Bei einer festlichen Preisverleihung im Konzertsaal der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf vergab der Bezirk Schwaben den Musikförderpreis 2024. Auch diese fünfte Preisvergabe seit 2019 fand großes Interesse. Aus 26 Bewerbungen zeichnete die sechsköpfige Jury drei als preiswürdig aus.
Warum der Bezirk Schwaben den Musikförderpreis auslobt
Wie der Detmolder Geigenprofessor und Juryvorsitzende Eckhard Fischer bei seiner Laudatio hervorhob, ist dieser Förderpreis auch in der Höhe des Preisgeldes sehr bedeutend. Das Preisgeld betrug 2024 insgesamt 45.000 Euro. Die Organisation von der Ausschreibung bis zur Preisverleihung lag in den Händen von Manuel Mayerle. Schwaben ist stolz auf seine Talente und unterstützt eine qualitativ hochwertige und offene Musiklandschaft. Voraussetzung sind bayerisch-schwäbische Wurzeln oder eine mindestens zweijährige Tätigkeit in der Region Schwaben. Einzigartig erscheint, wie der Bezirk Schwaben hier gleichwertig unterschiedlichste Musikgenres würdigt und innovative Musikprojekte fördert. So spiegelte auch der festliche Abend in der Musikakademie eine überraschende musikalische Vielfalt.
Der stellvertretende Bezirkstagspräsident Peter Schiele übernahm die Begrüßung und die Übergabe der drei Förderpreis-Urkunden zu je 15.000 Euro. Mit ihrer humorvollen Moderation beschwor Monika Schubert hier eine erquickende Leichtigkeit. Nach jeweils kurzen filmischen Porträts ließ sie die beiden Preisträgerinnen und das Preisträger-Ensemble selbst zu Wort kommen.
Diese Musiker sind in der Musikakademie Marktoberdorf ausgezeichnet worden
Die europäische Musikklassik vertrat die 34-jährige Konzertpianistin Julia Rinderle, die regelmäßig in Marktoberdorf konzertiert und zuletzt mit Dirigent Stephan Dollansky auftrat. Sie lebt inzwischen in Münster und ist Dozentin an der Musikhochschule Leipzig. Am Flügel spielte sie mit „L’Isle Joyeuse“ (1904) ein virtuos flirrendes impressionistisches Tongemälde von Debussy. Nicht nur ihre vielfältigen Musikprojekte wurden geehrt, sondern ihr Einsatz in Schulen sowie die Aktivitäten mit ihrem vor zehn Jahren gegründeten Verein „Klangperspektiven Allgäu“ in ihrer Geburtsstadt Memmingen.
Eine ganz andere spannende, auch elektronische Musikrichtung verfolgt die 1991 aus Peißenberg gebürtige Film- und Medienkomponistin Theresa Zaremba, die heute ein Studio in München-Schwabing führt. Die Region stärkt ihr mit diesem Preis den Rücken für Aufnahmen und Auftritte, von denen sie sich einen „Dominoeffekt“ an Aufträgen erhofft.
Danksagung mit dem „Norwegischen Tanz“
Das European Django Trio mit zwei Gitarren samt Kontrabass und seiner Verneigung vor dem Gypsy-Swing-Gitarristen Django Reinhardt zeigte Zarembas hinreißende Komposition „Die Reise in den Süden“. Zauberhaft wirkte auch der Auftritt des Ensembles „Fagotti Parlandi“ mit einem Melodien-Potpourri von Mozarts „Zauberflöte“ bis zu Ravels „Bolero“.
Seit gut 20 Jahren ist der Augsburger Fagottprofessor Karsten Nagel mit seinen Studenten als Fagottquintett in der Region unterwegs und will mit dem Förderpreis sein Kinder-Erfolgsmärchen „Elli, die Dampflokomotive“ von 2009 neu beleben. Die Preisträger stimmten abschließend gemeinsam einen „Norwegischen Tanz“ (1881) von Edvard Grieg an, ehe der stellvertretende Bezirkstagspräsident zum Empfang ins Foyer einlud.
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