Herr Pohl, das Thema "Volocopter" kommt nicht zur Ruhe. Nachdem Bayern auf Druck der Freien Wähler Bürgschaften für das badische Flugtaxi-Unternehmen verweigert hat, wirft dessen Geschäftsführer der Politik mangelnde Weitsicht vor und warnt vor einer drohenden Insolvenz. Hat hier eine Kraftprobe innerhalb der Regierungskoalition ein hoffnungsvolles deutsches Hightech-Unternehmen beschädigt?
BERNHARD POHL: Ganz sicher nicht. Wir Freien Wähler waren mit unseren Bedenken nicht allein. Das Finanzministerium in München, das ja bekanntlich von der CSU geführt wird, warnte mit Nachdruck vor den Risiken. Außerdem hätte die Finanzierung aus bereits vorhandenen Mitteln des Wirtschaftsministeriums erfolgen müssen. Damit hätten wir vielen guten und spannenden Projekten den Boden entzogen. Dem Wirtschaftsministerium von Hubert Aiwanger stehen aus der sogenannten Hightech-Agenda nämlich nur 100 Millionen Euro in diesem Jahr zur Verfügung.
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