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40 Pflegeheime betroffen: Was bedeutet die Argentum-Insolvenz für Pflegebedürftige?

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40 Pflegeheime betroffen: Was bedeutet die Argentum-Insolvenz für Pflegebedürftige?

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    Die Insolvenz des Pflegekonzerns Argentum könnte zur Schließung von Pflegeheimen führen.
    Die Insolvenz des Pflegekonzerns Argentum könnte zur Schließung von Pflegeheimen führen. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    40 Standorte. 4000 Betten. So wirbt der Pflegekonzern Argentum auf der eigenen Website. Auf dieser könnte man meinen, dass es keine großen Neuigkeiten gibt. Die letzte Nachricht im Bereich „Aktuelles aus der Argentum Pflege Gruppe“ dreht sich rund um ein Rezept für einen Marzipanstollen. Allerdings gibt es Neuigkeiten - und zwar weitreichende: Der Spiegel berichtet, dass alle vier Holdinggesellschaften, die zur Argentum-Gruppe gehören, am 1. April 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt haben. Demnach ging der Antrag an jenem Tag beim Amtsgericht Bad Homburg ein. Ein Einzelfall ist Argentum damit nicht, Pflegekonzerne sehen sich großen Herausforderungen gegenüber. Doch was bedeutet das für Pflegebedürftige?

    Argentum-Insolvenz kein Einzelfall in der Pflegebranche

    Die Insolvenz der Argentum-Gruppe betrifft rund 3100 Pflegebedürftige und 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt, berichtet der Spiegel. Demnach meldete nur Tage zuvor die Kenbi GmbH Insolvenz an, die mit etwa 850 Beschäftigten rund 2500 Pflegebedürftige versorgt. Die beiden aktuellen Fälle erinnern an die Insolvenzen von anderen großen Pflegekonzernen in den letzten Jahren. Es traf unter anderem die Hansa-Gruppe, Dorea und Curata.

    Dass die Insolvenz von Argentum kein Einzelfall ist, zeigt auch die „Deutschlandkarte Heimsterben“, die vom Arbeitgeberverband Pflege herausgegeben wurde. Zwischen Anfang 2023 und Sommer 2024 meldeten demnach mehr als 1000 Pflegeeinrichtungen Insolvenz an, oder schlossen ihre Tore komplett. Doch was sind die Gründe für den beunruhigenden Trend?

    Pflegeheime: Was bedeutet die Argentum-Insolvenz für die Pflegebedürftigen?

    Auf der einen Seite gibt es eine große Nachfrage an Pflegeplätzen, wie der Spiegel berichtet. Auf der anderen Seite stehen eine ganze Reihe von Problemen, mit denen sich Pflegeunternehmen wie Argentum konfrontiert sehen. „Die Pflegebranche steht gegenwärtig vor großen Herausforderungen wie Fachkräftemangel, steigenden Betriebskosten, bürokratischen Hürden und unzureichender Finanzierung, mit denen sich auch die Argentum Pflege Gruppe konfrontiert sieht“, zitiert Care vor 9 aus einer Mitteilung von Argentum.

    Eines der größten Probleme ist demnach der Fachkräftemangel, der sich in kleinen und größeren Pflegeheimen bemerkbar macht. Wenn nicht genügend Fachkräfte gefunden werden können, müssen Teilbereiche, ganze Pflegestationen oder komplette Heime geschlossen werden. Als rentabel gilt der Betrieb eines Seniorenheims erst ab einer Auslastung von etwa 98 Prozent. Der Mindestlohn ist laut dem Spiegel ein weiterer Faktor. Wenn Heime ihre Leistungen mit den Pflegekassen abrechnen möchten, müssen sie zudem nach Tarif zahlen.

    Für Argentum stellt sich nun die Frage, welche Tochtergesellschaften im Schutzschirmverfahren weitergeführt werden können. Für alle Gesellschaften dürfte das nicht gelten. Beispielsweise sei für die Pflegeheime in Odenwald und Erbach ein reguläres Insolvenzverfahren nötig, wie der Spiegel berichtet. In den letzten Jahren konnten große Pflegekonzerne oftmals den Gesamtbetrieb aufrechterhalten, mussten aber einzelne Standorte schließen.

    Was die Insolvenz der Argentum-Gruppe für Pflegebedürftige und Pflegekräfte bedeutet, zeigt sich erst im Verlauf der Insolvenz. Im schlimmsten Fall drohen Verlust der Arbeitsstelle und Verlust des Pflegeplatzes.

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