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Die schwersten Stürme und Orkane in Deutschland seit 1990: Folgen, Schäden, Tote

Milliardenschäden und Todesopfer

Die schlimmsten Stürme in Deutschland seit 1990

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    Orkane und Stürme wie "Ylenia", "Zeynep" und "Antonia" haben schon in Deutschland gewütet. Winterstürme wie diese machen Deutschland alle Jahre zu schaffen. Wir haben die schwersten Stürme der vergangenen 30 Jahre zusammengefasst.
    Orkane und Stürme wie "Ylenia", "Zeynep" und "Antonia" haben schon in Deutschland gewütet. Winterstürme wie diese machen Deutschland alle Jahre zu schaffen. Wir haben die schwersten Stürme der vergangenen 30 Jahre zusammengefasst. Foto: Jens Büttner, dpa

    Sturmtief Zoltan fegt derzeit über Deutschland und sorgt mit seinen Orkanböen vor allem im Norden Deutschlands für große Schäden. Die Deutsche Bahn hat mit Beeinträchtigungen durch Zoltan zu kämpfen, auch im Allgäu hat der Sturm in der Nacht zum Freitag schon für einige Unfälle gesorgt.

    Sturm Zoltan hält aktuell Deutschland in Atem - doch es gab schon viel schlimmere Stürme

    Kurz vor Weihnachten 2023 zieht nun Sturmtief Zoltan über Deutschland hinweg. Immer wieder haben Stürme und Orkane in Deutschland Spuren der Zerstörung hinterlassen. Menschen starben oder wurden verletzt, Schäden in Millionenhöhe entstanden. Das waren die schlimmsten Stürme in Deutschland und Orkane in Deutschland seit 1990.

    Die schlimmsten Stürme in Deutschland seit 1990 - Schadenshöhe, Sturmholz und Todesopfer

    • Orkan Wiebke (28. Februar 1990)
    • Orkan Lothar (26. Dezember 1999)
    • Orkan Kyrill (18. Januar 2007)
    • Orkan Niklas (29. März 2015)
    • Orkantief Friederike (15. bis 20. Januar 2018)
    • Orkan Sabine (9. bis 11. Februar 2020)
    • Orkan Zeynep (18./19. Februar 2022)

    Orkan Wiebke - 28. Februar 1990

    Anfang 1990 suchten acht Orkane Deutschland heim. Wiebke markiert den letzten und schwersten Sturm dieser "Tornado-Saison" und gilt als Jahrhundersturm. Die Orkan-Serie, bestehend aus Daria, Herta, Judith, Nana, Ottilie, Polly, Vivian und Wiebke, fegte mit Spitzenböen von durchschnittlich 180 Kilometer pro Stunde über Deutschland und forderte insgesamt 64 Todesopfer. Durch den Orkan Wiebke allein verloren 35 Menschen in der Bundesrepublik ihr Leben. Europaweit entstanden Schäden von insgesamt über 20 Milliarden Mark, 17 Millionen davon waren versichert. Mehreren Medienberichten zufolge soll der Sturm in Deutschland an die 70 Millionen Festmeter Holz geschlagen haben, die auf den Holz-Markt gespült wurden und bei Fichtenholz zu einem Preisverfall von knapp 40 Prozent führten.

    Blick auf einen schwer geschädigten Wald in Hessen, aufgenommen am 1. März 1990. Der Orkan "Wiebke" entwurzelte unzählige Bäume.
    Blick auf einen schwer geschädigten Wald in Hessen, aufgenommen am 1. März 1990. Der Orkan "Wiebke" entwurzelte unzählige Bäume. Foto: Kai-Uwe Wärner, dpa (Archivbild)

    Orkan Lothar - 26. Dezember 1999

    Kurz vor der Jahrtausendwende fegte mit dem Orkan Lothar erneut ein kräftiger Sturm über Deutschland - haptsächlich aber den Schwarzwald und die südlichen Regionen Bayerns. Der Orkan wütete in Deutschland nur etwas über zwei Stunden (etwa. 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr), riss allerdings tiefe Schneisen in die deutschen Wälder. In Singen am Hohentwiel wurde die Höchstgeschwindigkeit von 272 km/h gemessen - bis heute eine Rekordmessung beim Deutschen Wetterdienst (DWD)

    Allein in Baden-Württemberg fielen dem Orkan 30 Millionen Festmeter Holz zum Opfer, was in etwa drei Jahresernten entsprach. Zudem musste das am schwersten getroffene Bundesland noch am zweiten Weihnachtsfeiertag 13 Tote durch den Orkan beklagen.

    Das Luftbild vom Montag (27.12.1999) zeigt eine Waldanhöhe bei Baden-Baden, auf der durch einen Orkan fast der ganze Baumbestand zerstört wurde.
    Das Luftbild vom Montag (27.12.1999) zeigt eine Waldanhöhe bei Baden-Baden, auf der durch einen Orkan fast der ganze Baumbestand zerstört wurde. Foto: Uli Deck, dpa (Archivbild)

    Orkan Kyrill - 18. Januar 2007

    Am 18. und 19. Januar suchte der Orkan Kyrill Europa heim. Mit Spitzengeschwindigkeiten über 200 Kilometern pro Stunde fegte er übers Festland. Einer der schlimmsten Winterstürme der vergangenen Jahrzehnte bringt 13 Deutsche um ihr Leben.

    Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erklärte, hat Kyrill mit fünf Milliarden Euro den größten Sturmschaden der vergangenen 20 Jahre verursacht. In ganz Deutschland verwandelte Kyrill 32 Millionen Festmeter Holz in Sturmholz.

    Der Orkan «Kyrill» hat am Stromnetz in Sachsen-Anhalt in der Nacht zum Freitag (19.01.2007) schwere Schäden angerichtet. Bei Magdeburg stürzten mehrere Strommasten um.
    Der Orkan «Kyrill» hat am Stromnetz in Sachsen-Anhalt in der Nacht zum Freitag (19.01.2007) schwere Schäden angerichtet. Bei Magdeburg stürzten mehrere Strommasten um. Foto: Peter Förster, dpa (Archivbild)

    Orkan Niklas - 30. März 2015

    Nur zwei Tage nach dem heftigen Sturmtief Mike und sechs Tage vor Ostern fällt der Orkan Niklas in Deutschland ein. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 191 Kilometern pro Stunde auf der Zugspitze und 120 bis 160 Kilometern die Stunde im Flachland "produzierte" der Orkan rund eine Million Festmeter Sturmholz und darüber hinaus einen Sturmschaden von etwa einer halbe Milliarde Euro. Zudem starben vier Menschen in Deutschland durch den Sturm.

    Entwurzelte Bäume blockieren am ersten April 2015 bei Kaufbeuren die Ausfahrt der B12.
    Entwurzelte Bäume blockieren am ersten April 2015 bei Kaufbeuren die Ausfahrt der B12. Foto: Stefan Puchner, dpa (Archivbild)

    Orkan Friederike - 18. Januar 2018

    Der Wintersturm Friederike brauste exakt elf Jahre nach dem Jahrhundertsturm Kyrill am 18. Januar 2018 über Deutschland und sorgte in weiten Teilen des Landes für Verwüstung. Mit Geschwindigkeiten zwischen 130 und über 200 Kilometern pro Stunde sorgte das Sturmtief dafür, dass die Deutsche Bahn den Fernverkehr zeitweise komplett einstellte. Friederike fordert zehn Todesopfer in Deutschland.

    Mitarbeiter der Deutschen Bahn beginnen am 19. Januar 2018 in Münster (Nordrhein-Westfalen) mit den Aufräumarbeiten am alten Bahnhofsgebäude am Hauptbahnhof in Münster. Das Sturmtief "Friederike" hob am Vortag Teile des Daches vom Gebäude ab.
    Mitarbeiter der Deutschen Bahn beginnen am 19. Januar 2018 in Münster (Nordrhein-Westfalen) mit den Aufräumarbeiten am alten Bahnhofsgebäude am Hauptbahnhof in Münster. Das Sturmtief "Friederike" hob am Vortag Teile des Daches vom Gebäude ab. Foto: Guido Kirchner, dpa (Archivbild)

    Orkan Sabine - 9. Februar 2020

    Die höchste Geschwindigkeit des Orkantiefs, das zuvor über den Westen und Norden Europas gezogen war, wurde am Feldberg im Schwarzwald gemessen: 177 Kilometer pro Stunde. Der DWD riet während des Sturms von Tätigkeiten im Freien sowie Reisen ab. Die Bahn stellte den Verkehr kurzfristig ein, Flüge fielen aus, Sport- und Musikveranstaltungen wurden abgesagt und mehr.

    Bagger arbeiten am Strand der Nordseeinsel Sylt. Nach dem Sturmtief "Sabine" wurden hier die Schäden an den Stränden ermittelt.
    Bagger arbeiten am Strand der Nordseeinsel Sylt. Nach dem Sturmtief "Sabine" wurden hier die Schäden an den Stränden ermittelt. Foto: Carsten Rehder, dpa (Archivbild)

    Insgesamt summiert sich der Schaden, der durch das Sturmtief Sabine in Deutschland entstanden ist laut GDV auf 675 Millionen Euro. Das Orkantief von 2020 rangiert damit auf Platz sechs der schwersten Winterstürme in Deutschland seit 2002. Die anderen Plätze im Ranking hier.

    Orkan Zeynep - 18./19. Februar 2022

    Neun Menschen starben in Deutschland und anderen Ländern durch das Orkantief "Zeynep". In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste stürzte ein Mann während des Sturms von einem Dach und starb. Ein Autofahrer starb nach Angaben der Polizei bei Altenberge in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. Etwa zur selben Zeit war ein Mann mit seinem Wagen im nahen Saerbeck unterwegs, als sich das Fahrzeug nach Polizeiangaben überschlug. Der Deutsche Wetterdienst maß in Kiel, Hamburg, auf Sylt und auf Helgoland Windstärken zwischen 9 und 11, in Büsum wurde eine Orkanböe mit 143,3 Kilometer pro Stunde festgestellt.

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