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Verstöße gegen Ausgangssperre, Besucheransturm: So war Silvester im Allgäu

Silvester 2020

Verstöße gegen Ausgangssperre, Besucheransturm: So war Silvester im Allgäu

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    Die Polizei berichtet von einer weitgehend ruhigen Silvesternacht im Corona-Jahr 2020 im Allgäu.
    Die Polizei berichtet von einer weitgehend ruhigen Silvesternacht im Corona-Jahr 2020 im Allgäu. Foto: Mathias Wild

    Die Silvesternacht ist im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West weitgehend ruhig verlaufen. Im Zeitraum zwischen 19 Uhr und 7 Uhr am Neujahrstag waren rund 220 Einsätze zu verzeichnen, berichtet die Polizei. Neben einigen Körperverletzungsdelikten nach Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Personen leicht verletzt wurden, mussten die Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektionen in rund 60 Fällen auch Hinweisen zu Ruhestörungen nachgehen.

    Im Stadtgebiet Kempten gingen in der Silvesternacht mehrere Mitteilungen ein, dass Feuerwerkskörper abgebrannt wurden. Weder auf Streifenfahrt noch beim Eintreffen an den betreffenden Einsatzörtlichkeiten konnten die Beamten Verstöße gegen die geltende Allgemeinverfügung feststellen. Auch bei den eingegangenen Meldungen über etwaige Privatfeiern in Wohnungen stellten sich lediglich zwei als wahr heraus. In Kempten wurden insgesamt 16 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung festgestellt, im Landbereich insgesamt zwölf Zuwiderhandlungen.

    Ansturm auf das Ostallgäu an Silvester

    Auch in Sonthofen kontrollierte die Polizei in der Silvesternacht. Hierbei traf sie insgesamt sechs Personen an, die gegen die geltenden Ausgangsbeschränkungen verstoßen haben. Sie befanden sich ohne triftigen Grund außerhalb der eigenen Wohnung. Ein 38 Jahre alter Autofahrer stand zudem unter dem Einfluss von Alkohol. Bei ihm wurde ein Atemalkoholwert von mehr als einem Promille festgestellt. Neben der Ordnungswidrigkeit nach dem Infektionsschutzgesetz erwartet ihn nun eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr.

    Im Laufe des letzten Tages des Jahres 2020 gab es auch wieder ein hohes Besucheraufkommen im südlichen Ostallgäu. Viele Tagesausflügler nutzten das schöne Wetter für Ausflüge zu Rodelstrecken am Buchenberg oder in Pfronten-Kappel. Dabei war auffällig, dass ein Großteil der Fahrzeuge auf den Parkplätzen auswärtige Kennzeichen trugen, heißt es vonseiten der Polizei. Die Kennzeichen stammten aus Landkreisen aus Oberbayern, Schwaben und auch Baden-Württemberg, in einem Radius von bis zu 150 Kilometer.

    Im Bereich des Schwangauer Schwansees musste die Polizei aufgrund des sehr hohen Ansturms von Eisläufern wieder regelnd eingreifen. Daher waren Polizeibeamte mit Schlittschuhen auf der Eisfläche unterwegs, um die zum Teil weit angereisten Ausflügler auf die geltenden Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen hinzuweisen. (Lesen Sie auch: Navi-Irrfahrt: Allgäuer Rentner bleibt an Alm in Oberbayern stecken - und erleidet Unterzucker-Schock)

    Zudem wurde in Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei die Parkstraße zwischen Alterschrofen und Hohenschwangau in beiden Fahrtrichtungen mit Halteverbots-Schildern ausgestattet, da es in den Tagen davor durch am Fahrbahnrand parkende Fahrzeuge zu extremen Verkehrsbehinderungen gekommen war. Dieses Halteverbot gilt bis auf weiteres, betont die Polizei.

