Das Allgäu hat zahlreiche Gipfel zu bieten, auf denen man meist eine schöne Aussicht genießen kann. Auf einigen können Wanderer aber auch Einiges über die Allgäuer Bergwelt und deren Geschichte lernen - so auch auf dem Gipfel Bärenköpfle im Gunzesrieder Tal.
Das Bärenköpfle - nicht zu verwechseln mit dem Bärenkopf in Österreich - ist ein Gipfel neben dem touristisch sehr gut erschlossenen Mittag. Wiedererkennungswert hat das Bärenköpfle in erster Linie aufgrund der markanten Felsformation, auf der das Gipfelkreuz steht.
Woran erinnert die Gedenkstätte am Bärenköpfle?
Dieses Kreuz soll an einen der letzten Braunbären erinnern, die im Immenstädter Raum geschossen wurden - Überlieferungen zufolge im Jahr 1760. Ob es damals wirklich der „letzte“ Bär im Allgäu war, ist nicht ganz eindeutig, denn es gibt verschiedene historische Quellen. Eine davon berichtet auch, dass ein Revierförster im Jahr 1820 einen Braunbären bei einer Treibjagd nahe Immenstadt erlegte.
Bär am Bärenköpfle: Wann wurde der letzte Bär im Allgäu gesehen?
Mittlerweile wurden im Allgäu immer wieder Bären gesichtet - so etwa im Frühjahr 2023. Diese Sichtung hat das Landesamt für Umwelt auch bestätigt. Eine vermeintliche Sichtung am Forggensee, wo Bundeswehrsoldaten angeblich einen Bären sahen, konnte das LfU allerdings nicht bestätigen. Eine Übersicht aller Sichtungen von Wolf und Bär im Allgäu finden Sie hier.
Zurück zum Berg, der nach dem Tier benannt wurde: Der eigentliche Gipfel des Bergs ist eine Graskuppe daneben. Das Bärenköpfle gehört zum Naturpark Nagelfluhkette, einem der größten Naturparks Deutschlands und ist 1463 Meter hoch. Aufgrund der geringen Höhe, der guten Beschilderung und recht breiten Wanderwegen ist die Tour zur Gedenkstätte auch für Einsteiger mit entsprechender Vorbereitung gut machbar.
Wer es eher gemütlich angehen will, kann mit der Mittagbahn auf den Gipfel des gleichnamigen Bergs fahren und von dort zum Bärenköpfle wandern. Je nach Fitness ist man etwa eine halbe Stunde unterwegs. An der Gedenkstätte kann man besonders schön Brotzeit machen, denn in der Felsformation am Gipfelkreuz sind zahlreiche Holzbretter als Bänke eingebaut.
Wanderung von Gunzesried auf das Bärenköpfle
Eine etwas ruhigere Tour ohne Bergbahn führt vom Wanderparkplatz Gunzesried-Säge zum Bärenköpfle. Zunächst geht es durch ein Waldstück. Nach etwa 15 Minuten führt der Weg auf einer schmalen Forststraße nach oben. Dabei passiert man die Alpe Dürrehorn sowie die Vordere Krumbachalpe. Kurz nach der Vorderen Krumbachalpe kommt man an eine Weggabelung - links geht es zum Steineberg, der aufgrund seiner spektakulären Leiter auch immer eine Wanderung wert ist, rechts geht es zum Bärenköpfle, das man nach spätestens fünfzehn Minuten erreicht hat. Je nach Fitness braucht man für die ganze Strecke vom Parkplatz zum Gipfel zwischen einer und eineinhalb Stunden.
Aufgrund der einfachen und wenig ausgesetzten Wege ist die Tour auch für Herbsttage gut geeignet - allerdings ist auch hier gute Vorbereitung Pflicht.
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