In Krefeld am Freitag hatte Jere Laaksonen (links) für den ESVK noch geglänzt, am Sonntag gegen Crimmitschau (rechts Felix Thomas) kam wenig.
Bild: Erwin Hafner
In Krefeld am Freitag hatte Jere Laaksonen (links) für den ESVK noch geglänzt, am Sonntag gegen Crimmitschau (rechts Felix Thomas) kam wenig.
Bild: Erwin Hafner
Rund 1300 Bus-Kilometer an Wegstrecke musste Eishockey-Zweitligist ESV Kaufbeuren am vergangenen Freitag und Samstag zurücklegen. 650 Kilometer hin nach Krefeld – und dieselbe Distanz wieder zurück. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten die Kaufbeurer immerhin drei Punkte mit im Gepäck. Nicht zuletzt, weil man ihnen die strapaziöse Fahrt in der ersten halben Stunde gar nicht anmerkte. Mit 4:0 führten die Joker die Pinguine vor. Am Ende überzeugten die Allgäuer beim Traditionsklub am Rhein mit einem 4:2-Sieg.
Auch wenn Jere Laaksonen die lange Fahrt nicht als Entschuldigung für das enttäuschende 2:5 im Topspiel gegen Crimmitschau gelten lassen wollte, so ganz falsch war der Eindruck, dass dem ESVK am Sonntag vor fast ausverkauftem Haus einige Körner fehlten, nicht. Zurückgekommen war die Mannschaft aus Krefeld erst am frühen Samstagmorgen. Hat die Wertachstädter ein Jetlag der besonderen Art das Spiel gekostet?
Während man darüber geteilter Meinung sein darf, waren es auf dem Eis de facto zwei Situationen, die entscheidend waren. Einmal die Schlussphase des ersten Drittels. In den finalen zwei Minuten wurde aus einer 1:0-Führung des ESVK ein 1:3. Und dann war es der Beginn des zweiten Drittels, als unter lautem Geschimpfe gleich zwei Eispiraten auf die Strafbank mussten.
In 120 Sekunden doppelter Überzahl brachten die Top-Spieler des ESVK nicht einen Schuss auf den Eispiraten-Kasten zustande. „Da musst du ein Tor schießen“, befand auch Stürmer Jere Laaksonen nach dem Match. Er zeigte sich ob der Leistung seines Teams an diesem Abend eher ratlos. „Ich weiß nicht, warum“, erklärte er.
Hatte seine Reihe, in der er unter anderem mit Sami Blomqvist agierte, am Freitag noch geglänzt, kam am Sonntag wenig. Und auch Neuzugang Micke Saari hat noch reichlich Luft nach oben. Ihm gelang in den ersten 120 Minuten im Joker-Dress ein Assist. Nach einer dennoch insgesamt guten Auftaktleistung am Freitag war auch er am Sonntag eher unauffällig.
Auffallend auch: Eine ungewöhnliche Bully-Schwäche der Allgäuer gegen Crimmitschau. Vier Akteure (Max Hops, Tyler Spurgeon, Jere Laaksonen und Micke Saari) traten am Anspielpunkt an. Doch einzig Micke Saari hatte dort eine positive Bilanz. Auch dieser Umstand erschwerte es, dass der ESVK sein Spiel in Ruhe und halbwegs kontrolliert aufziehen konnte. „Der Unterschied war heute, wie stabil und systematisch Crimmitschau gespielt hat“, sagte Joker-Cheftrainer Marko Raita, dem nach der Partie auf der Pressekonferenz nichts anderes übrig blieb, als einem nicht nur aus seiner Sicht verdienten Sieger zu gratulieren.
So geht der ESVK am Freitag als Dritter der DEL 2 ins Derby gegen den Rivalen Erzrivalen aus Landshut. Die Niederbayern sind nun Fünfter, gespielt wird an der Isar.