Die derzeitige Situation ist nicht vergleichbar mit der vor Corona. Darin sind sich die Anlaufstellen für Touristen in Pfronten, Schwangau und Füssen einig. Und dennoch: „Eine Steigerung zum vergangenen Jahr gibt es“, sagt Julia Fricke von Pfronten Tourismus. Denn noch vor einem Jahr legte ein Lockdown die ganze Tourismus-Branche lahm. Heute kann hingegen die Hotellerie weitestgehend öffnen. Auch die Touristinformationen bieten ihren üblichen Service.
Vor den Weihnachtsfeiertagen sei es aber in diesem Jahr wieder ein „Trauerspiel“ gewesen, sagt Füssens Tourismusdirektor Stefan Fredlmeier. Nur sehr wenige Gäste seien über die Feiertage nach Füssen in den Urlaub gekommen.
Tourismus in Füssen, Schwangau und Pfronten zieht wieder an
Jetzt werde die Situation aber besser, heißt es von der Touristinformation Schwangau. Die Zahl der Gäste nehme stark zu. Örtliche Angebote wie die Wildfütterung seien momentan sogar ausgebucht. Die Touristen würden die geltenden 2G-Regelungen weitestgehend gut annehmen. Auch in Füssen ist es seit dem 26. Dezember wieder deutlich belebter. Vergleichbar mit den Monaten vor Corona sei es aber bei Weitem nicht, erklärt Fredlmeier. (Lesen Sie auch: Gefälschte Impfpässe - Impfbetrugstourismus?)

Zwar lasse die derzeitige Situation theoretisch offene Hotels und Ferienwohnungen zu. Problem sei aber die verhaltene Nachfrage. „Die Planbarkeit ist aktuell einfach nicht gegeben“, sagt Julia Fricke. Trotzdem haben auch die Mitarbeiter in der Touristinfo Pfronten das Gefühl, dass mittlerweile wieder mehr los ist. Neben Corona spielt auch das derzeitige Wetter und die Schneelage nicht unbedingt in die Karten der Branche. Im Füssener Raum sei der Tourist eher ein „Winterurlauber“, für den die Sonne wichtiger als viel Schnee ist, sagt Fredlmeier.
Ob das derzeitige Wetter allerdings Touristen zur Buchung oder kurzfristigen Absage ihres geplanten Urlaubes in der Region bringt, ist laut dem Füssener Tourismusdirektor spekulativ.
Sorge vor neuer Corona-Welle
In Hinblick auf eine laut Wissenschaftlern und Politik drohende Omikron-Welle, hofft Fredlmeier für das Hotel-Gewerbe auf eine planbare Situation. „Lieber ein gut geplanter Lockdown mit Orientierung, als eine Situation mit schlechten Rahmenbedingungen.“ Und damit dann unwirtschaftliche Perspektiven.
Der Tourismusdirektor rechnet damit, dass eine fünfte Corona-Welle über die Region hereinbrechen werde. Einen Lockdown für das Gastgewerbe in Bayern würden die aktuellen Regelungen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 1000 vorsehen. „Ich befürchte, dass das Thema wohl zeitig im nächsten Jahr ins Blickfeld geraten könnte.“