    Halteverbot bei Hohenschwangau - Besucher sollen auf Parkplätze ausweichen

    Besucher werden gebeten, auf die öffentlichen Parkplätze in Hohenschwangau und Schwangau auszuweichen. Die Polizei Füssen wird auch in den kommenden Tagen einen Schwerpunkt auf die Überwachung und Ahndung von Falschparkern, insbesondere an den beliebten Ausflugszielen setzen. Bei gravierenden Verstößen werden die Fahrzeuge abgeschleppt. Die zum Teil sehr hohen Kosten müssen dann die jeweiligen Falschparker tragen. "In der Silvesternacht verhielt sich die Bevölkerung im Dienstbereich absolut vorbildlich", berichtet die Polizei Füssen. Die Streifen konnten keine Verstöße gegen die geltenden Ausgangsbeschränkungen feststellen, zudem wurden auch von Bürgern keine Verstöße gegen die Corona-Regeln gemeldet. Auch sonst kam es zu keinen nennenswerten Einsätzen zum Jahreswechsel. (Lesen Sie auch: Skifahrer können in Baden-Württemberg stundenweise Lifte buchen - Ginge das auch im Allgäu?)

    Die Silvesternacht verlief auch im Dienstbereich der Polizeiinspektion Kaufbeuren weitestgehend ruhig. Sowohl die Bewohner der Stadt Kaufbeuren, als auch der umliegenden Gemeinden hielten sich fast ausnahmslos an die Beschränkungen der Infektionsschutzverordnung. Lediglich drei Insassen eines Autos mussten angehalten werden, da sie keinen Mund-/Nasenschutz trugen. Sechs weitere Personen verstießen gegen die nächtliche Ausgangssperre. Darüber hinaus wurden der Polizeiinspektion Kaufbeuren nur wenige Ruhestörungen, sowie vermeintliche Verstöße aufgrund des Abrennens von Silvesterfeuerwerk gemeldet.

    Auch in und rund um Buchloe verlief die Silvesternacht ruhig. Die Bürgerinnen und Bürger hielten sich größtenteils an die geltenden Ausgangsbeschränkungen. Bei den polizeilichen Kontrollen wurde lediglich ein Verstoß festgestellt, als eine vierköpfige Personengruppe, gegen 00.30 Uhr, in der Buchloer Karwendelstraße unterwegs war, um das Feuerwerk anzusehen. Die vier Personen erwartet nun eine Anzeige.

    Marktoberdorfer will nach der Ausgangssperre seine Freundin besuchen

    Am späten Silvesterabend wollte 18-jähriger Marktoberdorfer unbedingt noch seine Freundin im nördlichen Landkreis Ostallgäu besuchen. Da dies im Sinne der Corona-Einschränkungen kein triftiger Grund war, erwartet ihn nun eine Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz. "Die für den Besuch eigens mitgeführten Spirituosenflaschen durfte er natürlich behalten", heißt es vonseiten der Marktoberdorfer Polizei.

    Kurz vor Jahreswechsel stellte eine Polizeistreife in Bad Wörishofen zwei Personen aus dem Landkreis Augsburg fest, welche sich auf dem Gelände eines Verbrauchermarktes aufhielten und dort anschließend ein Feuerwerk abbrennen wollten. Gegen beide wurde eine Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz erstattet.

    Des Weiteren wurden am frühen Neujahrsmorgen zwei Autos angehalten, welche gerade von der Wörishofer Gartenstadt aus in Richtung der Staatsstraße unterwegs waren. Die drei Insassen konnten keinen triftigen Grund für die Missachtung der Ausgangssperre nennen, weshalb auch gegen sie eine Anzeige erstattet wurde.

    Auch in Lindau gab es sechs Verstöße gegen die Ausgangssperre. Die allesamt männlichen Jugendlichen und Männer im Alter zwischen 15 und 26 Jahren wurden im Stadtgebiet Lindau und Oberreitnau kontrolliert. Sie konnten keine triftigen Gründe nennen, warum sie so spät noch unterwegs waren. Ein 15-Jähriger aus Wasserburg versuchte sich vor den Beamten zu verstecken. Die Beamten nahmen ihn mit zur Dienststelle, wo sein Vater ihn abholte. Gegen alle Personen wurden Ordnungswidrigkeiten Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz erstattet.

    In anderen Teilen Bayerns und Deutschlands gab es am Silvesterabend mehrere Unfälle und Brände.

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