EIgentlich wäre Tristan Schwandke jetzt gerade bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio. Doch die sind bekanntlich wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Und so ging es statt internationalen Ehren in Braunschweig um nationale Titel. Ohne Glamour, ohne Zuschauer. Denn die deutsche Leichtathletik-Meisterschaft wird heuer als "Geister-Meisterschaft" mit einem strengen Hygienekonzept ausgetragen. Der Motivtation des Allgäuers, den Hammerwurf-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen, hat das aber keinen Abbruch getan. Der 28-Jährige vom TV Hindelang blieb in Braunschweig zwar weit hinter seiner persönlichen Bestmarke von 74,03 Meter aus dem Jahr 2019. Mit 70,85 Meter ließ er die Konkurrenz aber dennoch hinter sich und gewann vor Merlin Hummel (Kulmbach/69,53) und Fabio Hessling (Saarlouis/67,05).
Der letzte Versuch muss es richten
Schwandke steigerte sich im Verlauf des Wettkampfs kontinuierlich. Zu Beginn schleuderte er das über sieben Kilo schwere Wurfgerät auf nur 65,73 Meter. Erst mit dem vierten Versuch auf 68,11 Meter übernahm das Allgäuer Kraftpaket die Führung. Die hatte er allerdings vor seinem letzten Wurf wieder an Konkurrent Hummel verloren. Der Franke setzte ihn mit 69,53 Meter mächtig unter Druck. Doch Schwandke konterte und knackte als Einziger im Wettbewerb die 70-Meter-Marke.
Glückwünsche aus der Heimat für Tristan Schwandke
Die ersten Glückwünsche aus der Heimat erhielt der Oberallgäuer schon kurz nach dem Wettkampf. Er freute sich riesig über die erfolgreiche Titelverteidigung und meinte: "Ich habe das Adrenalin für den letzten Versuch vielleicht wirklich gebraucht. Nach einem absoluten Krimi und einer schweren Vorbereitungszeit mit Rückenverletzung konnte ich mich nun doch noch belohnen." Er sprach von einem "lethargischen Verlauf" des Wettkampfs. "Ich habe es nur knapp über die Ziellinie geschafft, aber knapp ist auch gewonnen", sagte er lachend. Seine Top-Form sei zwar derzeit völlig abhanden gekommen, "aber ich bin zuversichtlich, dass die Form wiederkommt, wenn ich mehr Trainingseinheiten habe". Noch bis Oktober will er an weiteren Wettkämpfen teilnehmen.
>> Lesen Sie auch: Tristan Schwandke: Seine neuen Ziele sind der Hammer <<
Lavinja Jürgens springt neue Besthöhe
Einen starken Auftritt legte in Braunschweig auch Hochspringerin Lavinja Jürgens vom TSV Kranzegg hin. Die 19-Jährige stellte bei den Hochspringerinnen eine neue persönliche Bestmarke auf und schaffte es mit übersprungenen 1,84 Meter als Dritte auf das Siegerpodest. Der Titel ging an Christina Honsel (Wattenscheid/1,90 Meter).
Lesen Sie auch
- So gelang Tristan Schwandke seine größte Punktlandung
- Olympia: Tristan Schwandke aus Bad Hindelang: Endspurt auf dem Weg nach Tokio
- Hammerwerfer Tristan Schwandke ist wieder deutscher Meister
- Tristan Schwandke: Seine neuen Ziele sind der Hammer
- Allgäuer Triumph: Tristan Schwandke ist deutscher Meister der Hammerwerfer