Das Familux-Resort in Oberjoch stattet 20 Führungskräfte mit neuen Dienstwagen aus. Es sind E-Autos, die die Mitarbeiter an Ladesäulen in der Tiefgarage des Hotels kostenlos auftanken können. „Wir haben bald 39 Ladepunkte, davon 17 für unsere Gäste“, sagt Hotelmanager Volker Küchler. Hintergrund der Aktion ist der Personalmangel in der Hotelbranche, verschärft durch die Corona-Krise.
Konkurrenzkampf um die besten Mitarbeiter
Mancher Mitarbeiter im Hotelgewerbe hat sich im monatelangen Lockdown einen Job in einer anderen Branche gesucht. Damit wird der Konkurrenzkampf in Urlaubsregionen um die besten Mitarbeiter noch härter. Küchler will mit der „Aktion Dienstwagen“ zeigen, „dass sich Treue zum Arbeitgeber lohnt“ und so die Arbeitsplätze im Hotel attraktiver machen. Die vom Hotel geleasten Fahrzeuge dürfen „verdienstvolle und langjährige Mitarbeiter“ der Führungsebene nutzen. Geleast hat das Hotel die Hyundai-E-Autos beim Autohaus Brosch in Durach. Küchler nennt noch weitere Punkte, um gute Mitarbeiter dauerhaft zu halten. So hätten die 160 Beschäftigten des Hotels nicht, wie anderswo üblich, Teildienst – also morgens und abends - sondern arbeiten ihre acht Stunden täglich am Stück. „Wir haben einen Ganzjahresbetrieb. Die Mitarbeiter können bei uns auch Urlaub in der Hauptsaison bekommen“, sagt Küchler.
Jedenfalls benötige sein Haus „ständig neue Leute“, erklärte der Hotelmanager. Denn im Vier-Sterne-Superior Kinderhotel mit 550 Betten brummt es. Küchler spricht von einer fast 100-prozentigen Auslastung seit der Wiedereröffnung am 21. Mai nach dem Lockdown.
Und woher kommt der Strom für die E-Autos? Das Hoteldach sei seit drei Jahren mit über 2000 Photovotaik-Modulen auf 5000 Quadratmetern besetzt, sagt Küchler: „Wir können so fast eine Million Kilowattstunden Strom erzeugen, ungefähr 40 Prozent des Strombedarfs im Haus.“ Derzeit werde zudem ein großer Batteriespeicher installiert.
Klimaschutz schreibe das Familux-Hotel groß. Laut Küchler werde durch die 20 Elektroautos „nach unseren Berechnungen der Ausstoß von rund 42 Tonnen CO2“ vermieden.
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