Update, 16.1., 16.46 Uhr: Die Familie des serbischen Tennisstars Novak Djokovic hat sich enttäuscht über die Ausweisung des Sohnes aus Australien gezeigt. "Wir hatten geglaubt, dass Gerechtigkeit walten würde. Dass nicht das 'öffentliche Interesse' als Vorwand dienen würde für eine Entscheidung, wie sie am Ende getroffen wurde", schrieb die Familie in einer Erklärung, die serbische Medien am Sonntag veröffentlichten. Die Politik und ihre Interessen hätten über den Sport gesiegt.
"Was wir alle, und vor allem wir als Familie, jetzt tun müssen, ist, ihn mehr zu unterstützen als je zuvor", heißt es in dem Schreiben der Angehörigen weiter. "Wir werden da sein, um die Schläge, die ihm zugefügt wurden, mit ihm zu verarbeiten." Zugleich sei man "stolz auf die Stärke, die er gezeigt hat, und die Kämpfe, die er mit Würde ausgetragen hat". Djokovic werde gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Update, 16.1., 13.22 Uhr: Der serbische Tennisstar Novak Djokovic hat Australien verlassen. Einwanderungsminister Alex Hawke bestätigte bei Twitter den Abflug des 34-Jährigen, der am Sonntag mit seinem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem australischen Bundesgericht gescheitert war. Medienberichten zufolge ist Djokovic zunächst nach Dubai unterwegs. Der Tennisprofi ist nicht gegen das Coronavirus geimpft und wollte mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung an den Australian Open teilnehmen, bei denen eigentlich nur geimpfte Spielerinnen und Spieler dabei sein dürfen.
Die Entscheidung des Gerichts sei einstimmig gefallen, hieß es in der Bekanntgabe der drei Richter James Allsop, Anthony Besanko und David O'Callaghan. Die Begründung solle frühestens am Montag, dem ersten Turniertag der Australian Open, erfolgen. Djokovic müsse die Kosten des Verfahrens zahlen.
"Ich bin extrem enttäuscht über die Entscheidung", teilte Djokovic kurz darauf in einer Stellungnahme mit, aus der mehrere Medien zitierten. Das Urteil ist die abschließende Wendung in der Einreise-Geschichte, die seit knapp zwei Wochen weit über die Tennis-Szene hinaus internationales Interesse auf sich gezogen hat. "Ich fühle mich unwohl, dass ich der Fokus der vergangenen Wochen gewesen bin, und ich hoffe, dass wir uns nun alle auf das Spiel und das Turnier, das ich liebe, konzentrieren können", so Djokovic.
Die Reaktionen aus Djokovics Heimat Serbien auf die Entscheidung fielen empört aus. "In Melbourne geschah die größte Schande in der Geschichte des Sports! Schäm dich, Australien!", schrieb das Portal "kurir.rs". "Das Recht hat verloren, die Politik hat gesiegt." Das Portal "informer.rs" titelte: "Erschüttert wie noch nie!"
Update, 16.1., 11.08 Uhr: Nach der endgültig verweigerten Einreise nach Australien wird der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic bei den Australian Open durch den Italiener Salvatore Caruso ersetzt. Die Nummer 150 der Tennis-Welt rückt als sogenannter Lucky Loser nach und spielt in der ersten Runde gegen den Serben Miomir Kecmanovic. Das geht aus dem aktualisierten Spielplan für Montag hervor, den die Veranstalter in Melbourne am Sonntag kurz nach der Entscheidung des Gerichts veröffentlichten.
Das Fehlen von Djokovic hat auch Auswirkungen auf Alexander Zverev. Das deutsche Duell des Olympiasiegers mit Daniel Altmaier wurde aus der Margaret Court Arena auf den Centre Court in die Rod Laver Arena verlegt. Dort findet das Auftaktspiel der deutschen Nummer eins nun als zweites Spiel der Nightsession (2. Spiel nach 9.00 Uhr deutscher Zeit) statt. Insgesamt sind zum Auftakt der Australian Open gleich acht deutsche Tennisprofis im Einsatz. Die frühere Turniersiegerin Angelique Kerber steigt erst am Dienstag ins Spielgeschehen ein.
