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Warum Kemptens höchste Hütte nicht in Kempten steht

Treffpunkt für Bergsteiger

Warum Kemptens höchste Hütte nicht in Kempten steht

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    E5: Auf der Kemptner Hütte bei Oberstdorf wird oft die erste Nacht auf der Fernwanderung verbracht.
    E5: Auf der Kemptner Hütte bei Oberstdorf wird oft die erste Nacht auf der Fernwanderung verbracht. Foto: Ralf Lienert(Archivbild)

    Sie liegt im südlichsten Eck des Allgäus, das ohnehin die südlichste Region Deutschlands ist, auf 1844 Metern Höhe im Sperrbachtal: die Kemptner Hütte. Damit liegt sie rund 50 Kilometer südlich der Stadt, deren Namen sie trägt. Warum heißt sie dann aber so?

    Woher kommen die Namen der DAV-Hütten?

    Das Münchner Haus steht auf der Zugspitze, das Dresdner Haus in den Stubaier Alpen: Warum die bei DAV-Hütten so häufige Benennung nach Städten? Die Städte sind fast immer deshalb Paten, weil die Hütten von den dortigen Alpenvereinssektionen erbaut wurden. Derer gibt es heute laut DAV in ganz Deutschland 355. In diesen Sektionen sind insgesamt rund 1,5 Millionen Bergsportfans organisiert.

    In den Bergen und Mittelgebirgen sind die Sektionen laut DAV-Website mit ihren 325 öffentlich zugänglichen Hütten präsent - nicht alle Sektionen haben also eine eigene Hütte. Die Ostalpen sind außerdem in 189 Arbeitsgebiete aufgeteilt, in denen sie für den Erhalt des 30.000 Kilometer langen Wegenetzes verantwortlich sind. Dem DAV zufolge „eine Mammutaufgabe“.

    Zwei Wanderer auf dem Weg zur Kemptner Hütte
    Zwei Wanderer auf dem Weg zur Kemptner Hütte Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Diese DAV-Sektionen gibt es im Allgäu

    • Sektion Allgäu-Kempten
    • Sektion Allgäu-Immenstadt (mit Ortsgruppen in Marktoberdorf, Sonthofen, Bad Wörishofen)
    • Sektion Oberstdorf
    • Sektion Füssen
    • Sektion Pfronten
    • Sektion Lechbruck
    • Sektion Kaufbeuren-Gablonz
    • Sektion Oy/Allgäu
    • Sektion Oberstaufen-Lindenberg (Ortsgruppen in Lindenberg und Scheidegg)
    • Sektion Weiler
    • Sektion Isny
    • Sektion Wangen
    • Sektion Lindau
    • Sektion Leutkirch
    • Sektion Mindelheim
    • Sektion Memmingen (Ortsgruppen in Rot (Illertal) und Babenhausen)

    Eigene Hütten betreiben die Sektionen Mindelheim, Memmingen, Leutkirch, Lindau, Oberstaufen-Lindenberg, Oberstdorf, Allgäu-Immenstadt und Allgäu-Kempten. Aus dem Benennungsmuster fallen lediglich ein paar Sektionen oder Hütten.

    So gibt es etwa eine Kaufbeurer Hütte in den Alpen. Sie gehört aber zur Sektion Allgäu-Immenstadt und wird von deren Ortsgruppe Bad Wörishofen betrieben. Die Sektion betreibt noch drei weitere Hütten - keine davon heißt Immenstädter Hütte: Das Edmund-Probst-Haus, das Prinz-Luitpold-Haus und das Waltenbergerhaus.

    Die Prontner Sektion hatte einst eine eigene Hütte. Diese wird aber seit dem Erwerb durch die gleichnamige Sektion Bad Kissinger Hütte genannt. Im Raintal in Tirol steht zudem die Füssener Hütte. Doch die Hütte war nie im Besitz des DAV, sondern wird privat betrieben. Im Montafon am Berg Golm steht zudem die Isnyer Hütte. Doch wird sie nicht vom DAV sondern vom Isnyer Wintersportverein betrieben.

    Das ist die Kemptner Hütte

    So sah die Kemptner Hütte früher aus. Das Bild entstand vor über 125 Jahren.
    So sah die Kemptner Hütte früher aus. Das Bild entstand vor über 125 Jahren. Foto: Ralf Lienert

    Die Kemptner Hütte steht auf 1844 Metern hoch über dem Sperrbachtobel in den Allgäuer Alpen. Sie wurde 1891 vom DAV-Vorgänger Deutscher und Österreichischer Alpenverein (DÖAV) errichtet und ab 1893 erstmals bewirtschaftet. Ab 1903 kam es wiederholt zu Erweiterungen der Schutzhütte. 1969 folgte eine Materialseilbahn, die im Jahr 2000 modernisiert wurde. Die Hütte wurde zudem ans Fernwassernetz angeschlossen, erhielt 1993 eine eigene Kläranlage und eine Abwasserleitung nach Oberstdorf. 2020 wurde eine neue Erweiterung eingeweiht. Die Hütte bietet bis zu 290 Menschen Platz und zählt damit neben der Rappenseehütte zu den größten DAV-Hütten.

    Die Kemptner Hütte ist Ausgangs- oder Wegpunkt für mehrere bekannte Touren, darunter der Fernwanderweg E5 (Oberstdorf-Meran) und der Heilbronner Weg.

    Die Kemptner Hütte wird von der Sektion Allgäu-Kempten betrieben. Die Sektion zählte Ende 2024 26.259 Mitglieder und ist damit einer der mitgliederstärksten Vereine Deutschlands und die sechstgrößte Sektion des DAV. Sie betreibt neben der Kemptener Hütte noch die Rappenseehütte, die Tannheimer Hütte und die Tannheimer Jugendhütte (für Selbstversorger).

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