Der Festivalsommer neigt sich dem Ende entgegen. Doch auch im Herbst und im Winter stehen hochkarätige Konzerte in der Region an. Der Club Vaudeville (Lindau) sowie das Conrad Sohm und der Spielboden (beide Dornbirn/Vorarlberg) holen einige absolute Kultbands auf die Bühne. Manche davon feiern Erfolge seit den 80ern, andere hatten ihre Tophits in den 90ern – und eine Rockband gilt sogar als einer der Wegbereiter des Heavy Metal, wie wir ihn heute kennen. Das hier ist unsere Auswahl:
Metal-Urgestein Rage spielt im Club Vaudeville
10. Oktober: Rage im Club Vaudeville. Die deutsche Power-Metal-Band gibt es seit 1984. Sänger und Bassist Peter „Peavy“ Wagner ist das einzige verbliebene Gründungsmitglied. Ihr Song „Straight To Hell“ tauchte 2001 in der Erfolgskomödie „Der Schuh des Manitu“ auf. Die Band hat 26 Studioalben veröffentlicht, von denen es 17 in die Charts schafften. Sie hat mehrfach auf dem legendären Wacken-Festival gespielt.

25. Oktober: Paradise Lost im Conrad Sohm. Die Engländer gelten als einer der wichtigsten Vertreter des Gothic Metal. Das wichtigste Album ist das 1995 erschienene „Draconian Times“, das es mit der Single „The Last Time“ in Deutschland in die Top 20 schaffte. Das Album „Obsidian“ von 2020 landete sogar auf Platz 2, wobei man dazu heutzutage nicht mehr so viele Einheiten verkaufen muss als früher.
1. November: Stereo MC‘s im Conrad Sohm. Hip-Hop trifft Electronic trifft Londoner Lässigkeit. Als erste britischer Hip-Hop-Act schafften die Stereo MC‘s mit „Elevate My Mind“ 1989 eine Chartplatzierung in den USA. Das noch bekanntere „Connected“ wurde 1992 in mehreren Ländern ein Top-Ten-Hit und mit einem Brit Award ausgezeichnet. Live sogar noch besser als auf Platte.
Nazareth gelten als Wegbereiter des Heavy Metal
4. November: Life Of Agony im Conrad Sohm. Zum 30-jährigen Jubiläum wird die Alternative-Metal-Band aus New York City ihr zweites Album „Ugly“ in voller Länger spielen. Also auch den Megahit „Let‘s Pretend“. Schillernde Figur ist Sänger Keith Caputo, der sich 2011 als transgeschlechtlich outete und von dort als Mina Caputo auftrat. Im November 2024 erklärte er, nun wieder als Mann zu leben. Als Vorband mit im Gepäck sind Ugly Kid Joe – eine weitere Rockgröße aus den 90ern.

24. November: Nazareth im Club Vaudeville. Die schottische Hardrock-Band wurde 1968 gegründet und gilt gemeinsam mit Led Zeppelin, Deep Purple oder Black Sabbath als Wegbereiter des Heavy Metal. Drei der vier Gründungsmitglieder sind gestorben, nur Bassist Pete Agnew ist noch dabei. Nazareth hat weltweit mehr als 60 Millionen Tonträger verkauft. Ihr erfolgreichstes Album ist „Hair Of The Dog“ von 1974, das mit dem Titelsong sowie „Love Hurts“ zwei absolute Top-Hits enthält. Nicht minder bekannt und beliebt bei Kuttenträgern: „This Flight Tonight“.
28. Dezember: Tankard im Club Vaudeville. Neben Sodom und Kreator die wohl wichtigste Trash-Metal-Band Deutschlands. Die Band gibt es bereits seit 1982 und hat über 20 Alben veröffentlicht. 2022 knackte sie mit „Pavlov‘s Dog“ erstmals die Top Ten. Viele Songs drehen sich um Alkohol und die Band ist dafür bekannt, nach ihren Konzerten gerne mal mit ihren Fans ein Bier zu trinken.
17. Januar: Slime im Club Vaudeville. Die Referenz Nummer 1 in Sachen Deutschpunk. Lieder wie „Linke Spießer“, „Alle gegen alle“ oder „Schweineherbst“ sind Szeneklassiker. Die Band wurde 1979 gegründet. Von damals ist aber nur noch Gitarrist Michael „Elf“ Mayer dabei. Gerade ist erschienen ist das zehnte Studio-Album „3!+71“ mit dem neuen Sänger Tex Brasket.
20. Januar: D-A-D im Club Vaudeville. Den melodischen Heavy Metal aus Dänemark gibt es bereits seit 1982. Gegründet wurde die Band als „Disneyland After Dark“, doch den Namen musste sie aufgrund einer drohenden Klage von Walt Disney ändern. Der bekanntesten Songs der Mittsechziger ist „Sleeping My Dad Away“ – zugleich auch als Anspieltipp empfohlen.
„Türlich, türlich“: Das Bo kommt 2026 nach Dornbirn
29. Januar: Das Bo im Spielboden. Der inzwischen 48 Jahre alte Rapper wurde bekannt als Mitglied von Fünf Sterne Deluxe und war später eine Hälfte des Hip-Hop-Duos Der Tobi & Das Bo. Sein Solo-Hit „Türlich, türlich (sicher, Dicker)“ von 2000 ist heute noch ein amtlicher Dancefloor-Filler auf jeder Retro-Party. Der Name seiner Tour? „Tourlich, Tourlich“. Noch Fragen?

31. Januar: Edwyn Collins im Spielboden. „A Girl Like You“ war 1995 ein Riesenhit und gehört deshalb selbstverständlich auch heute noch auf jede gut kuratierte 90er-Playlist. Der inzwischen 65 Jahre alte Künstler aus Edinburgh ist dennoch mehr als nur ein One-Hit-Wonder. Seine Band Orange Juice war auf der Insel eine der einflussreichsten Rockbands der frühen Achtziger Jahre. Collins hat bereits zwei Schlaganfälle überstanden, schreibt aber weiterhin fleißig Songs und Alben.
4. Februar: Wizo im Club Vaudeville. Das Trio um Frontmann Axel Kurth ist eine der wichtigsten klassischen Deutschpunk-Bands. Die Songs sind mal humorvoll, mal sarkastisch, meist aber (linksradikal) politisch. Der Song „Kein Gerede“ wurde 1995 wegen „Aufforderung zu Straftaten“ von der Staatsanwaltschaft indiziert. Nach 2024 kommen Wizo nun wieder an den Bodensee.
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