Update, 16.1., 9.05 Uhr: Der serbische Tennisstar Novak Djokovic zieht nach dem Urteil des Bundesgerichts von Australien offenbar keine weiteren juristischen Schritte in Erwägung. Er respektiere die Entscheidung des Gerichts und werde mit den entsprechenden Autoritäten kooperieren, was seine Abreise aus Australien betreffe, teilte der Weltranglisten-Erste in einer Stellungnahme mit, aus der am Sonntag mehrere Medien zitierten.
Kurz zuvor hatte das Bundesgericht den Einspruch des serbischen Tennisprofis gegen seine verweigerte Einreise und die Annullierung des Visums abgelehnt. Damit darf der Titelverteidiger und Rekordsieger nicht an den am Montag beginnenden Australian Open in Melbourne teilnehmen und muss ausreisen.
"Ich bin extrem enttäuscht über die Entscheidung", teilte Djokovic mit. Der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger hat die Australian Open bereits neunmal gewonnen. "Ich fühle mich unwohl, dass ich der Fokus der vergangenen Wochen gewesen bin, und ich hoffe, dass wir uns nun alle auf das Spiel und das Turnier, das ich liebe, konzentrieren können", so Djokovic. Er werde sich nun ein bisschen Zeit nehmen, sich zu erholen, bevor er darüber hinaus weitere Kommentare abgebe.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur AAP zufolge wäre eine Berufung vor dem High Court, dem höchsten Gericht Australiens, möglich gewesen. Die Erfolgschancen waren aber ohnehin gering.
Update, 16.1., 8.15 Uhr: Novak Djokovic darf nicht an den Australian Open teilnehmen und muss ausreisen. Wie das Bundesgericht in Australien am Sonntag entschied, wurde der Einspruch des serbischen Tennisprofis gegen seine verweigerte Einreise und die Annullierung des Visums abgelehnt. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, hieß es in der Bekanntgabe der drei Richter James Allsop, Anthony Besanko und David O'Callaghan. Die Begründung solle frühestens am Montag erfolgen. Gegen das Urteil können beide Seiten vor dem Bundesgericht keine Rechtsmittel einlegen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AAP zufolge ist eine Berufung vor dem High Court, dem höchsten Gericht Australiens, möglich. Die Erfolgschancen seien aber gering.
Damit kann der 34 Jahre alte Djokovic seinen Titel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne nicht verteidigen. Sein Ziel war, mit dem 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier alleiniger Rekordhalter vor Roger Federer und Rafael Nadal zu werden.
Die Sitzung hatte gegen 9.30 Uhr (Ortszeit) begonnen. Um kurz vor 18.00 Uhr Ortszeit wurde die Entscheidung bekannt. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, hatte Djokovic die Sitzung aus dem Büro seiner Anwälte in Melbourne verfolgt. Die Nacht vor der Verhandlung beim Bundesgericht hatte der Rekordsieger der Australian Open in einem Abschiebehotel verbracht.
Der abschließenden Verhandlung war eine tagelange Hängepartie vorausgegangen. Am Freitag war sein Visum in einer persönlichen Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke ein zweites Mal für ungültig erklärt worden. Der Weltranglisten-Erste ist nicht gegen das Coronavirus geimpft und deswegen eine umstrittene Person in dem Land, das seit Beginn der Pandemie harte Regeln aufgestellt hat.
Als ihm die Behörden in der vorigen Woche die Einreise verweigert hatten, war er vorübergehend in ein Abschiebehotel gebracht worden. Eine erste Gerichtsentscheidung am Montag war zu seinen Gunsten ausgefallen, Djokovic hatte daraufhin die Vorbereitung auf die Australian Open fortgesetzt.
