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Pflege unter Druck: So jung ist die Pflegebranche - und so viele Fachkräfte scheiden bis 2035 aus

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Pflege unter Druck: So groß soll die Lücke zwischen Pflegekräften und Bedarf 2030 sein

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    Die Lage in der Pflege entspannt sich, wie aus einem Bericht der WHO hervorgeht.
    Die Lage in der Pflege entspannt sich, wie aus einem Bericht der WHO hervorgeht. Foto: AungMyo, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Die Situation in der Pflege ist angespannt, das ist längst kein Geheimnis mehr – und kann durch Zahlen anschaulich gemacht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet pünktlich zum internationalen Tag der Pflegekräfte am 12. Mai 2025 vor, dass die Lücke zwischen der Zahl der Pflegekräfte und dem Bedarf weltweit bei 5,8 Millionen liegt. Immerhin bedeutet das eine leichte Entspannung, 2020 hatte die Lücke noch 6,2 Millionen betragen. Die WHO-Prognose für die nächsten fünf Jahre stellt einen weiteren Lichtblick dar, manche Entwicklungen geben aber auch Grund zur Sorge.

    Altersstruktur in der Pflege: Jede fünfte Fachkraft scheidet bis 2035 aus

    Die schlechte Nachricht zuerst: Bis 2035 wird jede fünfte Pflegekraft aus ihrem Berufsleben ausscheiden. Das geht aus einer Prognose aus dem WHO-Report hervor. Die Altersstruktur in der Pflegebranche ist allerdings nicht so ungünstig, wie der demografische Wandel in Deutschland es vermuten lassen würde. Weltweit seien rund 33 Prozent der Pflegekräfte jünger als 35 Jahre. Interessant ist in diesem Zuge auch, dass die Pflege vor allem weiblich geprägt ist. 85 Prozent der Beschäftigten in der Branche sind Frauen.

    Die Altersstruktur in der Pflege ist ein Grund dafür, dass die Prognose der WHO eine Besserung in der Branche nahelegt. Demnach soll die Lücke zwischen Bedarf und Zahl der Pflegekräfte bis 2030 weiter geschlossen werden und auf 4,1 Millionen schrumpfen. Diese Annahme beruht auf Daten, die die WHO in 194 Ländern gesammelt hat.

    Bei der positiven Prognose gibt es aber einen Haken. Bei der Entwicklung „können wir die Ungleichheiten, die die globale Pflegelandschaft prägen, nicht ignorieren“, mahnt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Er meint damit vor allem die Verteilung der Pflegekräfte nach Nationen. So seien rund 80 Prozent der Pflegekräfte in Ländern tätig, die insgesamt 50 Prozent der weltweiten Bevölkerung ausmachen. In reichen Ländern gibt es demnach eine besonders hohe Pflegedichte. Die WHO fordert daher, dass in ärmeren Ländern die Attraktivität des Pflegesektors erhöht wird.

    Pflege: WHO fordert bessere psychische Unterstützung der Pflegekräfte

    Um die günstige Prognose der WHO wahrzumachen, müssen nicht nur neue Pflegekräfte gewonnen, sondern auch gut ausgebildete Pflegerinnen und Pfleger gehalten werden. Ein zentraler Aspekt für die Bindung von Fachkräften ist laut WHO die Unterstützung ihrer psychischen Gesundheit. Wie die Organisation schreibt gibt es in 42 Prozent der 194 Länder Maßnahmen und Strukturen, die zur psychischen Unterstützung von Pflegekräften dienen.

    „Dies zu ändern ist unerlässlich, um qualifizierte Fachkräfte zu halten und die Qualität der Pflege sicherzustellen“, stellt die WHO in ihrem Bericht zum Internationalen Tag der Pflegekräfte 2025 klar. Die Weltgesundheitsorganisation weist darauf hin, dass die Arbeitsbelastung in der Pflege in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Zudem hätten viele Pflegerinnen und Pfleger mit traumatischen Erlebnissen zu kämpfen, die sie während der Corona-Pandemie durchlebt hätten.

    Auch interessant: Im Koalitionsvertrag sind Pläne für Veränderungen in der Pflege aufgelistet. In Österreich wird die Pflege unterdessen zur „Schwerarbeit“.

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