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Wandern für Anfänger: Das sollten Sie vor Ihrer ersten Bergtour im Allgäu dringend wissen

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Wandern für Anfänger: Das sollten Sie vor Ihrer ersten Bergtour im Allgäu dringend wissen

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    Bergsommer im Allgäu: Viele Einheimische und Urlauber begeben sich auf Wanderungen. Wir erklären wichtige Begriffe – und geben hilfreiche Tipps.
    Bergsommer im Allgäu: Viele Einheimische und Urlauber begeben sich auf Wanderungen. Wir erklären wichtige Begriffe – und geben hilfreiche Tipps. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Die Sommerferien 2025 sind gestartet! Viele Urlauber kommen ins Allgäu, um die herrliche Bergwelt der Region zu erleben. Nicht alle kennen sich aus, und manche wagen sich vielleicht zum ersten Mal auf eine Wanderung – das ist auch vollkommen in Ordnung.

    Aber an dieser Stelle ein kurzer Appell: Begeben Sie sich bitte nicht leichtsinnig in die Berge und damit in Gefahr. Sich ausführlich über die jeweilige Route informieren, den Wetterbericht im Auge behalten und eine geeignete Ausrüstung: Das alles gehört zwingend ins Gepäck eines jeden Bergsportlers, ob unerfahren oder fortgeschritten.

    Wir haben deshalb wichtige Begriffe und Tipps zusammengestellt, die Sie in den Allgäuer Alpen kennen sollten. Was bedeuten die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der Wanderwege? Und mit welchen Apps kann man seine Tour vernünftig planen? Die Antworten gibt es hier.

    Schwierigkeitsgrad von Wanderwegen im Allgäu: Das bedeuten die Farben

    Die gelben Wegweiser im Allgäuer Gebirge zeigen verschiedenfarbige Punkte – doch was bedeuten sie eigentlich? „Wie bei der Skipisteneinteilung werden die Farben blau für einfach, rot für mittelschwer und schwarz für schwierig verwendet“, teilt Lorenz Wallner vom Deutschen Alpenverein (DAV) auf Nachfrage mit.

    Nicht ohne Grund: Die gelben Wegweiser des DAV geben den Schwierigkeitsgrad der Wege an.
    Nicht ohne Grund: Die gelben Wegweiser des DAV geben den Schwierigkeitsgrad der Wege an. Foto: IMAGO/MiS

    Wichtig an dieser Stelle: Die Einteilung gilt für „normale“ Verhältnisse – bei Regen, Nässe oder Schnee erhöht sich der Schwierigkeitsgrad eines jeden Wanderweges dementsprechend.

    Die Schwierigkeitsgrade im Detail:

    • Einfache Bergwege (blau) können schmal und steil sein, weisen aber keine absturzgefährliche Abschnitte auf.
    • Mittelschwere Bergwege (rot) sind schmal und steil, haben zusätzlich absturzgefährliche Abschnitte, außerdem gibt es möglicherweise mit Drahtseil versicherte Passagen.
    • Schwere Bergwege (schwarz) haben mehrere versicherte Abschnitte (z.B. mit Drahtseil) und Kletterstellen, bei denen Wanderer ihre Hände nutzen müssen, um weiterzukommen. Zudem sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

    Trittsicherheit und Schwindelfreiheit beim Wandern im Allgäu

    Trittsicherheit und Schwindelfreiheit – was meint der DAV damit? „Trittsicherheit bedeutet, dass man sich auch auf unebenem, rutschigem oder steilem Gelände sicher und kontrolliert bewegen kann – ohne zu stolpern oder auszurutschen“, sagt Wallner.

    Schwindelfrei ist man dann, wenn man sich auch auf schmalen Graten oder steilen Abhängen sicher und ohne Angst bewegen kann. „Wer nicht schwindelfrei ist, kann in solchen Situationen blockieren oder in Panik geraten“, erklärt Wallner, „und das kann dann gefährlich werden.“

    Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich: Mit diesen Schildern macht der DAV auf schwierige Wege aufmerksam.
    Alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich: Mit diesen Schildern macht der DAV auf schwierige Wege aufmerksam. Foto: IMAGO/Ulrich Wagner

    Manche Schilder weisen zudem darauf hin, dass die jeweiligen Wege nur für Wanderer „mit alpiner Erfahrung“ geeignet ist. Alpine Erfahrung umfasst laut DAV, dass Wanderer...

    • sich auch ohne markierte oder sichtbare Wege orientieren können
    • in der Lage sind, mögliche Wetterumschwünge vorauszusehen.
    • sich und ihre Leistungsfähigkeit einschätzen können.
    • alpine Ausrüstung wie Steigeisen und GPS verwenden können.
    • ihre Tour sorgfältig geplant haben und sind sich über das Risiko am Berg bewusst sind.

    Wanderwege, Höhenwege, Klettersteige – das Allgäuer Berg-ABC

    Wann ist ein Wanderweg ein Höhenweg – und was genau ist ein Klettersteig? Auch diesen Begriffen begegnen Bergsportler in den Allgäuer Alpen. Grundsätzlich unterscheiden sie sich „anhand von Gelände, Sicherung und Anforderungen“, so Zellner.

    Höhenwege sind rote oder schwarze Wanderwege, die in höheren Lagen verlaufen, absturzgefährlich sind und mitunter seilversichterte Passagen enthalten. Klettersteige führen durch steiles Gelände und sind mit Stahlseilen, Eisenleitern und Trittstiften gesichert. Aber: Es ist nicht notwendig, mit einem Steil zu klettern.

    Planung ist die halbe Miete – mit diesen Apps gelingt das

    Ob Tages- oder Mehrtagestour: Ohne eine ausführliche Planung der Tour geht nichts. Zellner empfiehlt hierfür die DAV-App „alpenvereinaktiv“, die es für Smartphones und den PC gibt. Anders als zum Beispiel Google Maps finden Nutzer hier nicht nur die präzise Routenbeschreibung mit Höhenmetern, sondern werden unter anderem über die aktuell vorherrschenden Bedingungen und die benötigte Ausrüstung informiert.

    Der Alpenverein bietet darüber hinaus einen Online-„Bergwandercheck“ an, um Wanderern zu helfen, ihr Können einzuordnen. Je nach Ergebnis des Fragebogens werden passende Touren vorgeschlagen. Weitere hilfreiche digitale Planungs-Tools finden Sie hier.

    Aktiv im Allgäu? Hier finden Sie alles zum Wandern in der Region

    Weil das Wetter aktuell wechselhaft ist, ist besondere Vorsicht geboten. Wie sich Wanderer bei Gewitter in den Bergen verhalten sollten, lesen Sie hier. Welche Tipps ein Bergführer für das Wandern bei Hitze gibt, erfahren Sie hier. Außerdem haben wir zusammengestellt, welche Snacks auf einer Tour wichtige Nährstoffe liefern können. Tipps und Tricks für die perfekte Hüttentour im Allgäu verraten wir Ihnen hier.

    Sie lieben das Allgäu, seine Natur und seine Bergwelt – oder möchten die Region erst noch kennenlernen? Dann ist unser neuer Newsletter „Aktiv im Allgäu“ das Richtige für Sie. Hier kostenlos bestellen.

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