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Pflege: Dekubitus in der Pflege: Entstehung, Prophylaxe und Behandlung

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Dekubitus in der Pflege: Entstehung, Prophylaxe und Behandlung

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    Pflegebedürftige Menschen, die viel liegen oder sitzen sollten zur Dekubitusprophylaxe regelmäßig mobilisiert werden.
    Pflegebedürftige Menschen, die viel liegen oder sitzen sollten zur Dekubitusprophylaxe regelmäßig mobilisiert werden. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Menschen können aus den unterschiedlichsten Gründen pflegebedürftig werden, einen Pflegegrad benötigen und auf Hilfe angewiesen sein. Unter Umständen sind Betroffene dann auch mobil stark eingeschränkt und liegen oder sitzen viel. In diesem Fall kann es zu einem sogenannten Dekubitus, also einem Druckgeschwür, kommen. Laut dem Pflegeportal pflege.de sind die sehr schmerzhaften Wunden insbesondere in der Altenpflege ein "großes Problem". In der Pflege sind damit nicht nur Pflegekräfte, sondern auch pflegende Angehörige konfrontiert. Zudem gehört die Dekubitus-Prophylaxe zu den Expertenstandards in der Pflege.

    Was ist ein Dekubitus und wie entsteht er?

    Ein Dekubitus kann laut pflegebox.de auch als Druckgeschwür bezeichnet werden und entsteht, wenn die Haut durch anhaltende Druckbelastung geschädigt wird. Da dies häufig im Liegen - oder auch Sitzen - passiert, spricht man auch vom Wundliegen. Durch den anhaltenden Druck wird die Durchblutung der Haut und möglicherweise des darunterliegenden Gewebes behindert und mit der Zeit kann sich eine schmerzhafte chronische Wunde bilden. Die Folge kann ein Dekubitus sein.

    Erkennen kann man einen Dekubitus laut pflegebox.de zunächst an einer Hautrötung der entsprechenden Stelle - häufig befinden sich diese über "knöchernen Vorsprüngen" wie den Fersen, der Wirbelsäule oder dem Steißbein. Unterschieden vier Grade bzw. Stadien:

    • Dekubitus Grad 1: Hautrötung
    • Dekubitus Grad 2: sichtbare Schädigung der Haut in Form einer Blase, Abschürfungen oder ein flaches Geschwür
    • Dekubitus Grad 3: tiefes, offenes Geschwür von dem alle Hautschichten betroffen sind
    • Dekubitus Grad 4: tiefe Wunde bis hin zu den Gelenken, Sehnen und Knochen

    Pflege: Wie wird ein Dekubitus behandelt?

    Ist ein Dekubitus erst einmal entstanden, kann der Heilungsprozess laut pflege.de bis zu mehreren Monaten andauern, da es sich um einen sehr komplexen Prozess handelt. Die Wundbehandlung sollte dabei möglichst in einem feuchten Wundmilieu stattfinden. In einem frühen Stadium, wenn noch keine offene Wunde besteht, können aber bereits gezielte Druckentlastung und eine andere Druckverteilung Heilung bringen.

    Pflegenden Angehörigen rät pflege.de etwa die betroffene pflegebedürftige Person mit speziellen Lagerungstechniken regelmäßig zu mobilisieren, sich selbst sowie die Patientin oder den Patienten mit Handschuhen, Schutzschürzen und Händedesinfektion vor Infektionen zu schützen, auf eine angemessene Körperpflege sowie eine ausgewogene Ernährung zu achten und die nötigen Medikamente im Blick zu haben. Zudem können über die Krankenkasse oder die Pflegekasse verschiedene Hilfsmittel wie etwa spezielle Antidekubitus-Kissen oder eine Antidekubitus-Matratze in Anspruch genommen werden.

    Dekubitusprophylaxe: Wie kann die Entstehung eines Dekubitus verhindert werden?

    Um einen Dekubitus gar nicht erst entstehen zu lassen, gibt pflege.de pflegenden Angehörigen einige Tipps für die Pflege zuhause. Denn ein Dekubitus sei in vielen Fällen auf Fehler in der pflegerischen Versorgung zurückzuführen. Ziel der Dekubitusprophylaxe ist es dabei, entsprechende Risikofaktoren zu erkennen und zu eliminieren oder zu vermindern. Dazu gehört es auch die Haut der pflegebedürftigen Person zu beobachten und Hautschäden zu vermeiden sowie die Mobilisation zu fördern.

    Diese Maßnahmen sollten laut pflege.de zur Dekubitus-Prophylaxe ergriffen werden:

    • gesamte Haut täglich auf Rötungen kontrollieren
    • Haut zum Beispiel mit pH-neutralen Pflegemitteln reinigen
    • trockene Haut mit Wasser-in-Öl-Emulsionen pflegen
    • atmungsaktive und nicht-einschnürende Kleidung anziehen
    • Inkontinenzmaterialen wie etwa Windeln frühzeitig wechseln
    • ausgewogene Ernährung
    • ausreichend trinken

    Zudem sollte auch Zeit für Bewegung - je nach Können und Wunsch der pflegebedürftigen Person - eingeplant werden. Das können etwa regelmäßige Positionswechsel oder mehr sein.

    Übrigens: Mit der Pflegereform 2023 durften sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen schon 2024 auf höhere Leistungen freuen. Dazu zählen auch höhere Beträge für ambulante Pflegesachleistungen, was mehr Hilfe für pflegende Angehörige etwa bei der Grundpflege bedeuten kann.

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