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Restaurantführer "Gault & Millau" wählt Thomas Schanz zum "Koch des Jahres 2021"

Auszeichnung für herausragende Köche

Restaurantführer "Gault & Millau" kürt "Koch des Jahres 2021": Was es mit der Auszeichnung auf sich hat

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    Am Donnerstag gab der Restaurantführer "Gault & Millau" bekannt, wer im kommenden Jahr "Koch des Jahres" ist. Hinter der Auszeichnung steckt so einiges.
    Am Donnerstag gab der Restaurantführer "Gault & Millau" bekannt, wer im kommenden Jahr "Koch des Jahres" ist. Hinter der Auszeichnung steckt so einiges. Foto: Daniel Karmann, dpa (Archivbild)

    Für Feinschmecker und Hobbyköche, für extravagantes Kochen oder die traditionelle Küche: Der Restaurantführer "Gault & Millau" ist weltweit eine Größe in der Gastronomie und zeigt jährlich neue Kochtrends auf. Außerdem küren die Experten hinter dem Restaurant-Guide jährlich den "Koch des Jahres". Für das Jahr 2021 darf Thomas Schanz aus einem kleinen Weinort an der Mosel die Bezeichnung "Koch des Jahres". Das gab die "Gault & Millau"-Jury am Donnerstagnachmittag bekannt.

    Auch im Allgäu dreht sich nicht alles nur um Standard-Gerichte wie Kässpatzen oder Krautkrapfen: Einige Restaurants in der Region besitzen mindestens einen Michelin-Stern. Dieser wird vom "Guide Michelin", dem neben dem "Gault & Millau" wichtigsten Restaurantführer weltweit, vergeben. Außerdem zeichneten die Experten schon einen Allgäuer als "Patissier des Jahres" aus.

    Was ist "Gault & Millau"?

    "Gault & Millau" ist ein vom deutschen Medienhaus Hubert Burda Media geführter Restaurantführer, der jährlich über die Neuheiten in der Qualitätsgastronomie aufklärt. Dabei essen sich Restaurant-Tester das ganze Jahr über durch die zahlreichen Lokale und Restaurants in Deutschland und suchen dort nach dem "lohnendsten Adressen und Produkten der Restaurant- und Weinszene", wie es auf der Webseite heißt. Diese bewerten sie dann mit den "Gault & Millau"-Punkten. Außerdem fassen sie ihre Erfahrungen in Berichten zusammen und bündeln diese im jährlich erscheinenden Restaurantführer "Gault & Millau", der neben dem "Guide Michelin" als wichtigster Gourmetführer gilt.

    Was wird genau bewertet?

    Der Restaurantführer beschreibt und bewertet die 500 besten Restaurants Deutschlands nach dem französischen Notensystem. Zudem werden in dem Buch weitere 500 Lokale empfohlen, die aber nicht bewertet wurden. Bei diesen fokussieren sich die Tester auf das individuelle gastronomische Konzept.

    Für das Jahr 2021 bringt "Gault & Millau" erstmals regionale Weinguides auf den Markt, die in der Art eines kulinarischen Reiseführers konzipiert sein sollen. Der Führer zeigt empfehlenswerte Weinkellerein in den verschiedenen Regionen Deutschlands auf. Getestet werden diese nach Angaben von "Gault & Millau" von Experten aus Gastronomie, Weinhandel und Weinbau in Blindverkostungen. So soll die Unabhängigkeit der Tests gewährleistet werden.

    Wer testet bei "Gault & Millau"?

    Die Tester kommen aus verschiedenen Bereichen der Kulinarik und sind in der Gastronomie, als Winzer, im Fachhandel oder angrenzenden Branchen tätig. Sie achten vor allem auf die Qualität, das fachliche Handwerk und auch auf ungewöhnliche kulinarische Produkte. Damit es bei den Restaurant-Tests fair zugeht, erfolgen diese anonym und ohne vorherige Ankündigung.

    Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Gault & Millau Deutschland (@gaultmillau_deutschland)

    Wann erscheint der Restaurantführer, wann wird der "Koch des Jahres" gekürt?

    Jedes Jahr im November wird der Restaurantführer "Gault & Millau" für das folgende Jahr veröffentlicht. Der Guide für 2021 erscheint somit am 30. November 2020 und kann bereits vorbestellt werden.

    Der "Koch des Jahres" wird für das Folgejahr vorbestimmt. Die Jury veröffentlicht ihre Entscheidung in der Regel Ende November. Seit 1988 wird von "Gault & Millau" der "Koch des Jahres" ausgezeichnet, sodass insgesamt schon 33 Köche in Deutschland diesen Titel tragen. In Österreich wird die Auszeichnung bereits seit 1983 vergeben, in der Schweiz seit 1988.

