Startseite
Icon Pfeil nach unten
Pflege
Icon Pfeil nach unten

4-Tage-Woche in der Pflege: Ein Wandel in der Arbeitswelt?

Arbeit

Vier-Tage-Woche in der Pflege: Wie funktioniert sie?

    • |
    • |
    Wäre eine Vier-Tage-Woche in der Pflege umsetzbar?
    Wäre eine Vier-Tage-Woche in der Pflege umsetzbar? Foto: Marijan Murat/dpa (Symbolbild)

    Die Vier-Tage-Woche wird bereits seit Längerem in der Arbeitswelt diskutiert. Wäre sie auch im Pflegeberuf anwendbar? Immer mehr Pilotprojekte testen dieses Arbeitsmodell für Pflegekräfte. Aber wie soll eine Vier-Tage-Woche im Schichtdienst überhaupt aussehen?

    Wie funktioniert die Vier-Tage-Woche in der Pflege?

    Das Prinzip der Vier-Tage-Woche ist recht simpel: Statt an, wie üblich, fünf Tagen in der Woche, arbeitet man an vier. Inzwischen gibt es einige Pilotprojekte in Kliniken und anderen Institutionen, die dieses Konzept testen, etwa eines am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Dort wird aktuell getestet, ob es die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessert, wenn sie an vier Tagen in der Woche länger arbeiten und dafür den fünften Tag freihaben.

    In Karlsruhe dürfen sich die Pflegekräfte zwischen zwei Arbeitszeitmodellen entscheiden:

    • die 4-Tage-Woche mit einer Schichtlänge von 9,45 Stunden plus einer Dreiviertelstunde Pause (also gesamte Schichtzeit: 10,5 Stunden) oder
    • die 4,33-Tage-Woche mit einer Schichtlänge von 9 Stunden und einer halbstündigen Pause (gesamte Schichtzeit: 9,5 Stunden). Jede vierte Woche ist dann eine Fünftagewoche.

    Insgesamt kommen die Pflegekräfte damit auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 39 Stunden. Ziel dieses Pilotprojektes sei es, dass das Arbeitsmodell der Vier-Tage-Woche anschließend eingeführt wird und auch auf anderen Stationen Anwendung findet.

    Das Klinikum Bielefeld hat diese Pilotphase bereits hinter sich und die Vier-Tage-Woche für seine Pflegekräfte bereits beschlossen. Allerdings waren die Gesamt-Schichtzeiten kürzer als in Karlsruhe. Insgesamt arbeiteten die Pflegekräfte in Vollzeit an vier Tagen neun Stunden und hatten eine halbe Stunde Pause, kamen also auf eine Wochenarbeitszeit von 36 Stunden.

    Ist die Vier-Tage-Woche gesund?

    Studien aus anderen Ländern, in denen die Vier-Tage-Woche getestet wurde, zeigen laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) einige positive Auswirkungen auf die Mitarbeiter. So zeigte eine bereits abgeschlossene Studie aus Island mit 2500 Teilnehmern, dass sich die Schlafqualität der Studienteilnehmer verbesserte, sie seltener krank wurden und nicht mehr so viel Stress empfanden. Außerdem hatten sie mehr Motivation, sich in ihrer Freizeit körperlich zu betätigen.

    Eine ähnliche Studie aus Großbritannien lieferte die gleichen Ergebnisse. Außerdem zeigte sich, dass die Produktivität mit Vier-Tage-Woche genauso hoch blieb, wie vorher an fünf Tagen.

    Bei den Pilotprojekten zur Vier-Tage-Woche in der Pflege ist es allerdings so, dass sich die Arbeitszeit am Tag verlängert. Längere Arbeitstage stehen laut BAuA mit physischen uns psychischen Belastungen wie Muskelerkrankungen und Erschöpfung in Zusammenhang.

    Übrigens: Zum Teil haben Pflegekräfte derzeit Anspruch auf eine Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro. Und auch der Mindestlohn soll 2025 wieder steigen - sogar für Beschäftigte in der Pflege ohne Ausbildung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden