Sport kann viele Facetten haben. Einen Teil dieses großen Spektrums abzubilden – das ist das Prinzip der Serie „Fit durch 2022“. Im Fokus stehen neben Individualsport im Sommer und Winter auch Gesundheitsthemen, Fitness- und Trendsportarten, Tipps für Lauf- und Tourenski-Strecken sowie Ausrüstungs- und Ernährungstipps. Berücksichtigt werden dabei auch unterschiedlichste Lebenssituationen. In der Serie kommen Experten aus dem ganzen Allgäu zu Wort.
Ein paar Tage die Natur genießen, mit dem Rad unbekannte Regionen erkunden und im Gepäck ist nur das Nötigste. Bikepacker suchen genau das: Ein Gefühl von Freiheit gepaart mit sportlicher Herausforderung und einem Hauch von Abenteuer. Seit einigen Jahren liegt das Reisen mit lediglich ein paar wasserfesten Taschen am Rad voll im Trend. Die erfahrene Bikepackerin Erika Dürr (33) aus Freidorf bei Rettenberg (Oberallgäu) erklärt, worauf zu achten ist.
Warum liegt Bikepacking so im Trend?
Seit Beginn der Pandemie boomt der Radsport. Rennräder, Gravel- und Mountainbikes sind oft nur schwer zu bekommen. In Zeiten von Kontakt- und Reisebeschränkungen sei Bikepacking für viele Sportbegeisterte eine willkommene Alternative zu herkömmlichen Reisen gewesen, sagt Dürr. „Für mich war es nur logisch, damit anzufangen.“
Welches Rad ist geeignet?
Generell sei Bikepacking mit jedem Rad möglich, sagt Dürr. Besonders gut eigne sich aber ein Gravelbike, ein Mix aus Mountainbike und Rennrad. Damit kommt man schnell voran – auf der Straße und Schotterwegen. „Ein Vorteil des Gravelbikes ist außerdem, dass es mehr Fixierungspunkte für Taschen gibt“, sagt Dürr. Ihre erste Tour vom Allgäu nach Grindelwald in der Schweiz absolvierte die Oberallgäuerin aber auch auf einem Mountainbike.
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Welche Ausrüstung ist nötig?
Es gilt, weniger ist mehr, denn viel Platz ist am Fahrrad nicht. Eine Garnitur für’s Rad und eine für abends reiche laut Dürr aus. Dazu kommt Regenkleidung, ausreichend Essen und Trinken, ein kleiner Gaskocher und Hygieneartikel.
Wie plane ich eine Bikepacking-Tour?
Dürr plant ihre Routen mit einer Navigations-App. Es gibt viele Anbieter wie Komoot oder Strava, die einen über Streckenprofil, Höhenmeter, Untergrund und vieles mehr aufklären. „Das ist super einfach“, sagt die 33-Jährige. Unterwegs navigiert sie dann mit einem Fahrradcomputer. Natürlich geht das auch mit dem Handy oder einer Karte.
Wo übernachtet man?
„Ich schlafe gerne draußen“, sagt Dürr. Dafür hat sie auf ihren Touren ein ultraleichtes Einmannzelt und „eine minimalistische Ausrüstung für’s Schlafen dabei“. Wer lieber im Hotel übernachtet spart sich dafür das ein oder andere Kilo Gepäck, sei aber auch stärker an Zeiten und Orte gebunden. Beachten sollte man aber, in vielen Ländern – unter anderem in Deutschland – ist Wildcampen verboten.
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Was sollte man auf einer Radreise unbedingt dabeihaben?
Reparaturzeug wie Ersatzschläuche, Kettenschloss und Werkzeugtool seien unabdingbar, genauso wie ein Erste-Hilfe-Set. „Der Platz geht aber schnell aus, deswegen bleibt immer etwas zurück“, sagt Dürr.
Und was sollte auf jeden Fall vermieden werden?
„Eine zu ambitionierte Planung“, sagt Dürr. Es gehe nicht darum, schnellstmöglich am Ziel zu sein. „Man sollte genügend Pausen einplanen und das Erlebnis mitnehmen.“
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