Sport kann viele Facetten haben. Einen Teil dieses großen Spektrums abzubilden – das ist das Prinzip der Serie „Fit durch 2022“. Im Fokus stehen neben Individualsport im Sommer und Winter auch Gesundheitsthemen, Fitness- und Trendsportarten, Tipps für Lauf- und Tourenski-Strecken sowie Ausrüstungs- und Ernährungstipps. Berücksichtigt werden dabei auch unterschiedlichste Lebenssituationen. In der Serie kommen Experten aus dem ganzen Allgäu zu Wort.
„Schwimmen, Radeln und Laufen – das sind die Volkssportarten, die fast jeder ein bisschen macht“, sagt Sebastian Neef. Laut dem Profi-Triathleten ist die Faszination Triathlon etwas, was jeder Hobbysportler mal erlebt haben sollte. Der Wahl-Allgäuer beantwortet die wichtigsten Fragen für Triathlon-Neulinge und solche, die es werden wollen.
Welche Ausrüstung ist für Triathlon-Anfänger sinnvoll?
„Als Anfänger braucht man kein, meist mehrere tausend Euro teures, Zeitfahrrad. Ein einfaches Rennrad reicht vollkommen aus“, sagt Neef. Er habe auch schon miterlebt, dass Teilnehmer mit dem normalen Stadtfahrrad mitmachen. „Einmal war sogar noch der Fahrradkorb montiert, alles kein Problem”, sagt Neef.
Wichtig ist die Wahl der Ausrüstung aber trotzdem, das fängt im Wasser an: „Günstige Neoprenanzüge sind für Anfänger nicht zu empfehlen, die sind im Schulterbereich zu steif“, sagt Neef. Mittelklassemodelle seien deutlich besser. Zudem sollte man eine Liste schreiben, was am Renntag gebraucht wird. „Sonst kann es sehr stressig werden“, sagt Neef.
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Wie trainiere ich für einen Triathlon?
Beim Training sind laut dem Profi mehrere Dinge wichtig: „Trainieren, wie es einem selbst gut tut.“ Das heißt, lieber auf den Körper hören, statt strikt nach Plan zu trainieren. Außerdem sei Koppeltraining, also das Training von zwei oder mehr Disziplinen nacheinander, entscheidend. „Man muss die Muskulatur daran gewöhnen“, sagt Neef. Hinzu kommt das Schwimmen im Freiwasser. Man müsse sich an die schwierige Orientierung und den Neoprenanzug gewöhnen.
Und nicht vergessen sollte man die „vierte Disziplin“ – die Wechselzone. „Hier kann man viel Zeit verlieren“, sagt Neef. Deshalb gilt: Merken, wo das Rad steht und Neopren ausziehen üben. Was Anfängerinnen und Anfänger vermeiden sollten, ist, die Radschuhe während des Fahrens anzuziehen. „Das ist zu gefährlich und sollte man sich nicht bei den Profis abschauen“, sagt Neef.

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Wie ernähre ich mich vor und während dem Wettkampf?
Am Abend vor dem Rennen sowie am Morgen sollte man keine Nahrungsexperimente machen. „Abends Reis oder Kartoffeln, in der Früh Toast, Weißbrot oder Haferflocken, aber keinesfalls mit Milch”, sagt Neef. Auch Ballaststoffe sind tabu. Im Rennen reichen Energie-Riegel oder -Gels und ausreichend Flüssigkeit.
Welcher Triathlon ist zum Einstieg der richtige?
„Volks- und Sprintdistanzen sind gut zum Reinkommen“. Das bedeutet meist 500 Meter schwimmen, 20 Kilometer radeln und fünf Kilometer laufen. „Mit Mittel- oder Langdistanzen sollten Anfänger eher noch warten“, sagt Neef.
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Wie gestalte ich mein Rennen?
Wichtig sei, sich aus dem „Geprügel“ am Start herauszuhalten. „Am besten positioniert man sich außen“, sagt Neef. Dort ist die Orientierung leichter. Außerdem solle man sein Leistungsvermögen richtig einschätzen und nicht zu viel Tempo machen. Auch für einen nervösen Moment vor dem Start hat Neef noch einen Tipp: „Durchatmen, Spaß haben und einfach sein Ding machen.“

Das ist Triathlet Sebastian Neef
- Wohnort: Der gebürtige Regensburger ist 33 Jahre alt und lebt seit August 2019 in Füssen.
- Beruf: Profi seit 2013 sowie Aushilfslehrer für Englisch und Sport.
- Erfolge: Deutscher Ironman-Vizemeister 2017, Sieger Allgäu Triathlon 2013, Sieger Rothsee-Triathlon 2016 und 2021 sowie Sieger Regensburg Triathlon (2012-2019).
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