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Pflegeheim bei Pflegegrad 4: Wie hoch sind die Kosten?

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Pflegeheim: Wie hoch sind die Kosten bei Pflegegrad 4?

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    Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim übernimmt die Pflegekasse nicht komplett. Wie viel müssen aber Menschen mit Pflegegrad 4 aus der eigenen Tasche zahlen?
    Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim übernimmt die Pflegekasse nicht komplett. Wie viel müssen aber Menschen mit Pflegegrad 4 aus der eigenen Tasche zahlen? Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Seit 2017 gibt es in Deutschland statt der drei Pflegestufen insgesamt fünf Pflegegrade sowie eine neue Definition von Pflegebedürftigkeit. Dadurch können Menschen schon früher einen Pflegegrad beantragen und Leistungen der Pflegeversicherung beziehen - zum Beispiel für die stationäre Pflege in einem Pflegeheim. 

    Von den aktuell rund 5,7 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden laut der Pflegestatistik 2023 knapp 800.000 vollstationär in einem Pflegeheim versorgt. Das entspricht etwa 14,1 Prozent. Davon haben 37,3 Prozent einen Pflegegrad 4. Wie hoch die Kosten im Pflegeheim für diese Gruppe sind, lesen Sie hier. 

    Übrigens: Zum 1. Januar 2025 wurden fast alle Leistungen der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent erhöht. Davon profitieren auch Menschen im Pflegeheim.

    Pflege im Pflegeheim: Wie viel kostet ein Platz?

    Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim setzen sich laut der Verbraucherzentrale aus verschiedenen Posten zusammen. Diese sind: 

    • Kosten für Pflege und Betreuung
    • Kosten für Verpflegung und Unterkunft
    • Investitionskosten

    Unter Umständen können zudem je nach Pflegeheim und Bundesland die Ausbildungskosten auf die Bewohnerinnen und Bewohner umgelegt und ein Beitrag in Rechnung gestellt werden. Der AOK zufolge zählt dieser Kostenpunkt aber genau wie Pflege und Betreuung zu den Pflegekosten. Daneben können für Zusatzleistungen weitere Kosten anfallen.

    Die Pflegeversicherung – egal ob gesetzlich oder privat – übernimmt von den genannten Posten nur einen Teil: die Pflegekosten. Je nachdem wie hoch diese sind, werden sie voll oder zum Teil übernommen. Die restlichen Kosten bilden zusammen mit den Kosten für Verpflegung und Unterkunft und den Investitionskosten den Eigenanteil, den Pflegebedürftige selbst bezahlen müssen. 

    Der Eigenanteil wird laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit einem bestimmten Prozentsatz bezuschusst. Die Zuschüsse, auch Entlastungszuschlag genannt, richten sich allerdings nicht nach dem Pflegegrad, sondern nach der Aufenthaltsdauer im Pflegeheim:

    • bis zwölf Monate Aufenthalt: 15 Prozent des Eigenanteils
    • zwölf bis 24 Monate Aufenthalt: 30 Prozent des Eigenanteils
    • 24 bis 36 Monate Aufenthalt: 50 Prozent des Eigenanteils
    • ab 36 Monaten Aufenthalt: 75 Prozent des Eigenanteils

    Einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (VDEK) zufolge mussten Pflegeheim-Bewohnerinnen und Bewohner im Januar 2025 im Bundesdurchschnitt mit einem Eigenanteil in Höhe von 3248 Euro rechnen – davon wird je nach Aufenthaltsdauer noch der Entlastungszuschlag abgezogen.

    Übrigens: Wer sich das Pflegeheim nicht mehr leisten kann, muss bis auf ein bestimmtes Schonvermögen alles in die Pflegeheimkosten investieren. Um die Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“ beantragen zu können, darf man nicht zu viel Geld haben.

    Kosten im Pflegeheim: Wie teuer ist ein Platz mit Pflegegrad 4?

    Die Gesamtkosten für einen Platz im Pflegeheim hängen nicht nur mit der gewählten Einrichtung, sondern auch mit dem Pflegegrad zusammen. Ein höherer Pflegegrad bedeutet meist eine größere körperliche und geistige Einschränkung pflegebedürftiger Menschen. Aus diesem Grund erhalten Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 laut der Allianz Versicherung einen höheren Leistungssatz für die vollstationäre Pflege als Personen mit Pflegegrad 2.

    Bei Pflegegrad 4 übernimmt die Pflegeversicherung laut dem BMG maximal Pflegekosten in Höhe von bis zu 1855 Euro. Alles, was darüber hinausgeht, sowie den Eigenanteil – dieser ist in seiner Höhe übrigens nicht vom Pflegegrad abhängig – müssen Pflegebedürftige selbst bezahlen oder etwa über ihre Zusatzversicherung abrechnen. 

    Welche Kosten für einen Platz im Pflegeheim bei Pflegegrad 4 entsteht, lässt sich nicht genau sagen, da diese von vielen Faktoren abhängen, die nicht nur mit dem Pflegegrad zu tun haben. 

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