Mit drei Debütanten und „Routinier“ Florian Wilmsmann wollen die deutschen Skicrosser bei der Weltmeisterschaft im schwedischen Idre Fjäll um die Medaillen kämpfen. Neben Wilmsmann (25/Hartpenning) fahren Niklas Bachsleitner (24/Partenkirchen), Ferdinand Dorsch (23/Schellenberg) und Cornel Renn (22/Hindelang), der das Allgäu vertritt, zu den Titelkämpfen. Nach der Qualifikation an diesem Mittwoch geht es dort am Samstag um Edelmetall. Der DSV schicke „ein kleines, aber feines Team“ in den hohen Norden, sagte der sportliche Leiter Heli Herdt. Der zweimalige Weltcup-Sieger und Wahl-Allgäuer Daniel Bohnacker (Bandscheibenvorfall) sowie Daniela Maier (Kreuzbandriss) und die schon länger verletzte Heidi Zacher (Sprunggelenk) fehlen allerdings. Nicht dabei ist auch Tobias Müller vom SC Fischen, der die Qualifikationsnorm verpasste.
Warum das Team hoch motiviert ist
Die Strecke in Mittelschweden liege den Athleten, „entsprechend zuversichtlich wollen wir um die Medaillen kämpfen“, sagte Herdt. „Wir freuen uns auf die Weltmeisterschaft. Das gesamte Team ist hoch motiviert, nicht zuletzt aufgrund der guten Resultate bei den Weltcup-Rennen am selben Ort vor wenigen Wochen. Alle Aktiven haben in der laufenden Saison schon mit Top-Leistungen überzeugen können.“
Laut Heli Herdt ist es dem Engagement des schwedischen Skiverbandes zu verdanken, dass die zunächst in China als Generalprobe für Olympia geplante WM nun gemeinsam mit den Snowboardcrossern doch noch durchgeführt werden kann. Herdt: „Da die Titelkämpfe im Skicross nur alle zwei Jahre stattfinden, sind sie für uns von großer Bedeutung.“ Dass die Strecke partiell auch den Bedürfnissen der Snowboardcrosser angepasst werden wir, sieht Herdt nicht als Handicap. „Wir erwarten aber keine allzu großen Veränderungen zur diesjährigen Weltcup-Strecke.“

Für den Hindelager Cornel Renn ist es die erste WM
Dort hatte Cornel Renn vor Kurzem sein persönliches Erfolgserlebnis, als der das große Finale der besten Vier erreichte und das WM-Ticket löste. „Es ist die erste Weltmeisterschaft für mich. Es war für mich schon auch überraschend, dass ich beim Weltcup in Idre gleich ins große Finale gefahren bin und so die WM-Qualifikation geschafft habe. Darüber habe ich mich gefreut wie Oskar“, sagte der Hindelanger. Dass die Titelkämpfe nun in Skandinavien statt in China ausgetragen werden, ist für Renn nicht weiter schlimm. „Wir haben ein relativ volles Programm, und seitdem Daniel Bohnacker in Idre gewonnen hat, ist laut Heli Herdt dort der Fluch für die deutschen Skicrosser auch gebrochen.“ Den Kurs in Idre bezeichnet Renn als „ziemlich cool und anstrengend. Allein die Zielgerade ist 800 Meter lang, und auf dem Kurs gibt es über 60 Elemente.“
Das Team hat gute Chancen auf Medaillen
Nach den Ergebnissen beim Weltcup in Idre hält auch Renn eine Medaille für möglich. „Das Teamgefüge in unserem jungen Team ist top und wir sind eine coole Truppe. Es spielen viele Faktoren mit, und ein wenig Glück braucht man auch. Wir haben es aber definitiv im Kreuz, ins Finale zu fahren und um die Medaillen zu kämpfen“, sagt der Hindelanger.