Eine Studie der Arbeitseinheit Klinischer Psychologie und Psychotherapie untersuchte 2023 die Folgen der Corona-Krise, des Ukraine-Kriegs und des Klimawandels bei Jugendlichen. Die Studien ergaben, dass rund 54 Prozent der befragten Jugendlichen „klinisch auffällige Angstsymptome“ und 41 Prozent „klinisch auffällige Depressionssymptome“ aufzeigen. Doch die krisenbedingten Belastungen betreffen nicht nur junge Menschen. Menschen jeden Alters, Geschlechts und jeder Herkunft können von seelischen Krisen betroffen sein. Dieser Artikel beleuchtet mögliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden, um mit den Auswirkungen von Krisen besser umgehen zu können.
Ursachen für eine psychische Krise
Ob traumatische Erlebnisse, Einsamkeit, psychische Erkrankungen, schwere körperliche Verletzungen oder der Verlust geliebter Menschen - es gibt laut dem Informationsportal von Neurologen und Psychiatern unzählige Möglichkeiten, die zu einer Seelenkrise führen können. Dabei können Menschen, die bereits unter einer psychischen Erkrankung leiden, besonders dazu neigen, in eine Krise zu geraten.
Doch auch Stress kann psychische Krisen auslösen:
Der ständige Druck, das Gefühl, nicht mehr weiterzumachen zu können, und die völlige Überforderung führen oft zu einer inneren Krise. Eine Umfrage der TK aus dem Jahr 2021 zeigt, dass rund 64 Prozent der Deutschen unter Stress leiden. Davon berichten etwa 26 Prozent von Dauerstress. Doch wie entsteht Stress genau, und was hilft dagegen? Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit können Stressreaktionen sowohl durch äußere als auch innere Reize ausgelöst werden:
- Physikalisch-sensorische Reize, wie Lärm, Temperaturschwankungen und Reizüberflutungen.
- Körperliche Reize, wie Hunger oder Durst, mangelnder Schlaf und Verletzungen.
- Soziale Reize, wie Zeitdruck, Über- und Unterforderung, Einsamkeit und Rivalitäten.
- Lebensverändernde Ereignisse, wie der Verlust von Familie oder Freunde, psychische und körperliche Einschränkungen oder auch Naturkatastrophen und Kriege.
Außerdem können laut Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit neue Übergänge im Leben, wie das Erwachsenwerden, die Pubertät oder auch dauerhafte Belastungen Stress verstärken.
Wie fühlt man sich in einer Seelenkrise?
In einer Krise fühlt es sich oft so an, als würde der Boden unter den Füßen wegrutschen. Alles scheint überwältigend und chaotisch, und der Weg nach vorn wirkt unklar und schwer erreichbar. Diese emotionalen und seelischen Belastungen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Laut dem Informationsportal von Neurologen und Psychiatern und der AOK können folgende Symptome auftreten:
- Überforderung in bestimmten Situationen bis hin zur Sprachlosigkeit
- Albträume und Flashbacks
- Emotionsstörungen und Stimmungsschwankungen
- Gedanken drehen sich im Kreis
- Schweißausbrüche, Herzrasen, Blässe und Übelkeit
- Halluzinationen
Die Dauer der Symptome kann dabei unterschiedlich lang sein und lässt sich laut AOK in verschiedene Stadien unterteilen:
- Akute Belastungsreaktion: Bis 48 Stunden nach dem Ereignis
- Akute Belastungsstörung: 48 Stunden bis 4 Wochen
- Posttraumatische Belastungsstörung: 4 Wochen bis 3 Monate
- Chronische posttraumatische Belastungsstörung: Ab 3 Monaten und länger
Wie überwinde ich eine Seelenkrise?
Wie eine psychische Krise überwunden werden kann, hängt von der Ursache ab. Oft ist der erste Schritt zur Bewältigung, den Ursprung des Schmerzes oder der Überforderung zu erkennen und zu verstehen. Sobald der Auslöser der Belastung klar ist, kann gezielt an Lösungen gearbeitet werden, um wieder ins seelische Gleichgewicht zu finden. Sowohl das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs als auch die AOK nennen eine Reihe an Faktoren, die bei der Überwindung einer Seelenkrise unterstützen können:
- Unterstützung durch Freunde und Familie
- Stressreduktion
- Sicherheit und Geborgenheit
- Klare Gedanken fassen: Laut des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs kann es auch schon hilfreich sein, sich die eigene Situation vor Augen zu führen. Ein Blick auf das, was bereits gemeistert wurde, und das Erkennen, was einem in der Vergangenheit geholfen hat, kann viel bewirken. Tipp: Das Leid von der Seele zu schreiben, kann auch schon hilfreich sein.
- Ärztlicher oder psychiatrischer Rat: Hilft nichts mehr weiter, ist der Gang zum Arzt ratsam. Das Informationsportal von Neurologen und Psychiatern empfiehlt, die Krise nicht unbehandelt zu lassen und professionelle Hilfe in einer Klinik oder bei einem psychiatrischen Bereitschaftsdienst zu suchen.
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