Rund 200 Menschen haben am Freitagabend die Bahnrad-Goldmedaillengewinnerin Lisa Brennauer in ihrer Heimatgemeinde Durach empfangen. Unter tosendem Applaus von Familie, Freunden und Bekannten wurde die 33-Jährige über eine Feuerwehrdrehleiter auf den Fußballplatz gehoben. Die Mitglieder der Radsportabteilung des TSV Durach standen ihr Spalier und Brennauer schritt mit ihrer Goldmedaille um den Hals hindurch. Im Anschluss lobte Bürgermeister Gerhard Hock die außergewöhnliche Leistung der Sportlerin. Auch die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller betonte, wie wichtig es sei, solche sportlichen Vorbilder in der Region zu haben.
Vertreter der TSV-Radsportabteilung schilderten Brennauers Weg von ihren ersten Rennen bis zum Olympiasieg. 2005 habe sie noch eine Austauschreise nach Japan ausgeschlagen, um bei der Jugend-Weltmeisterschaft starten zu können. 16 Jahre später reiste die Allgäuerin in das Land und holte sich dort Gold. „Damals habe ich mich gegen Japan und für den Radsport entschieden. Deshalb war Tokio ein besonderes Ziel für mich.“
Bahnrad-Mannschaftsverfolgung: Drei Weltrekorde in drei Läufen
Brennauer richtete auch noch sehr persönliche Worte an die Duracher Bürger. Das Aushängeschild der Gemeinde bedankte sich für den Empfang und die großartige Unterstützung während den Wettkämpfen. „Letztes Jahr war ich total enttäuscht, dass Olympia abgesagt wurde“, erzählte sie unter Tränen. Sie habe ihr Fahrrad erstmal zur Seite gestellt, aber nie aufgegeben. Auch 2021 sei es ein Wechselbad der Gefühle gewesen. Gute Platzierungen in den Straßenradrennen, aber keine Medaille. Nur drei Trainingstage mit ihren Teamkolleginnen auf der Bahn und trotzdem neue Weltrekorde in allen drei Läufen sowie der Sieg im Omnium von Izu.
Einträge in Goldene Bücher
„Das hätte ich mir nie erträumen lassen“, betonte Brennauer. Für den herausragenden Erfolg durfte sich die Oberallgäuerin in die Goldenen Bücher der Gemeinde und des Landkreises eintragen. Danach nahm sie sich noch Zeit für Autogramme und Fotos mit Fans.

Startet Lisa Brennauer auch bei Olympia 2024 in Paris?
Nach den anstrengenden Wochen in Japan will sich Brennauer nun erstmal etwas ausruhen: „Ich werde jetzt eine kurze Pause machen, um das Ganze emotional zu verarbeiten.“ Doch Brennauer hat die nächsten Ziele schon fest im Blick. „Diese Saison stehen noch Welt- und Europameisterschaft an, sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn. Viel Zeit zum Zurücklehnen bleibt also nicht.“ Ob die 33-Jährige in drei Jahren in Paris nochmal auf olympische Medaillenjagd gehen wird, hat sie noch nicht entschieden. „Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es für mich weitergeht. Zuerst arbeite ich die Ziele dieser Saison ab.“
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