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„eResCopter“ und „Fliegender Notarztwagen“: Krankentransporte könnten revolutioniert werden

Revolution im Rettungsdienst?

Dieser „fliegende Notarztwagen“ soll bald Leben retten – Testflüge im Allgäu geplant

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    Den Prototypen des neuartigen Fluggerätes gibt es bereits.
    Den Prototypen des neuartigen Fluggerätes gibt es bereits. Foto: Alexandra Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen

    Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wer einen Herzinfarkt erleidet, wird dann womöglich nicht mit einem herkömmlichen Krankenwagen in die Klinik gefahren oder mit einem Hubschrauber geflogen, sondern mit einem kleinen neuen Fluggerät transportiert. Oder ein Patient kommt in ein Krankenhaus und dort wird festgestellt, dass er in eine Spezialklinik gebracht werden muss. Der Transport wird dann von einer Art fliegendem Notarztwagen übernommen.

    Daran arbeiten eine Firma, Wissenschaftler und die Gesundheitsregion Unterallgäu-Memmingen. Dieses neuartige Fluggerät, das wie eine überdimensionale Drohne aussieht, soll ein Baustein für die Gesundheitsversorgung der Zukunft sein. Erste Testflüge zwischen Babenhausen und Memmingen könnten in den Jahren 2030 oder 2031 stattfinden.

    Neuartiges Fluggerät soll in Memmingen und im Unterallgäu getestet werden

    Der „eResCopter“, wie das Fluggerät heißt, soll eine Ergänzung zu Rettungshubschraubern und Krankenwagen sein. „Ziel ist es, den Interhospitaltransport - also den Transport von Klinik zu Klinik - grundlegend zu verbessern“, sagt Benedikt Albertsen von ERC-System, der Firma, die das Fluggerät entwickelt.

    Das elektrisch betriebene Luftfahrzeug soll deutlich kostengünstiger Patienten transportieren als ein Hubschrauber. Gleichzeitig soll das Fluggerät laut Albertsen etwa dreimal schneller sein als ein Rettungswagen. „Damit möchten wir nicht nur Leben retten, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten, indem kritische Patienten schneller und effizienter zwischen Kliniken verlegt werden können“, so Albertsen.

    Klinik-Landschaft wird sich auch im Allgäu verändern

    Die Klinik-Landschaft wird sich auch im Allgäu verändern. Immer wieder ist vom Krankenhaus-Sterben die Rede. Häuser werden nicht mehr alle medizinischen Angebote vorhalten können, sie werden sich spezialisieren. Experten sprechen schon seit Längerem von einem Strukturwandel - auch, weil die Gesellschaft immer älter wird und es an Fachkräften mangelt.

    Einer der Projektbeteiligten ist Peter Biberthaler vom Klinikum rechts der Isar in München. Er machte klar: Neben dem wirtschaftlichen Aspekt gehe es auch darum, die Transportzeiten genau auszuwerten. Diese müssten dann auch über Simulationen mit den Werten von herkömmlichen Krankenwagen verglichen werden. Eine Herausforderung für die Entwickler ist die Zulassung. Diese sei in der Luftfahrt extrem komplex, weshalb laut Hersteller viele Testflüge notwendig seien.

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