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Ausflug ins Allgäu an Fronleichnam: Wie die Polizei gegen Wildparker und Wildcamper vorgeht

Langes Wochenende über Fronleichnam

Stürmen am langen Wochenende wieder Ausflügler das Allgäu? Was die Polizei gegen Wildcamper unternimmt

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    Wildcamper und Wildparker in Tälern und an Seen, wie dem Forggensee bei Füssen, machen der Polizei im Allgäu das Leben seit Beginn der Corona-Pandemie schwer.
    Wildcamper und Wildparker in Tälern und an Seen, wie dem Forggensee bei Füssen, machen der Polizei im Allgäu das Leben seit Beginn der Corona-Pandemie schwer. Foto: Benedikt Siegert (Archivfoto)

    Sonne und milde Temperaturen im Allgäu: Viele nutzen das gute Wetter für Ausflüge zu Seen oder in die Berge. Ab Fronleichnam soll es zwar etwas unbeständiger werden, doch immerhin warm bleiben.

    Mit dem langen Wochenende könnte das wieder viele Touristen, viele Tagesausflügler, ins südliche Allgäu locken. Drohen also wieder Massen an Wildparkern und Wildcampern in Landschaftsschutzgebieten, wie in der jüngsten Vergangenheit? Und was wird dagegen unternommen?

    Vor allem die Region um Füssen ist immer wieder im Fokus, wenn es um Wildparker und -camper geht, etwa rund um dem Forggensee oder Hopfensee. Seit Ferienbeginn existiert deshalb eine sogenannte Alpenseestreife, bestehend aus zwei Beamten der Polizeiinspektion Füssen, die für Parken und Natur-, Landschafts- sowie Wasserschutz zuständig ist, wie Edmund Martin, Inspektionsleiter der Polizei Füssen, erklärt.

    Alpenseestreife in Füssen: So geht die Polizei gegen Wildcamper und Wildparker vor

    Doch der Dienstbereich ist groß. Er erstreckt sich von Nesselwang bis Halblech und von Lechbruck bis Füssen und umfasst 27 Seen sowie 144 Quadratkilometer Landschafts- oder Naturschutzgebiete. Unterstützung erhält die Polizei deshalb von einem neuen kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Füssen, der sich vor allem um Parkverstöße kümmert, sowie von Sicherheitsdiensten, die die Stadt am Alatsee und in Rieden am Forggensee für die Parkregulierung einsetzt.

    Die Stadt Füssen hat unter anderem am Alatsee für die Parkregulierung einen Sicherheitsdienst eingesetzt.
    Die Stadt Füssen hat unter anderem am Alatsee für die Parkregulierung einen Sicherheitsdienst eingesetzt. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Aktuell sei die Lage mit Wildparkern und Wildcampern noch überschaubar: "Seit den Pfingstferien merken wir: Urlaubsgäste sind da, aber es ist nicht überlaufen", sagt Martin und fügt hinzu: "Ein himmelweiter Unterschied zum Vorjahr, als die Grenze zu Österreich wegen der Corona-Pandemie noch zu war und Urlaub zum Großteil nur innerhalb Deutschlands möglich war. Da war hier Land unter."

    Das drückt sich auch in Zahlen aus: Von bayernweit etwa 3.500 Anzeigen wegen Falschparkens in Landschaftsschutzgebieten fielen allein 1040 in den Bereich der Füssener Polizeiinspektion. Der schlimmste Tag sei der Brückentag nach Fronleichnam gewesen, wie der Leiter Polizei in Füssen sagt. (Lesen Sie auch: Pfingsturlaub im Allgäu: 17 Fakten zum Tourismus in der Region - einige davon werden Sie überraschen)

    Aktuell sind die Campingplätze zwar ausgebucht, auf den Wohnmobilstellplätzen sei aber noch Platz. Die Parkplätze seien bei schönem Wetter voll, "aber wir haben noch nicht den wahnsinnigen Druck, dass viele Wiesen und Wälder zugeparkt sind. Das sind momentan vereinzelt Wohnmobile", sagt Edmund Martin.

    Doch was erwartet er für das lange Fronleichnam-Wochenende? Das unbeständige Wetter spiele ihnen in die Hände.

    Langes Wochenende: "Es gibt keine Wildcamperstreifen"

    Anders als die Polizeiinspektion Füssen wappnet sich das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, zu dem die Dienststelle Füssen gehört, nicht speziell für einen Ausflügleransturm. "Es gibt keine Wildcamperstreifen", sagt Sprecher Holger Stabik Die Hauptaufgabe der Polizei sei es, dass der Verkehr etwa bei Unfällen läuft. Wenn der normale Tag gelaufen und Ruhe eingekehrt sei, könne die Polizei noch entsprechend bekannte Stellen auf Wildparker oder -camper hin überprüfen. Aber: "Wildcamper sind nicht die Prio Nummer eins im Rahmen des normalen täglichen Einsatzes."

    Bei Wildparkern greife die Polizei dann ein, wenn sich zum Beispiel ein Busfahrer melden würde, der durch parkende Autos nicht mehr vorwärts komme, erklärt Pressesprecher Stabik. Doch mehr Personal für das anstehende Wochenende werde nicht eingesetzt. In den jeweiligen Polizeidienststellen, wie etwa in Füssen, könne das aber anders geregelt sein. Der Grund: Die Besucherlenkung sei im Normalfall Aufgabe der Kommunen und Gemeinden und nicht der Polizei, so Stabik. (Lesen Sie auch: Warum so viele Menschen ihren Urlaub im Allgäu verbringen)

    Vergangenes Jahr strömten in den Pfingsferien unzählige Urlauber vor allem ins Oberallgäu und Ostallgäu. Parkplätze waren überfüllt und die Polizei ermahnte zahlreiche Wildparker.
    Vergangenes Jahr strömten in den Pfingsferien unzählige Urlauber vor allem ins Oberallgäu und Ostallgäu. Parkplätze waren überfüllt und die Polizei ermahnte zahlreiche Wildparker. Foto: Günter Jansen (Archivfoto)

    Ausflugsdruck auf das Allgäu sinkt durch die entspannte Corona-Lage

    Die Kommunen und Gemeinden seien bereits dabei, entsprechende Verkehrsleit- und Parkraum-Konzepte zu erstellen, wie Felix Fleischhauer, Sachgebietsleiter für Bürgerservice und Verkehrswesen des Landratsamts Oberallgäu, sagt. Allerdings sollten auch die Strafen etwa für Falschparken angehoben werden, die Fleischhauer momentan zum Beispiel mit 35 Euro für Parken im absoluten Parkverbot für zu niedrig hält. (Lesen Sie auch: Polizei ertappt Wildparker in den gesperrten Oberstdorfer Tälern)

    Für den Sommer hofft er, dass sich die Corona-Lage weiter entspannen und somit vermehrt Urlaub auch in umliegenden Regionen und im Ausland wieder möglich sein wird. Damit entspanne sich dann auch der Verkehrsdruck auf das Oberallgäu.

    (Lesen Sie auch: Baden, Wandern, Wassersport: Deshalb ist der Rottachsee so beliebt)

    Lesen Sie auch: Noch bis zu zwei Meter Schnee! Was Wanderer in den Allgäuer Bergen wissen sollten

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