    Dazu gibt es eine Gala, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie online stattfand.

    Welche deutschen Köche wurden schon ausgezeichnet?

    Im vergangenen Jahr wurde Tohru Nakamura, damals Küchenchef des Münchner Restaurants "Werneckhof", mit der Auszeichnung "Koch des Jahres 2020" bedacht. Wer sein Nachfolger wird, sollte bis zuletzt geheim bleiben.

    Auch bekannte TV-Köche durften sich schon über die "Gault & Millau"-Auszeichnung "Koch des Jahres" freuen. So zum Beispiel Alfons Schuhbeck im Jahr 1989, Johann Lafer im Jahr 1997 sowie Tim Raue (2007) und Christopf Rüffer (2015).

    Der Münchner Koch Tohru Nakamura hat vom Restaurant-Guide Gault & Millau die Auszeichnung "Koch des Jahres 2020" erhalten.
    Der Münchner Koch Tohru Nakamura hat vom Restaurant-Guide Gault & Millau die Auszeichnung "Koch des Jahres 2020" erhalten. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Welche Restaurants im Allgäu wurden schon ausgezeichnet?

    Vom ebenfalls wichtigen Restaurantführer "Guide Michelin" wurden bereits mehrere Restaurants im Allgäu ausgezeichnet und mit mindestens einem Michelin-Sterne versehen. Dazu gehören unter anderem das Restaurant "Villino" in Lindau sowie "Das Maximilians" und das "Ess Atelier Strauss" in Oberstdorf. Auch das Restaurant "Silberdistel" in Ofterschwang und das "Gams & Gloria" in Schwangau haben einen Michelin-Stern. In Pfronten durfte sich ein junger Koch über die Sterne-Auszeichnung freuen: Simon Schlachter ist gerade einmal 27 Jahre alt und schon Sternekoch. Er kocht im Restaurant "Pavo" im familiengeführten Burghotel Falkenstein.

    "Gault & Millau" zeichnete Allgäuer zum "Patissier des Jahres 2013" aus

    Ein Allgäuer machte die Patisserie zu seinem Kerngebiet und wurde mit seinen außergewöhnlichen Dessert-Kreationen über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt: René Frank. Kurz nach seiner Ausbildung zum Koch gewann der gebürtige Allgäuer 2005 die World-Skills-Berufsweltmeisterschaft in Helsinki. Nach seiner ersten Stelle als Junior-Chef-Patissier in Stuttgart zog es ihn 2007 hinaus in die Welt. Zunächst arbeitet er in einer Chocolaterie in Barcelona, später in einem Drei-Sterne-Restaurant in San Sebastian. Auch in der Schweiz kochte er schon in einem Zwei-Sterne-Lokal und in Frankreich in einem Restaurant, das mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist.

    One week of lockdown in #Germany. When will these uncertain times be over? Yes, 2020 was and still is 💩 but I’m trying... Gepostet von René Frank am Samstag, 7. November 2020

    Schließlich verbrachte der Allgäuer, der 1984 in Wangen geboren wurde, sechs Monate in Japan, wo er in zwei mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants kochte. Von 2010 bis 2016 war René Frank Chef-Patissier in einem Drei-Sterne-Restaurant in Osnabrück, das während seiner Zeit dort im Jahr 2012 den dritten Michelin-Stern erhielt. 2013 bekam der Allgäuer vom Restaurantführer "Gault & Millau" die Auszeichnung "Patissier des Jahres". Zwei Jahre später erhielt er diesen Titel erneut vom Busche-Verlag.

    Allgäuer Patissier René Frank leitet Deutschlands einziges Dessert-Restaurant

    Mittlerweile zählt René Frank zu den bekanntesten Patissiers weltweit und leitet heute das Restaurant "Coda" in Berlin - Deutschlands einziges Dessert-Restaurant. 2019 wurde das "Coda" mit dem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet. Bereits nach einem Jahr folgte 2020 der zweite Stern im Guide.

    Bei der bekannten Koch-TV-Show "The Taste" war der gebürtige Allgäuer bereits als Gastjuror zu sehen. Zum Thema "Dessert" unterstützte René Frank die Kandidaten in der siebten Staffel, Folge sechs, bei kreativen Backwerken.

    1991 ging die Auszeichnung "Koch des Jahres" an Harald Wohlfahrt. Er entwickelte 2010 Feinkost aus der Dose für Astronauten für die Europäische Raumfahrtbehörde ESA.
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