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Fischertag Memmingen: PETA bietet 125.000 Euro und eine Forellenstatue, wenn keine Fische getötet werden

Angebot der Tierschützer

„Veganer Fischertag“? - PETA bietet 125.000 Euro, damit in Memmingen keine Forellen mehr getötet werden

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    Mehr als 1000 Memminger Männer und Frauen jucken am 26. Juli zum Memminger Fischertag 2025 in den Stadtbach – auf der Jagd nach der schwersten Forelle. Tierschützer von PETA machen seit Jahren gegen das Heimatfest Stimmung.
    Mehr als 1000 Memminger Männer und Frauen jucken am 26. Juli zum Memminger Fischertag 2025 in den Stadtbach – auf der Jagd nach der schwersten Forelle. Tierschützer von PETA machen seit Jahren gegen das Heimatfest Stimmung. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Erneut macht die Tierschutz-Organisation PETA mit einer schlagzeilenträchtigen Aktion gegen den Fischertag in Memmingen mobil. Knapp zwei Wochen vor dem Memminger Heimatfest am 26. Juli 2025 haben sich die Tierschützer mit einem eigenen Worten zufolge „moralischen Angebot“ an den Fischertagsverein und Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) gewandt.

    In einer Pressemeldung heißt es, man habe den Organisatoren 125.000 Euro angeboten, „wenn sie das Fest dauerhaft vegan ausrichten“.

    Tanja Breining, Referentin für Fische und Meerestiere, wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Mit dem Geld von PETA könnte die Stadt künftig am Fischertag in eine tierleidfreie Zone umgewandelt werden; sie würde so ein internationales Zeichen für Modernität und Tierfreundlichkeit setzen.“

    Eine Forellenstatue auf dem Memminger Marktplatz - als Zeichen gegen den Fischertag?

    Außerdem wollen die Tierschützer der Stadt „eine Forellenstatue“ finanzieren - „zum Gedenken an die zigtausend Opfer seit Beginn des Fischertags im 16. Jahrhundert“. Nach den Vorstellungen von PETA könnte sie auf dem Memminger Marktplatz aufgestellt und „dort den Platz der Zelte, in denen derzeit die Fische getötet werden, einnehmen“, heißt es in der Meldung wortwörtlich.

    Man habe das Angebot den Organisatoren des Memminger Fischertags und OB Rothenbacher in der vergangenen Woche schriftlich unterbreitet, teilt PETA mit. Inzwischen gibt es auch eine - wenig überraschende - Reaktion der Verantwortlichen.

    Breining ist der Meinung: „Das Jagen und Töten von friedlichen Forellen ist schon zu lange traurige Tradition in Memmingen. Es ist höchste Zeit, die sogenannten Bären, wie die Fangkescher genannt werden, im Museum auszustellen und auf ein modernes, buntes, veganes Fest umzustellen“, so die Meeresbiologin.

    Seit Jahren machen Peta-Aktivisten gegen den Fischertag in Memmingen Front. So hat die Tierschutzorganisation in der Vergangenheit Anzeige gegen die Traditionsveranstaltung erstattet. Rund um das Bachausfischen selbst kam es in den letzten Jahren immer wieder zu - mal mehr, mal weniger beachteten - Protestaktionen der Tierschützer.

    Memmingen Fischertag 2024 - Im Zentrum der Veranstaltung steht der Memminger Stadtbach, der schon seit dem Mittelalter bis heute einmal jährlich abgelassen und gereinigt wird. Dem zuvor geht das "Ausfischen", bei dem rund 1.200 Memminger Männer und Frauen am Fischersamstag früh um 08.00 Uhr in den Stadtbach jucken (springen) mit dem Ziel die schwerste Forelle mit einem sogenannten "Bären" (ein überdimensionaler Kescher) zu ergattern. Der- oder diejenige, mit der schwersten Forelle wird Fischerkö
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    Tradition in Memmingen beim Fischertag 2024: Diesmal "juckten" auch vier Frauen in den Stadtbach.

    Was ist der Memminger Fischertag?

    Der Fischertag in Memmingen ist ein traditionelles Heimatfest, das jährlich in der letzten Woche vor den Sommerferien stattfindet. Mit dem Böllerschuss am Samstagmorgen um 8 Uhr "jucken" über 1000 Memminger Buben, Männer - und seit 2022 auch Frauen - in den Stadtbach, die Memminger Ach. Mit ihren Fischerbären wollen sie die schwerste Forelle, die sogenannte Königsforelle, fangen. Wem dies gelingt, wird Memminger Fischerkönig. Diesen Titel darf er bis zum nächsten Fischertag tragen.

    Seinen Ursprung hat der Fischertag in Memmingen im Mittelalter. Damals diente die Ach als Be- und Entwässerungssystem der Stadt. Einmal pro Jahr musste das Wasser abgelassen werden, um das Bachbett von Dreck und Abfällen zu säubern. Zuvor durften die Gesellen der Handwerkszünfte den Bach leerfischen. Aus dieser Tradition entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Memminger Fischertag.

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    Viele Besucher ließen sich beim Fischertag in Memmingen den Umzug des Fischerkönigs nicht entgehen. Angesichts der Temperaturen waren Schattenplätze begehrt.
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