Deutschland ist noch immer ein recht waldreiches Land. Laut dem Amt für Landwirtschaft und Forsten in Kaufbeuren stehen in hierzulande rund 90 Milliarden Bäume, insgesamt 90 verschiedene Arten gibt es bei uns. Während die meisten von ihnen nicht allzu sehr ins Auge stechen, gibt es einige Exemplare, die aufgrund ihrer Größe oder ihres Alters aber herausstechen. Auch im Allgäu gibt es eine ganze Reihe solcher Baumwunder.
Das sind die markantesten und ältesten Bäume im Allgäu
- Dickste Buche im Allgäu bei Halblech
- Bergahorne der Schwarzenberghütte bei Hinterstein
- Engelharzer Linde
- Fichte am Gohrersberg in Kreuzthal
- Friedenslinde in Schöneschach
- Gerichtslinde in Reicholzried
- Dorflinde in Geislatsried
- Hainbuche bei Erisried
- Linde bei Klosterwald
- Trogahorn Steibis
- Ureibe bei Steibis
Dickste Buche im Allgäu bei Halblech
Die Jahrhunderte alte Buche bei Halblech im Ostallgäu ist die dickste Buche im Allgäu und wurde im Rahmen eines Wettbewerbs entdeckt. Der genaue Standort des Baumriesen ist nicht öffentlich bekannt - zum Schutz des Baumes. Die Buche hat einen Stammumfang von 6,69 Metern und ist trotz ihres Alters weiterhin vital.

Bergahorne an der Schwarzenberghütte
Bei Hinterstein im Oberallgäu liegt die bekannte Schwarzenberghütte. Hier wachsen zwei monumentale Bergahorne in den Himmel. Das Alter der beiden Bäume ist nicht bekannt, dafür aber ihre Maße. Mit einem Umfang von 7,62 Metern und 7,06 Metern sind die beiden Bergahorne mächtige Vertreter ihrer Art. Die Höhe der Bäume liegt bei knapp 26 Metern und beinahe 24 Metern.
Engelharzer Linde
Im Süden der Ortschaft Engelharz bei Legau im Unterallgäu steht eine der beeindruckendsten Sommerlinden in Deutschland. Auf einer Höhe von 1,30 Metern beträgt der Stammumfang beachtliche 10,78 Meter - hinzukommt eine Höhe von 32,70 Metern. Mit seiner Krone von rund 35 Metern ist er ähnlich groß wie die berühmte Hindenburg Linde im Berchtesgadener Land. Angaben zum Alter der Engelharzer Linde gibt es nicht.
Fichte am Gohrersberg
Die sogenannte Gohrersberger Fichte im Hintersteiner Tal nördlich von Kreuzthal (Gemeinde Buchenberg) ist ebenfalls ein deutscher Rekordbaum. Die Fichte wurde im Jahr 2021 vermessen. Das Ergebnis ist beachtlich: Die Höhe beläuft sich auf beeindruckende 29,30 Meter und der Stammumfang liegt bei 6,90 Metern. Das Alter der Gohrersberger Fichte ist ebenfalls unbekannt.
Friedenslinde in Schöneschach
In Schöneschach bei Bad Wörishofen steht die Schöneschacher Friedenslinde. Der Baum wurde anlässlich des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 gepflanzt und ist damit über 370 Jahre alt. Bei einer Wuchshöhe von rund 10 Metern weist der Stamm der Friedenslinde stolze 6,90 Meter auf.
Gerichtslinde in Reicholzried
Am Kirchplatz in Reicholzried im Oberallgäu (Gemeinde Dietmannsried) wächst seit rund 300 Jahren die sogenannte Gerichtslinde. Der Baum, der zur Stabilisierung mittlerweile mit Beton gefüllt wurde, ist rund 29 Meter hoch und hat einen Stammumfang von etwa 6,55 Metern (2018). Auf dem Kirchplatz soll bereits im Jahr 1430 Recht gesprochen worden sein. Die Gerichtslinde in Reicholzried ist mittlerweile ein Naturdenkmal.
Dorflinde in Geislatsried
Der Dorflinde in Geislatsried im Ostallgäu sieht man ihr Alter schon deutlich an. Die Winterlinde hat einen mehrteiligen Stamm, der im Jahr noch 1990 noch 7,50 Meter gemessen haben soll. Mittlerweile ist der Stamm aber deutlich geschrumpft. Teile des Stammes hat der Baum eingebüßt. Die Dorflinde auf dem Dorfplatz ist rund 500 Jahre alt.
Hainbuche bei Erisried
Die Hainbuche bei Erisried im Unterallgäu ist weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt. Der etwa 200 Jahre alte Baum steht an einer Straße am Rande des Dorfes. Die Krone der Hainbuche ist aufgrund ihrer Größe ziemlich markant. Der Stammdurchmesser beträgt rund 5,50.
Linde bei Klosterwald
Bei Klosterwald bei Ottobeuren im Unterallgäu steht die etwa 30 Meter hohe Sommerlinde. Der Baum, der mehrere Stämme hat, weist einen Stammdurchmesser von etwa 10,10 Metern auf.
Trogahorn bei Steibis
Der sogenannte Trogahorn bei Steibis misst 6,80 Meter im Stammumfang (2020) und hat eine Höhe von 21,20 Metern. Damit ist der Baum einer der mächtigsten Bergahorne in ganz Deutschland. Der Stamm des Baumes ist innen hohl.
Der Trogahorn bei Steibis wächst auf einer Bergweide in etwa 1220 Metern Höhe und ist bis zu 300 Jahre alt. Seinen Namen verdankt der Baum einem Trog, der dem Vieh im Sommer als Tränke dient.

Ureibe in Steibis
Bis zu 800 Jahre alt könnte die berühmte Ureibe in Steibis sein. Sicher ist jedoch: Der Baum gehört zu den ältesten in ganz Deutschland. Die Europäische Eibe bei Steibis wächst am Nordhang des Seelekopfes in der Nähe der Unteren Lauch-Alpe auf rund 1070 Metern Höhe. Trotz ihres Alters bildet sie weiterhin kräftige Äste, die eine ausladende Krone bilden. Der Stammumfang beträgt rund fünf Meter. Die Ureibe in Steibis könnte bereits bestanden haben, als Dschingis Khan sein Mongolenreich gründete und Friedrich II zum Sechsten Kreuzzug aufbrach.
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