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Grad der Behinderung bei Depressionen – Wie viele Stufen gibt es?

GdB

Grad der Behinderung bei Depressionen – Wie viele Stufen gibt es?

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    Wenn Menschen an einer Depression leiden, kann das ihren Alltag stark beeinträchtigen.
    Wenn Menschen an einer Depression leiden, kann das ihren Alltag stark beeinträchtigen. Foto: tadamichi, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Nicht nur eine Behinderung oder eine körperliche Erkrankung können den Alltag stark verändern. Auch geistige, seelische oder Sinnesbeeinträchtigungen können die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinflussen. Wie stark eine Person beeinträchtigt ist, wird laut dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen auf behindertenbeauftragter.de anhand des Grades der Behinderung (GdB) ausgedrückt.

    Mit einem GdB können Betroffene Nachteilsausgleiche bekommen und zum Beispiel von Steuererleichterungen profitieren, Unterstützungsangebote am Arbeitsplatz in Anspruch nehmen und mehr. Aber wie ist das eigentlich bei einer Depression? Können Betroffene einen GdB zwischen 20 und 100 bekommen?

    Übrigens: Ab einem GdB von 50 gelten Betroffene als schwerbehindert. Menschen mit einem GdB von 30 oder 40 können aber einen Gleichstellungsantrag stellen und dann von vergleichbaren Ansprüchen profitieren.

    Grad der Behinderung: Kann man ihn bei einer Depression bekommen?

    Um einen GdB zu bekommen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Grundlage dafür ist die Versorgungsmedizin-Verordnung (VersMedV). Demnach wird ein GdB nur anerkannt, wenn die gesundheitliche Beeinträchtigung für voraussichtlich mindestens sechs Monate anhält. Ausschlaggebend für die Höhe des GdB ist dann nicht nur die Diagnose einer Krankheit, sondern auch das Ausmaß der körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkung.

    In der VersMedV sind verschiedene Krankheiten und Einschränkungen aufgelistet, die typischerweise zu einem bestimmten Grad der Behinderung führen. Die Depression als alleinstehende Erkrankung ist hier nicht aufgelistet, aber depressive Phasen sowie Störungen werden genannt.

    In diesem Zusammenhang können depressive Phasen und Störungen laut dem VerdMedV einen GdB zur Folge haben:

    • Schizophrene und affektive Psychosen können je nach Dauer und Ausprägung einen GdB in Höhe von 30 bis 100 zur Folge haben. Depressive Phasen müssen nicht zum Krankheitsbild gehören, können aber.
    • Auch Neurosen, Persönlichkeitsstörungen sowie die Folgen psychischer Traumen können von mehr oder weniger stark ausgeprägten depressiven Störungen begleitet werden. Leichtere Störungen können zu einem GdB von 0 bis 20 führen, stärker behindernde Störungen mit wesentlichen Einschränkungen der Erlebnis- und Gestaltungsfähigkeit zu einem GdB von 30 bis 40 und schwere Störungen je nach Ausprägung der sozialen Anpassungsschwierigkeiten zu einem GdB von 50 bis 70 oder 80 bis 100
    • Sogar ein Tinnitus kann einen GdB zur Folge haben und von einer ausgeprägten depressiven Störung begleitet werden. In diesem Fall wird meist ein GdB von 30 bis 40 vergeben.

    Wichtig ist, dass es sich hierbei nur um Richtwerte handelt. Laut der VersMedV ist die Vergabe eines GdB in der Regel ein individueller Prozess. Und nur weil eine bestimmte Krankheit – in diesem Fall eine Depression – diagnostiziert wurde, bedeutet das laut dem Pflegeportal betanet.de nicht automatisch, dass ein bestimmter GdB vergeben wird. Viel mehr kommt es darauf an, ob eine erkrankte Person noch wie ein gesunder Mensch funktionieren und am Leben teilhaben kann. Zur Bestimmung eines GdB werden demnach die Diagnose, die Folgen sowie alle Beeinträchtigungen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bewertet.

    Übrigens: Genau wie bei einem GdB wird auch ein Pflegegrad nur dann vergeben, wenn die Beeinträchtigungen für mindestens sechs Monate bestehen – das kann auch bei einer Depression der Fall sein. In Deutschland leben derzeit knapp 5,7 Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5, die als pflegebedürftig gelten. Einige von ihnen dürften auch einen GdB haben.

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