-- Update Montag, 10.40 Uhr: Feuerwehren und Hubschrauber sind auch am Montagmorgen noch im Einsatz, um den Brand zu löschen. Einem Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol zufolge gibt es noch "viele Glutnester". Zur Brandursache kann noch keine Aussage gemacht werden.
-- Update Sonntag, 14.30 Uhr: Der Waldbrand oberhalb von Pinswang ist laut der Tiroler Polizei "unter Kontrolle" - völlig gelöscht sind die Flammen aber noch nicht. Weiterhin fliegen die Hubschrauber mit ihren Behältern Wasser zur Brandstelle. Zudem sind Einsatzkräfte weiter vor Ort am Berg und löschen Glutnester. 35 Hektar Wald wurden bisher ein Raub der Flammen - das ist eine Fläche von 50 Fußballfeldern. Schaulustige beobachten die fünf Helikopter bei ihrem Einsatz. auch von der Straße von Füssen nach Reutte aus.
-- Update, Sonntag, 9.30 Uhr -- Auch in der Nacht und am Sonntagmorgen ging der Kampf gegen den Waldbrand zwischen Hohenschwangau und Pinswang in Tirol weiter. Schon am Abend war das Feuer in der Dunkelheit von weitem zu sehen - auch in der Gegend rund um Schloss Neuschwanstein. In der Nacht loderten die Flammen immer wieder auf.
In dem trockenen Waldstück am Schwarzenberg bekommt die Feuerwehr den Brand kaum in Griff. Glutnester werden vom Wind angefacht - die Löscharbeiten gestalten sich als extrem schwierig. 35 Hektar Wald sind vom Brand betroffen. Fünf Löschhubschrauber der Feuerwehr kreisen am Sonntagvormittag über dem Gebiet im Außerfern.
Bei der Feuerwehr zeigt man sich inzwischen skeptisch, ob der Brand in dem steilen Waldgelände am Sonntag vollständig gelöscht werden kann - derzeit flammt das Feuer an den Hunderten von Glutnestern immer wieder auf.
Im Einsatz waren und sind laut der Leitstelle in Tirol:
- 17 Feuerwehren
- 23 Fahrzeuge mit 106 Rettungskräften
- 5 Löschhubschrauber
- Auch die Freiwillige Feuerwehr Füssen hilft bei den Löscharbeiten

Waldbrand bei Pinswang - was bisher passiert ist
Zu einem spektakulären Feuerwehreinsatz hat am Samstag ein Waldbrand nahe dem Dreiländereck zwischen Hohenschwangau und Pinswang geführt. Pausenlos transportierten drei Hubschrauber von zwei in Pinswang aufgebauten Bassins Wasser zur Brandstelle am Schwarzenberg und kippten sie über den brennenden Flurstücken ab. Mehrere Stunden waren sie im Einsatz, um die Flammen einzudämmen. Für den Abend war ein Drohnenflug angesetzt, um einen genaueren Überblick über die Ausmaße des Brandes zu erhalten, dessen Ursache bislang noch unklar ist.
Waldbrand bei Pinswang: Flammen schlagen baumhoch
Gegen 12.30 Uhr waren die bereits baumhoch schlagenden Flammen entdeckt und Alarm geschlagen worden. Wie der Einsatzleiter, der Pinswanger Feuerwehrkommandant Angelo Schädle, berichtet, war es die Feuerwehr selbst, die den Brand entdeckte, als sie im Einsatz war. Alarmiert wurden daraufhin sämtliche Nachbarfeuerwehren, auch auf deutscher Seite, da unklar war, ob auch Gelände jenseits der Grenze betroffen war. Wie die beiden Wasserbassins des Bezirksfeuerwehrverbands Reutte, die in Pinswang aufgestellt und ständig nachgefüllt wurden, wurde auch in Schwangau ein Bassin aufgebaut und ein Hubschrauber der Landespolizei angefordert. Als klar war, dass nur Tiroler Flächen betroffen waren, drehte dieser aber wieder ab. In Pinswang unterstützten Transporthubschrauber zweier privater Firmen den Hubschrauber der Tiroler Landespolizei. Kommandant Schädle ging am Samstagabend davon aus, dass der Einsatz noch am Sonntag andauert, bis sämtlich Glutnester abgelöscht sind und eine Brandwache eingerichtet ist.

Wie es zu dem Waldbrand kam ist noch völlig unklar. Allerdings verlaufen im Bereich des sogenannten Dreiländereck Wanderwege. Es könne durchaus sein, dass der Brand von einem Wanderer beispielsweise durch eine weggeworfene Zigarettenkippe ausgelöst wurde, heißt es von der Polizei in Reutte gegenüber unserer Redaktion.
Bergwald brennt: Rauchsäule von deutscher Seite zu sehen
"Der Ort des Brandes liegt südseitig", so ein Polizeisprecher. Dort sei nach der langen Zeit ohne Niederschläge alles völlig ausgetrocknet. "Bitte auf keinen Fall derzeit irgendwo offenes Feuer", appelliert der Sprecher. Wanderer sollten derzeit nicht rauchen, die Gefahr dabei ein Feuer zu entfachen sei einfach zu groß.
Insgesamt waren von verschiedenen Außerferner Feuerwehren 23 Fahrzeuge mit 106 Rettungskräften im Einsatz. Das Feuer wütete in seiner größten Ausdehnung auf einer Fläche von 300 auf 300 Metern. Der Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck Land kümmerte sich um das Betanken der Hubschrauber. Das Rote Kreuz war mit vier Fahrzeugen und zwölf Kräften im Einsatz, glücklicherweise aber hauptsächlich mit der Versorgung der Rettungskräfte beschäftigt. Auch die Polizei war mit einem Streifenwagen vor Ort, um die Einsatzstelle abzusichern.
Unterstützung aus Schwangau und Füssen
Nachdem die Brandstelle auf dem Landweg nur über einen Forstweg von Hohenschwangau aus zu erreichen war, übernahm das die Freiwillige Feuerwehr Schwangau. Wie Kommandant Thomas Roth berichtete, unterstützte die Füssener Feuerwehr die Kameraden in Pinswang mit einem Wechselladefahrzeug mit einem 8000-Liter-Tank sowie zwei Löschfahrzeugen.
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