch erst einmal bleiben, sagte ein Sprecher. Marx zählt zu den nur drei deutschen Kardinälen, die den nächsten Papst wählen dürfen – neben Rainer Maria Woelki (Erzbistum Köln) und dem einstigen Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, der Richter am höchsten Gericht der katholischen Kirche ist.

    Pilgerbüro: Das Bayerische Pilgerbüro prüfte am Dienstag noch, ob es eine Fahrt zur Beerdigung des Heiligen Vaters anbieten könne, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. Dies hänge von konkreteren Informationen seitens des Vatikans ab sowie von den Verfügbarkeiten an Transportmitteln und Unterkünften. Er verwies darauf, dass in der Osterwoche Rom „so gut wie ausgebucht“ sei. Aktuell befinde sich vor allem eine große Pilgergruppe aus Regensburg in Rom, rund 320 Pilgerinnen und Pilger, die am Ostermontag angereist seien. „Aufgrund des – trotz längerer Krankheit des Heiligen Vaters – doch recht plötzlichen Todes von Papst Franziskus muss das Programm nun vor Ort flexibel umdisponiert werden“, sagte er.

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