Update, 16.1., 7.20 Uhr: Der serbische Tennisstar Novak Djokovic wartet auf die Gerichtsentscheidung, ob er Australien verlassen muss oder ab Montag als Titelverteidiger bei den Australian Open antreten darf. Nach einer Sitzung über fünf Stunden haben sich die drei Richter des Bundesgerichts am frühen Sonntagnachmittag (Ortszeit) für die Urteilsfindung zurückgezogen. Man hoffe, am späteren Nachmittag oder am frühen Abend zu einem Ergebnis zu kommen, sagte der Vorsitzende Richter James Allsop. Der 34 Jahre alte Weltranglisten-Erste Djokovic hatte Einspruch dagegen eingelegt, dass sein Visum am Freitag erneut für ungültig erklärt worden war.
Sollte Djokovic vor dem Bundesgericht Erfolg haben, würde der Titelverteidiger am Montag bei den Australian Open in der Nightsession antreten. Sein Erstrundengegner in der Rod-Laver-Arena ist sein Landsmann Miomir Kecmanovic (2. Spiel nach 9.00 Uhr deutscher Zeit).
Sollte der neunmalige Sieger der Australian Open vor Gericht verlieren und das Land verlassen müssen, würde ein Lucky Loser auf seinen Platz im Tableau rücken - also ein Spieler, der in der Qualifikation eigentlich verloren hatte. Der Weltranglistenerste Djokovic ist Titelverteidiger und an Nummer eins gesetzt.
In der Anhörung am Sonntag ging es unter anderem darum, ob Djokovic mit seinem Aufenthalt eine "Anti-Impf-Stimmung" in Australien fördere. Das hatte die australische Regierung als einen Grund angegeben, warum Einwanderungsminister Alex Hawke das Visum von Djokovic erneut für ungültig erklärt hatte. Die Anwälte des 20-maligen Grand-Slam-Turniersiegers warfen die Frage auf, ob Hawke nicht bedacht habe, ob auch eine "Anti-Impf-Stimmung" geschürt werde, wenn das Visum des Tennisprofis für ungültig erklärt werde.
Die Sitzung begann gegen 9.30 Uhr (Ortszeit), um 12.30 Uhr wurde sie für eine einstündige Pause unterbrochen. Mehr als 85 000 Menschen sahen zwischenzeitlich die Online-Übertragung auf dem YouTube-Kanal des Bundesgerichts. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtet, verfolgte Djokovic die Sitzung aus dem Büro seiner Anwälte in Melbourne. Die Nacht vor der Verhandlung beim Bundesgericht hatte der Rekordsieger der Australian Open in einem Abschiebehotel verbracht.
Djokovic ist nicht gegen das Coronavirus geimpft und deswegen eine umstrittene Person in dem Land, das seit Beginn der Pandemie harte Regeln aufgestellt hat. Als ihm die Behörden in der vorigen Woche die Einreise verweigert hatten, war er ebenfalls vorübergehend in ein Abschiebehotel gebracht worden. Eine erste Gerichtsentscheidung am Montag war zu seinen Gunsten ausgefallen.
Update, 15.1., 10.55 Uhr: Die Anhörung des Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic vor dem Bundesgericht in Australien soll am Sonntag vor drei Richtern stattfinden. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP am Samstag schrieb, wird der Fall des 34 Jahre alten Serben am Federal Court of Australia ab 9.30 Uhr vom Vorsitzenden Richter James Allsop sowie dessen Kollegen Anthony Besanko und David O'Callaghan verhandelt.
Das Bundesgericht soll Klarheit schaffen, ob Djokovic an den am Montag beginnenden Australian Open teilnehmen darf oder ausreisen muss. Dem Bericht zufolge können nach einer Entscheidung durch drei Richter keine Rechtsmittel mehr gegen das Urteil eingelegt werden.
