Wann geht es weiter und vor allem wie? Diese Frage stellen sich aktuell die Amateur-Fußballer. Nachdem bei der Ministerpräsidentenkonferenz Lockerungen am vergangenen Mittwoch im Bereich des Breitensports beschlossen wurden, können die Amateurkicker hoffen, dass sie endlich wieder auf den Platz dürfen, um ihrer liebsten Beschäftigung nachgehen.
Ein Stufenplan mit drei Öffnungsschritten soll die Amateursportler in den Wettkampfbetrieb leiten. Wie genau dieser Weg aussieht, hängt jedoch von den jeweiligen Inzidenzwerten in den Regionen ab.
Bayerische Fußball-Verband will konkrete Vorgaben von der bayerischen Staatsregierung
Doch aktuell sind noch viele Fragen offen, zu vage sind die Formulierungen aus der Politik. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und sein Präsident Rainer Koch wandten sich deshalb zugleich an die bayerische Staatsregierung mit der Bitte, bei der Umsetzung der Maßnahmen zeitnah verständliche und praxisnahe Vorgaben zu verabschieden. „Die Verantwortlichen in der Landesregierung dürfen unsere Vereine jetzt nicht im Regen stehen lassen, sondern müssen klar und unmissverständlich formulieren, was in welcher Form für das Fußball-Training fortan erlaubt ist“, sagte Koch. Nur mit verständlichen Regelungen könnten die Vereine Hygienekonzepte erarbeiten und anhand derer wieder ins Training und bestenfalls in den Spielbetrieb einsteigen.
- TSV Kottern: Der Bayernligist hat beispielsweise noch acht Spiele zu absolvieren, hinzu kommen Liga-, Pokal- und Totopokal-Spiele. „Da bin ich skeptisch, dass wir das alles durchbringen“, sagt Andreas Breuer, Abteilungsleiter des TSV. „Die Saisonspiele werden wir wohl nahtlos zu Ende spielen und recht zügig in eine neue Saison übergehen.“ Was gerade aktuell ist, interessiere Breuer wenig: „Wir müssen es so hinnehmen, wie es kommt.“
- VfB Durach: Die Landesliga-Kicker haben noch elf Spiele vor sich, die meisten in ihrer Liga. „Das ist natürlich ein Nachteil für uns“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Feneberg. So viele Partien in der kurzen Zeit unterzubringen, könne zu einer starken körperlichen Belastung bei den Spielern führen und mehr Verletzungen verursachen.
Doch auch Feneberg sagt: „Wir können nichts entscheiden und nehmen, was kommt.“ Zurzeit halten sich die Duracher per Online-Training mit Physiotherapeuten fit. „Die Spieler wollen auf den Platz, doch aktuell fehlt ihnen ein Ziel, weil wir nicht wissen, wann wir wieder spielen dürfen.“ Eine gute Nachricht hat Feneberg aber: Bis auf Manuel Welte bleiben alle Spieler der Seniorenmannschaften an Bord. „Das stimmt uns natürlich glücklich. Wie es bei den Junioren aussieht, da bin ich gespannt.“ Diese sollten, so Feneberg, möglichst bald wieder spielen. Sonst könnten sich viele für eine andere Sportart entscheiden.
- TSV Betzigau: Dort stehen die Kicker schon in den Startlöchern. „Die Jungs und Mädels wollen endlich wieder Fußball spielen. Wir hoffen, dass es bald einen Fahrplan gibt und wir analog mit den Vorbereitungen beginnen können“, sagt Florian Dietz, Abteilungsleiter des Kreisligisten. Aktuell halten sich die Spieler von der E-Jugend bis zum Männerbereich mit selbstständigen Einheiten und Online-Training fit. Mit Fußball-Training auf dem Platz sei das aber nicht vergleichbar. „Auf den Plätzen springen jetzt schon 20 Kinder herum.“ Deshalb müsse sehr bald eine geordnete Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs erfolgen.
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