Zwölf Spiele, zwölf Siege, klare Tabellenführung in der Bezirksliga: Für die Volleyballerinnen des SV Mauerstetten hat es bis zur Weihnachtspause nicht besser laufen können. „Gewünscht haben wir uns das insgeheim bestimmt, aber wenn es dann so schwarz auf weiß da steht, in dieser Deutlichkeit, ist es schon noch mal etwas ganz Besonderes“, erklärt Trainer Jürgen Malter.
Nach zwei Abstiegen soll es für den SVM wieder nach oben gehen
Doch nach zwei Spielzeiten, die jeweils mit Abstiegen aus der Bayernliga und der Landesliga geendet sind, war das nicht selbstverständlich. Vielmehr habe es deshalb Fragezeichen gegeben – und obendrein interne und externe Erwartungshaltungen, meint Malter. Zumal die Bezirksliga eine Unbekannte dargestellt hat, in der sich auch noch zwei Mitabsteiger tummelten. „Dass wir nach sechzig Prozent der Saison zu Null ganz vorn dran stehen, ist nicht alltäglich – darauf darf das Team auf alle Fälle stolz sein“.
Nelly Hatzenbühler und Marina Zabel sind zurück
Vor der Saison gab es zwar nur einen Abgang, „obwohl alle das Zeug dazu haben, höher als Bezirksliga zuspielen“, aber zugleich weilt Diagonalspielerin Eva Seidl noch bis Ende Februar im Ausland. Da war es gut, dass zwei Routiniers zugesagt hatten: „Bei Nelly Hatzenbühler war relativ früh klar, dass sie von Beginn an und die komplette Saison über mit an Bord sein wird. Damit war ein sehr wichtiger Eckpfeiler schon mal gesetzt“, berichtet Malter. Obendrein ist Marina Zabel nach achtmonatiger Volleyball-Abstinenz zurück – wenngleich die Außenangreiferin sich erst wieder reinfinden muss. „Sie ist jedenfalls positiv beeindruckt von ihrem alten Team, was die Spielweise und Performance betrifft. Aber nach acht Monaten weg vom Ball merkt man jeden einzelnen Volleyball-Muskel“, erzählt der Trainer. Mit den beiden werde das Team stabiler und stärker. „Nicht zu vergessen, dass sich der gesamte Kader richtig gut entwickelt hat, und das Team aktuell in sich stimmig ist und performt“, betont Malter.
Strukturen beim SVM ändern sich
Zudem klappt die Verzahnung zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft nun besser, auch wenn Spielplanüberschneidungen, Verletzungen oder Krankheiten das mitunter verhindern. „Die Situation ist aber deutlich anders, eine völlig andere als noch vergangene Saison – da darf man dankbar sein“, sagt der Coach.
Den weiteren Verlauf der Saison sieht Malter aber nicht als Selbstläufer: „Ehrlich gesagt, denke ich immer noch nur von Spieltag zu Spieltag, weil jeder einzelne Schritt, der noch verbleibenden acht einzeln akribisch gegangen werden muss.“ Denn gegen zwei Teams hat der SVM noch gar nicht gespielt, zudem seien vermeintlich starke Mannschaften nicht vor unerwarteten Niederlagen gefeit, meint Malter: „Es wird bestimmt noch Überraschungssiege geben, die man einfach nicht auf dem Schirm haben kann. Keine Zeit also für Euphorie.“
Das junge Mauerstettener Team lernt noch
Zumal das junge Team noch lernen muss: „Es bleibt noch jede Menge Stoff, um seine Volleyball-Fertigkeiten zu verbessern. Das ist wie mit dem Abi: Hast Du es in der Tasche, fühlst Du Dich wie ein Held. Beim Studium oder in der Ausbildung stehst Du plötzlich wieder am Anfang und lernst neue Dinge, die Dich weiter bringen, Dich besser machen. Im Leben lernt man nie aus, nichts anderes ist das auch im Volleyball, wenn man sich weiterentwickeln möchte und eine gesunde Selbstreflexion hat“, sinniert der Coach.
Wobei bei seiner Mannschaft das Selbstvertrauen wachse – auch weil sie lerne, mit schwierigen Situationen oder Rückständen umzugehen und in der Crunchtime noch zulegen kann. Aber jetzt, sagt Trainer Malter, sei erst einmal Zeit, „den bisherigen Erfolg sacken zu lassen, sich zu freuen und entspannt die Weihnachtspause zu genießen“.
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