Mit einer kurzen verfahrensrechtlichen Anhörung vor Richter O'Callaghan war der Fall zur Visums-Frage am Samstag fortgesetzt worden. Nachdem die Behörden dem nicht gegen Corona geimpften Djokovic die Einreise in der vorigen Woche verweigert hatten, hatte er mehrere Nächte im Park Hotel im Melbourner Stadtteil Carlton verbracht. Die erste Gerichtsentscheidung am Montag war zu seinen Gunsten ausgefallen, Djokovic hatte daraufhin die Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison fortgesetzt.
Am Freitag war sein Visum in einer persönlichen Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke ein zweites Mal für ungültig erklärt worden. Am Samstag wurde Djokovic wieder in das Abschiebehotel gebracht, wie australische Medien berichteten. Es ist wahrscheinlich, dass er über Nacht bis zur Anhörung am Sonntag dort bleiben muss.
Update, 15.1., 8.20 Uhr: Kurz vor dem Auftakt der Australian Open ist Titelverteidiger und Rekordchampion Novak Djokovic im Corona-Krimi um seine Einreise nach Australien erneut in Gewahrsam. Statt sich in der Rod-Laver-Arena auf das am Montag beginnende Grand-Slam-Turnier in Melbourne vorzubereiten, wurde der 34 Jahre alte Weltranglistenerste aus Serbien aufgrund des erneut annullierten Visums wieder ins Abschiebehotel gebracht, wie australische Medien am Samstag berichteten. Es ist wahrscheinlich, dass er über Nacht in Gewahrsam bleibt. Für Sonntagmorgen um 9.30 Uhr Ortszeit ist eine Anhörung vor Gericht geplant.
Das Bundesgericht soll Klarheit schaffen, ob der Weltranglistenerste an den Australian Open teilnehmen darf oder ausreisen muss. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP berichtete, wird geprüft, ob die Anhörung vor einem einzelnen Richter oder drei Richtern stattfinden soll. Mit einer kurzen verfahrensrechtlichen Anhörung vor Richter David O'Callaghan wurde der Fall zur Visums-Frage am Samstag fortgesetzt, bei der die Uhrzeit für Sonntag festgelegt wurde.
Vor Anhörung und Australian-Open-Beginn: Djokovic erneut in Gewahrsam
Nachdem die Behörden dem ungeimpften Djokovic die Einreise in der vorigen Woche verweigert hatten, hatte er mehrere Nächte im Park Hotel im Melbourner Stadtteil Carlton verbracht. Die erste Gerichtsentscheidung am vergangenen Montag war zu seinen Gunsten ausgefallen, Djokovic hatte daraufhin die Vorbereitung auf das erste Grand-Slam-Turnier der Saison fortgesetzt.
Am Freitag war sein Visum in einer persönlichen Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke ein zweites Mal für ungültig erklärt worden. Die australische Regierung argumentierte Gerichtsunterlagen zufolge, der Aufenthalt des ungeimpften Tennisprofis im Land könne eine "Anti-Impf-Stimmung" fördern. Die Aufhebung von Djokovics Visum hatte Einwanderungsminister Alex Hawke mit Gründen der Gesundheit gerechtfertigt.

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev sprach sich für eine Teilnahme Djokovics an den Australian Open aus
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev sprach sich unterdessen für eine Teilnahme von Djokovic an den Australian Open aus. "Ich verstehe die Perspektive der Australier und der Regierung", sagte der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg: "Die australische Regierung und die Regierung Victorias hätten sich im Voraus im Klaren darüber sein müssen, was passieren wird. Ich denke, es ist nicht sehr fair für eine Person, hier herzukommen und nicht spielen zu können." Den enormen Wirbel in diesem Fall machte Zverev am Status von Djokovic fest: "Ich weiß nicht genug über die Situation, aber ich denke, wenn es nicht Novak Djokovic wäre, der Weltranglistenerste mit 20 Grand-Slam-Titeln, all das, dann wäre es nicht so ein großes Drama.".
