Zweiter Lawinenabgang im Kleinwalsertal innerhalb weniger Tage. Nachdem am Freitag am Walmendingerhorn ein Freerider unter eine Lawine geriet und erst am Samstag tot geborgen werden konnte, rutschten am Sonntag im Bereich der Höferspitze Schneemassen ab.
Lawine an der Höferspitze: Tourengeher wird über hunderte Meter mitgerissen
Im Skiraum gut 100 Meter unterhalb des Gipfels lösten nach Angaben der Polizei gegen 10.30 Uhr zwei Tourengeher eine Schneebrettlawine aus. Diese hatte ein Ausmaß von 200 Meter Breite und 300 Meter Länge. Einer der Tourengänger wurde mehrere hundert Meter mitgerissen und bis zur Brust von den Schneemassen verschüttet. Ihm gelang es trotzdem, sich selbstständig zu befreien. Sein Begleiter wurde von der Lawine nicht erfasst. Das Duo konnte letztendlich unverletzt ins Tal abfahren.
Weil die Bergretter aus Mittelberg und Hirschegg nicht ausschließen konnten, dass die Lawine weitere Tourengeher erfasst hatte, suchten rund 100 Helfer den Bereich der Lawine mit LVS-Geräten ab. Glücklicherweise orteten sie keine weiteren Verschütteten.
Kleinwalsertal: Rund 100 Helfer suchen Lawinenfeld ab
Zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs herrschte in diesem Bereich ab einer Höhe von 1400 Metern Lawinenwarnstufe 3 (erheblich). "Neu- und Triebschnee sind in mittleren und höheren Lagen noch störanfällig", hatte der Voralberger Lawinenwarndienst gewarnt. Südlich der Höferspitze hatte der Warndienst sogar Warnstufe 4 ausgerufen. Die Skitour auf die Höferspitze führt von Baad im Kleinwalsertal über das Bärgunttal auf den 2126 Meter hohen Gipfel.
Besonders viele Lawinenabgänge hatte es am Samstag in Tirol gegeben. Dabei gab es Tote, Vermisste und Verletzte. Meist wurden durch diese Lawinen nicht durch Tourengeher ausgelöst, sondern von Variantenskifahrern.