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Friedhof Sankt Mang in Kempten: Kritik an der Dauerbaustelle

"Unwürdig" und "Trauerspiel"

Situation untragbar? Heftige Kritik am Zustand des Friedhofs Sankt Mang in Kempten

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    Ein mobiles WC-Häuschen auf dem Friedhof – in Sankt Mang ist das seit Längerem der gewohnte Anblick.
    Ein mobiles WC-Häuschen auf dem Friedhof – in Sankt Mang ist das seit Längerem der gewohnte Anblick. Foto: Matthias Becker

    Im November steht der Besuch von Friedhöfen für viele Hinterbliebene fest im Kalender. Während Angehörige die Gräber schmücken und ihrer Verstorbenen gedenken, wünschen sie sich auch vom Umfeld einen würdigen Rahmen. Aus Sankt Mang gibt es da einige kritische Stimmen. „Untragbar“ sei die Situation um die Aussegnungshalle, wenden sich Leser an die Redaktion, von einem „Trauerspiel“ ist die Rede. Die Stadt räumt Verzögerungen bei der Sanierung ein.

    Die Beschwerden sind nicht neu. Schon 2020 hatte die Friedhofsverwaltung etliche Mängel festgestellt. „Bis auf Weiteres bleiben die Toiletten wegen eines Rohrbruchs im Kanal geschlossen“, heißt es nach wie vor auf einem Schild. Ein Baustellen-WC dient zurzeit als Ersatz. Seit dem Abriss des alten Friedhofswärterhauses ist eine Außenfassade notdürftig winterfest gemacht. „Ein abschreckendes Aushängeschild für die Stadt“, kommentiert ein AZ-Leser in einer Zuschrift an die Redaktion.

    Friedhof Sankt Mang in Kempten: Für die Toiletten soll der Kanal erneuert werden

    „Eigentlich wollten wir schneller sein“, sagt Andreas Hummel, stellvertretender Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft. Einiges Unvorhergesehenes habe die Arbeiten verzögert: „Mit ein paar Pinselstrichen ist es dort allerdings auch nicht getan.“

    15 verschiedene Handwerksaufträge seien zu vergeben und zu koordinieren. Barrierefreiheit werde angestrebt, die Entwässerung müsse komplett erneuert werden, damit könnten auch neue, Rollator-gerechte Toiletten eingebaut werden. In der Halle brauche es neue Fliesen. Auch an Türen und Fenstern müssten Fachleute Hand anlegen.

    Liste der Aufträge ist ellenlang

    „Der Prozess für eine hochwertige Verbesserung ist gestartet“, versichert Hummel. Neben dem neuen Außenzugang mit einer Rampe für die Anlieferung der Särge würden auch die inneren Zugänge angepasst. Duschen für die Bediensteten stehen genauso auf der Auftragsliste wie ein wärmegedämmter Zugang zum Dachgeschoss. Da gehe es um die Glocke im Turm, die ja ebenfalls gewartet werden muss. Ein neuer Anstrich der Fassaden soll das Gebäude auch von außen wieder freundlicher machen. Friedhöfe im Allgäu sollen attraktivere Terffpunkte werden.

    Stadt rechnet mit 380.000 Euro für die Sanierung

    Über den Winter sei es nicht mehr sinnvoll, mit dem Programm zu beginnen. Aber für 2023 sei das nötige Geld bereitgestellt. Mit Kosten in Höhe von 380.000 Euro rechnen die Verantwortlichen für die Sanierung.

    Wie so oft, komme es freilich darauf an, Firmen zu finden, die sich auf die Ausschreibungen melden. „Wir sind gespannt, wie sich die Lage auf dem Markt 2023 entwickelt“, sagt Hummel.

    Lesen Sie auch: Unterhalb der Burghalde befindet sich ein besonderer Friedhof

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