Andere Tennis-Konkurrenten äußerten sich zwei Tage vor dem Auftakt des ersten sportlichen Höhepunkts der Saison genervt von dem Dauerthema und würden lieber über ihren Sport sprechen. Wie zum Beispiel der Spanier Rafael Nadal. Es sei klar, dass Djokovic einer der besten Tennisspieler der Geschichte sei. "Aber kein Tennisspieler der Geschichte ist wichtiger als das Event", sagte der 35-Jährige. "Wenn er am Ende spielt, ok. Wenn er nicht spielt, werden die Australian Open großartige Australian Open sein - mit oder ohne ihm." Seiner Meinung nach gebe es in diesem Fall "viele Fragen, die beantwortet werden müssen", sagte der Weltranglisten-Sechste: "Ich denke, es wäre gut, wenn sich bald alles klärt."
Australien erklärt Visum von Djokovic erneut für ungültig - Gerichtsverhandlung am Sonntag
Der australische Einwanderungsminister Alex Hawke nutzte sein persönliches Recht und hat das Visum für den ungeimpften Tennisprofi Novak Djokovic erneut für ungültig erklärt. Dies sei gut begründet und "im öffentlichen Interesse", teilte der Minister am Freitag mit.
Djokovic bleibt nun nur noch die Möglichkeit, die Entscheidung rechtlich vor einem Gericht anzufechten. Wie die australische Tageszeitung „The Age“ berichtet, könnte der 34-Jährige nun wieder in eine Art Einwanderungshaft gebracht werden. Derzeit ist nicht öffentlich bekannt, wo er sich aufhält. Für Samstagmorgen soll der Tennistar zu einer weiteren Anhörung bei der Einwanderungsbehörde geladen sein.
Währenddessen hat Boris Becker erneut um Verständnis für seinen einstigen Schützling Novak Djokovic geworben, dem Tennis-Weltranglisten-Ersten aber auch eine Impfung gegen das Coronavirus nahegelegt. In einem am Freitagabend veröffentlichten Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeigte sich der dreimalige Wimbledonsieger nicht überrascht, dass die australischen Behörden dem Serben erneut das Visum entzogen haben. Die Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke vier Tage nach einer Niederlage vor Gericht nannte Becker "einen kräftigen Return".
Boris Becker über Djokovic: Er hat nichts Verbotenes getan
Wer sich nicht impfen lasse, werde dadurch nicht automatisch zu einem schlechten Menschen, sagte der nach eigenen Worten selbst dreimal geimpfte Becker. Der 54-Jährige verwies darauf, dass dennoch eine Infektion möglich sei. "Novak hat sich anders entschieden als ich und die Mehrheit der Menschen. Aber er hat nichts Verbotenes getan", unterstrich Becker.
Allerdings riet er auch: "Wenn er sich weiter auf Tennis konzentrieren will, muss er Veränderungen unternehmen. Deswegen wäre meine Meinung: "Novak, versuche einzusehen, dass es geimpft leichter für dich sein wird." Ob er das macht, weiß ich nicht", sagte Becker. Für Djokovic werde es nun nicht leichter, weil sich auch die French Open und Wimbledon die Situation in Australien ganz genau anschauen würden. Er glaube aber nicht, dass Djokovic wegen Corona und seiner Einstellung dazu seine Karriere vorzeitig beende.
Novak Djokovic in Australien: Wie geht es weiter?
Djokovic hat Einspruch gegen die Annulierung seines Visums eingelegt. Noch am Sonntag soll der Fall vor dem Bundesgericht verhandelt werden. Das entschied Richter Anthony Kelly bei einer Anhörung am Freitag. Richter Kelly ist bereits mit dem Fall vertraut und hatte Djokovics Einspruch am Montag stattgegeben.
