Werngart, Afra und Paulo - schon einmal gehört? Drei unserer Leserinnen und Leser tragen diese Vornamen, die hierzulande vermutlich eher selten sind. Wer so heißt, wird bei Vorstellungsrunden möglicherweise schief angeschaut, muss seinen Namen buchstabieren oder ihn mehrmals wiederholen.
Wir haben auf Facebook und Instagram nach Leserinnen und Lesern mit besonderen Vornamen gesucht. Zahlreiche Menschen meldeten sich und schrieben uns, welche Geschichte hinter ihren Namen steckt - und wie verwirrt ihre Gesprächspartner manchmal sind.
Vornamen der Eltern vermischt: So kurios heißt eine Leserin
Den Auftakt macht ein besonders kurioser Vorname: Werngart. Die Eltern von Werngart Hausner kombinierten einfach ihre eigenen Vornamen Werner und Hildegart - und fanden den Namen dadurch „besonders sinnvoll“. Für ihre Tochter bedeutete das jedoch, dass sie bereits als Kind immer wieder nach ihrem Namen gefragt wurde.
„Wenn ich als Jugendliche bei Freizeiten mit Übernachtung unterwegs war, sorgte ich immer für allgemeine Belustigung, da ich wegen meines Namens, der nicht ein eindeutiges Geschlecht ausdrückt, in eine gemeinsame Unterkunft mit Jungs eingeteilt wurde“, schreibt sie unserer Redaktion auf Facebook. Beim Arzt werde sie bis heute oft als „Herr Hausner“ ausgerufen.
Namen unserer Leserinnen und Leser mit Verwechslungsgefahr
Hausner räumt ein, dass ihr ungewöhnlicher Vorname „mein Leben schon unangenehm gestört und auch mein Selbstbewusstsein erheblich beeinträchtigt“ hat. Sie empfiehlt werdenden Eltern deshalb, sich bei besonderen Namen nicht allzu sehr auszutoben.
Ähnliche Erfahrungen mit ihrem Namen machte unsere Userin Andrina, die uns ebenfalls auf Facebook schrieb. „Als Kind war es schlimm, auch weil jeder anfangs meinen Namen falsch ausspricht - vor allem Lehrer!“ So wurde aus Andrina gerne mal Andrea oder Adriana. Heute freue sie sich jedoch über ihren seltenen Namen und könne über die Versprecher ihrer Gesprächspartner schmunzeln.
Einzigartiger Name: Mann erkennt Leserin nach vielen Jahren wieder
Berlind Balogh, die sich auf Facebook meldete, habe in ihren 65 Lebensjahren noch keine andere Person mit dem gleichen Vornamen getroffen. Sie empfindet es bis heute als „manchmal nervig“, wenn sie ihren altdeutschen Vornamen mehrfach wiederholen muss.
Es gibt aber auch eine schöne Geschichte rund um ihren seltenen Namen: Als Jugendliche ging sie häufig mit anderen zum Baden in einem See. Einige Jahre später tanzte sie in einer Disco mit einem Mann, der sie nach ihrem Vornamen fragte. Auf ihre Antwort erwiderte er, dass er mal eine „Berlind vom Badesee“ kannte - und so stellten die beiden fest, dass sie sich bereits begegnet waren.
Wie heißt er wirklich? Häufig abgewandelte Vornamen unserer Leser
Per Mail schrieb uns Paulo Kennerknecht, dass sein portugiesischer Vorname besonders in Kombination mit seinem traditionellen Allgäuer Nachname häufiger mal Verwirrung stifte - besonders bei Erwachsenen. Sie würden ihn wiederholt Paolo, Pablo oder Paul nennen. Nur die Kinder in seiner Kita sprechen seinen Namen, den er wegen des ehemaligen Fußballers Paulo Sergio trägt, immer richtig aus, so der Erzieher aus Obergünzburg.
Nikolaus ist zwar ein sehr klassischer Vorname, kann Menschen aber ebenfalls durcheinanderbringen. Der Grund: die Spitznamen. Das teilte uns zumindest Nikolaus Wanner aus Haldenwang mit, der schon als Kind nur Klausi oder Klaus genannt wurde. Kaum jemand beachte oder kenne seinen richtigen Namen - selbst bei Versicherungen sei er als Klaus eingetragen. Schade eigentlich, denn Wanner findet seinen Vornamen gut. Und je älter er werde, desto besser passe er - auch wegen der grauen Haare.
Ganz schön verwirrend: So heißen unsere Leserinnen und Leser
Auch auf Instagram erzählten uns einige Leserinnen und Leser ihre Geschichte. Afra beschreibt, dass die Leute aufgrund ihres Vornamens denken, dass sie dunkelhäutig sei - „und Vorurteile haben, bis sie mich sehen“. Genau umgekehrt geht es Horst. Als „Farbiger“ - wie er sich selbst bezeichnet - mit diesem traditionellen deutschen Namen werde er immer wieder in spannende Gespräche verwickelt.
Eine Leserin hat ihre Tochter Ziva genannt. Definitiv ein ungewöhnlicher Vorname - auch deshalb, weil man ihn „Siwa“ ausspricht. Einen klassischeren Vornamen trägt Mechthilde Reichart. Ja, Mechthilde - nicht Mechthild. Bis sie verstanden habe, dass ihr Vorname etwas Besonderes ist, seien jedoch einige Jahre vergangen.
Welche Vornamen 2024 im Allgäu am häufigsten vergeben wurden, lesen Sie hier.
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