Seit mehr als 50 Jahren trifft sich der Ortsverband der Freien Wähler Buchloe zum politischen Aschermittwoch. „Das ist eine schöne Tradition geworden“, sagte Franz Lang, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, bei der Veranstaltung. In diesem Jahr freue er sich besonders, dass man die Oberallgäuer Landrätin Indra Bayer-Müller für die Veranstaltung gewinnen konnte, um mit den Besucherinnen und Besuchern über aktuelle welt- und kommunalpolitische Themen zu diskutieren.
So war der Politische Aschermittwoch der Freien Wähler in Buchloe
„Dinge, die viele Jahre Bestand hatten, werden aktuell infrage gestellt. Das macht mich nachdenklich“, sagte die Landrätin. Mit Blick auf die USA, wo nur noch über „Deals“, aber nicht mehr über Werte gesprochen werde, hoffe sie, dass man in Europa wieder enger zusammenrücke. „Für ein friedliches Miteinander brauchen wir das.“ Zudem machte sie auf Themen aufmerksam, bei denen besonderer Handlungsbedarf bestehe.
Ihr bereite zum Beispiel der demografische Wandel Sorgen. „Wenn wir so weitermachen, haben wir bald nicht mehr genügend Leute, die unsere Arbeit machen.“ Des Weiteren sei für viele Kommunen, so auch für Buchloe, bezahlbarer Wohnraum ein großes Problem. „Wir wollen keine neuen Flächen versiegeln, aber in die Höhe wollen wir auch nicht bauen“, brachte sie einen häufigen Widerspruch kurz auf den Punkt. Sie plädierte daher dafür, von Fall zu Fall zu entscheiden. Man müsse die Menschen nämlich ernst nehmen und gemeinsam nach einer guten Lösung suchen, so Bayer-Müller. „Gerade das macht die Politik der Freien Wähler aus.“
„Buchloe kann sich sehen lassen.“
Franz Lang, Fraktionsvorsitzender Freie Wähler Buchloe
Fraktionsvorsitzender Lang gab den Gästen im Anschluss einen kurzen Einblick über Entwicklungen in der Stadt Buchloe. „Alle Kinder haben bei uns einen Betreuungsplatz“, berichtete er stolz. Und was ihn noch mehr freue, sei die Tatsache, dass für diese Kinder auch genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung stehe. Außerdem habe man eine wunderbare Schullandschaft und ein umfangreiches Freizeitangebot. „Buchloe kann sich sehen lassen.“
Freie Wähler sprechen beim Politischen Aschermittwoch über Wohnungsbau und demografischen Wandel
Beim Thema Wohnungsbau schloss er sich der Meinung von Bayer Müller an. „Wir planen auf dem Fristo-Areal rund 80 Wohnungen, aber trotzdem wird das ein schwieriges Thema bleiben.“ Dem stimmte FW-Schatzmeisterin Susen Knabner zu. „Wer heutzutage bauen möchte, ist schon vor dem ersten Spatenstich pleite.“ Auch wenn sie bei der jüngsten Bundestagswahl keinen Sitz in Berlin bekommen habe, werde sie nicht aufhören, sachorientierte Politik zu machen, denn: „Das ist die DNA der Freien Wähler“. Fehlen durfte beim politischen Aschermittwoch auch dieses Jahr Bezirksrätin und Mundartkünsterlin Johanna Hofbauer nicht. Sie brachte das Publikum mit ihrer unnachahmlichen Art zum Lachen und sorgte für gute Unterhaltung.
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