Bis dahin darf Djokovic nicht abgeschoben werden. Für den Weltranglistenersten ist zudem am Samstag um 8.00 Uhr Ortszeit eine Anhörung bei der Einwanderungsbehörde anberaumt. Anschließend kann er von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr mit seinen Anwälten den Gerichtstermin am Sonntag vorbereiten. Bis dahin muss er nicht in Abschiebehaft.
Wenn Djokovic vor Gericht Erfolg hat, müsste er schon am Montag sein Erstrundenspiel beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gegen seinen Landsmann Miomir Kecmanovic bestreiten.
Djokovics Anwalt Nicholas Wood bezeichnete die Entscheidung von Australiens Einwanderungsminister als "irrational" und unverhältnismäßig. Er kritisierte Alex Hawke dafür, dass er mit seiner Entscheidung bis Freitag nach 18 Uhr Ortszeit gewartet hatte. So hätte er den Tennis-Star in eine schwierige Situation gebracht. Damit Novak Djokovic noch an den Australian Open teilnehmen kann, müsste noch diese Woche eine Entscheidung vor Gericht fallen.
Nach Medienberichten ist denkbar, dass Djokovic ein Überbrückungsvisum erhalten könnte, bis die Rechtsmittel in der Sache ausgeschöpft sind.
Unter welchen Voraussetzungen kann Djokovic noch an den Australian Open teilnehmen?
Die Australian Open im Tennis sind das erste wichtige Grand Slam Turnier des Jahres und starten am kommenden Montag. Djokovic hat das Turnier bereits neun Mal gewonnen und ist Titelverteidiger.
Seit fast einer Woche beschäftigt der Krimi um seine Einreise in Australien nicht nur Sportfans und sorgt für großen Unmut bei vielen Einheimischen. (Lesen Sie auch: Der Fall Djokovic - was wann passierte)
Australien wurde von der Corona-Pandemie hart getroffen und musste mehrfach strikte Lockdowns verhängen. Im Land gelten strenge Regeln, viele Australier haben fast zwei Jahre harter Entbehrungen hinter sich.
Djokovic war die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen Corona geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Zunächst wurde er deshalb in einem Abschiebehotel in Melbourne untergebracht.
Weil ihm dabei aber nicht genug Zeit zum Reagieren zugestanden wurde, kippte ein Richter das Einreiseverbot im Laufe einer Gerichtsverhandlung am Montag. Djokovic trainierte seither ganz normal und bereitete sich auf die Australian Open vor. Dort ist er Titelverteidiger, am Donnerstag war ihm der Serbe Miomir Kecmanovic als Gegner für die erste Runde zugelost worden.
Djokovic hatte falsche Angaben auf seinem Einreiseformular für Australien
Auf seinem Einreiseformular in Australien hatte der 34-Jährige zudem offenbar falsche Angaben gemacht. Djokovic war entgegen der Auskunft in den zwei Wochen vor dem Flug nach Australien auf Reisen in Spanien und seiner Heimat Serbien gewesen.
Am Mittwoch bestritt Djokovic absichtliche Falschangaben und die Gefährdung anderer Menschen, räumte aber Fehler im Umgang mit seinem positiven Testergebnis ein. Via Instagram wehrte er sich vor allem gegen zwei Vorwürfe: Weder habe er absichtlich eine falsche Angabe gemacht zu seinem Reiseverhalten in den 14 Tagen vor dem Flug ins Gastgeberland der Australian Open, noch habe er im Wissen seines positiven Coronatests im Dezember eine Veranstaltung mit Kindern besucht und sich dort ohne Maske bewegt.
Djokovic bezeichnete die "Fehlinformationen", die korrigiert werden müssten, als "verletzend und beunruhigend für meine Familie". Er räumte aber ein, dass er bei einem Interview mit der französischen Sportzeitung "L'Equipe" am 18. Dezember bereits von seinem positiven Testergebnis wusste und den Termin dennoch nicht abgesagt habe. "Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen", schrieb er.
Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Djokovic in seiner Ausführung als "menschlichen Fehler" seiner Agentin, "der sicher nicht absichtlich" geschehen sei.
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